PARTEITAG WÄHLT FÜNF VIZES – Erste Pleite für neue SPD-Chefin

 

Zumindest die monatelange Hängepartie ist vorbei!

Die SPD hat sechs Monate nach dem Wut-Abtritt von Andrea Nahles (49) neue Vorsitzende: Saskia Esken (58) und Norbert Walter-Borjans (67) wurden vom Parteitag in Berlin mit ordentlichem Ergebnis für SIE (75,9 %) und beachtlicher Quote für IHN (89,2 %) gewählt.

Die befürchtete Eskalation fiel aus – jedenfalls auf offener Bühne. Für Ex-SPD-Chef Kurt Beck (70) schon ein Erfolg: „Bis zur Wahl hatte ich Sorge, jetzt bin ich etwas hoffnungsvoller.“ Die Ergebnisse: „Ein Vorschuss. Ein großer Teil der Partei hat sich für Ruhe entschieden“, so Beck.

Doch hinter den Kulissen:Kampf! Zwischen den Lagern, die sich bei der Kandidatensuche gegenüberstanden (linke GroKo-Gegner gegen Realos), ist nichts ausgestanden.

 

Am Vorabend des Parteitages spitzte sich der Streit um die Vize-Posten zu. Es drohte eine Kampfkandidatur zwischen Arbeitsminister Hubertus Heil (47) und Juso-Chef Kevin Kühnert (30). Esken wollte Heil verhindern. Sie nannte den GroKo-Mann: „Einen Gegner“! Das wollten Landeschefs und Bundestagsabgeordnete so nicht akzeptieren.

Bis in den Parteitag hinein rangen Partei-Granden um eine Lösung. Besonders Stephan Weil (60), Regierungschef in Niedersachsen, suchte den Ausgleich. Weil zu BILD: „Eine Kampfabstimmung zwischen Heil und Kühnert wäre uns als Richtungsentscheidung ausgelegt worden.“

Die Lösung: Statt die Zahl der Stellvertreter von sechs auf drei zu reduzieren, gibt es jetzt fünf. So ist Platz für Kühnert UND Heil. Für die Parteilinken wurde noch die schleswig-holsteinische Landesvorsitzende Serpil Midyatli (44) nachnominiert.

Für Esken war das die 1. Pleite als SPD-Chefin.

Die Wende-Socke: Kevin Kühnert (30) warf Kritikern buchstäblich anhand einer Socke vor, insgeheim mit der AfD zu paktieren

Juso-Chef Kevin Kühnert (30) kam bei der Wahl als Partei-Vize auf magere 70,4 Prozent Foto: Maja Hitij / Getty Images


Der Zoff hatte Nachwirkungen. Esken schaffte es, in ihrer Bewerbungsrede nicht einen SPD-Minister zu erwähnen – zitierte aber Wirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU, 61) als Kronzeuge für mehr Investitionen. Delegierte aus NRW und Hessen blieben nach ihrer Rede demonstrativ sitzen.

Kevin Kühnert brachte dagegen bei seiner Bewerbung für einen Vize-Posten den Saal zum Kochen. Er warf Kritikern seines Links-Kurses vor, insgeheim mit der AfD zu paktieren: Die, die „uns rote Socken vorhalten“ seien „mit käsefußstinkenden blauen Socken“ im Bunde. Und er zitierte Helmut Schmidts Spruch „Wer Visionen hat, der soll zum Arzt gehen“. Kühnert: „Ja, lasst uns zum Arzt gehen, lasst uns den Arzt und die Krankenschwester und alle Patienten überzeugen von unseren Visionen!“ Stehende Ovationen, Gejohle.

Juso-Chef Kevin Kühnert (30) kam bei der Wahl als Partei-Vize auf magere 70,4 Prozent

Die Wende-Socke: Kevin Kühnert (30) warf Kritikern buchstäblich anhand einer Socke vor, insgeheim mit der AfD zu paktierenFoto: Wolfgang Kumm / dpa
 

Bei der Wahl zum Parteivize kam Kühnert auf magere 70,4 Prozent – das zweitschlechteste Ergebnis aller Kandidaten. Nur Arbeitsminister Hubertus Heil (47) schnitt schlechter ab (70 Prozent).

