Russland lehnt OPEC-Beitritt ab

Russland hat das Beitritts-Angebot der Organisation der Ölexporteure (OPEC) abgelehnt und beschlossen, den Beobachter-Status beizubehalten, wie Igor Setschin, Chef des russischen Ölunternehmens Rosneft, in einer von der Zeitung Financial Times organisierten Konferenz in Singapur mitteilte.

Laut Setschin ist diese Entscheidung unter anderem auf die technologischen Unterschiede zwischen den Methoden der Erdölförderung sowie darauf  zurückzuführen, dass der russische Markt in diesem Bereich fast völlig privatisiert worden ist und die russische Regierung ihn – anders als die OPEC-Mitglieder — nicht direkt verwalten könne.


Setschin merkte an, dass die Länder Europas weiterhin die Hauptabnehmer von russischem Erdöl seien. Der wachsende Markt der Asiatisch-Pazifischen Region sei höchst attraktiv, aber diese Region habe „trotz recht großer Liefermengen“ von russischem Öl einen Anteil von höchstens 13 bis 15 Prozent an der Exportstruktur Russlands, so Setschin.Außerdem sei eine Dauerperspektive der Ölbranche in der Welt mit Russland, Venezuela und dem Iran verbunden, die das größte Potential