Was bleibt von der Revolte? Mit den Koalitionspartnern CDU und CSU müssen die Neuen nun über mehr Klimaschutz, Milliarden-Investitionen und 12 Euro Mindestlohn debattieren.

Einen GroKo-Ausstieg, den die Parteilinken und die Jusos wollten, lehnte der Parteitag dagegen mit großer Mehrheit ab.

SPD-Bundesparteitag: Lars Klingbeil als Generalsekretär bestätigt

Update 21.31 Uhr: Generalsekretär Lars Klingbeil wurde beim Bundesparteitag der SPD im Amt bestätigt. Der 41-Jährige erhielt ohne 79,93 Prozent der Stimmen. Der Niedersachse gilt als Befürworter der GroKo und zählt anders als die neuen Parteichefs Norbert Walter-Borjans und Saskia Esken nicht zum linken Parteiflügel der SPD.

Update 20.21 Uhr: Soeben wurden auf dem Bundesparteitag der SPD auch die fünf stellvertretenden Parteivorsitzenden gewählt. Arbeitsminister Hubertus Heil erhielt 70 Prozent der Stimmen. Klara Geywitz, die im Duo mit Olaf Scholz um den Parteivorsitz kandidiert hatte, erhielt 76,8 Prozent der Stimmen. Serpil Midyatli und Anke Rehlinger wurden ebenfalls zu Vize-Vorsitzenden gewählt.

Der fünfte im Bunde ist Juso-Chef Kevin Kühnert, der mit 70,4 Prozent das zweitschlechteste Ergebnis eingefahren hat. Kühnert der wegen seiner politischen Postion öfters kritisiert wurde, wird die SPD nun also auch als stellvertretender Vorsitzender repräsentieren.

SPD Parteivorstand 🇪🇺

@spdde

Und hier die Ergebnisse der Wahlen zu den stellvertretenden Parteivorsitzenden: @klara_geywitz 76,8%, @hubertus_heil 70%, @KuehniKev 70,4%, Serpil Midyatli 79,8% und @AnkeRehlinger 74,8%. Wir gratulieren! 💐👏

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Quelle: Bild-online und Münchner Merkur vom 06.12.2019 


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Kleiner Grauer
Kleiner Grauer
4 Jahre zuvor

Die SPD hat nur Dinge gegen das Volk beschlossen oder abgelehnt was uns nützen würde…
Auszug
#Er warf Kritikern seines Links-Kurses vor, insgeheim mit der AfD zu paktieren:#
Auszug Ende
Der Linke kontaktiert mit den Rechten?
Den Applaus habe ich gesehen… Normal ist der nicht gewesen. Solche Szenen gibt es auch in Schwarz-Weiß gefilmt. Bei Jesus hat auch die Masse geschrien: Kreuzigt Ihm…
4Da ging Pilatus wieder hinaus und sprach zu ihnen: Seht, ich führe ihn heraus zu euch, damit ihr erkennt, dass ich keine Schuld an ihm finde.
5Und Jesus kam heraus und trug die Dornenkrone und das Purpurgewand. Und Pilatus spricht zu ihnen: Seht, welch ein Mensch!
Purpurgewand ist merkwürdig, das durften nur Könige oder Pharaonen tragen….
Zu Eurer Information: Die Bibel ist für den Islam-Moslems, die Hindus und die Buddhisten einen Sammlung von Märchen und Sagen. Parteistatuen machen da keine Ausnahme.

ulrike
ulrike
4 Jahre zuvor

Dieser Frau schaut das Gift schon aus dem Gesicht…….mit der wird die SPD noch ihr blaues Wunder erleben.

ulrike
ulrike
4 Jahre zuvor

Dieser Frau schaut das Gift schon aus dem Gesicht…….mit der wird die SPD noch ihr blaues Wunder erleben. Welche Gesinnung in ihrem Haus herrscht hat schon die Tochter bewiesen wie lautstark geschrien hat alle Männer aus dem Osten (Sachsen z.b.) aus dem Land werfen zu wollen.

birgit
birgit
4 Jahre zuvor

Warum nur FÜNF VIZES ???

ALLE in dieser Partei sollen VIZES werden !!!

Dann ist das Durcheinander in Perfektion gereift.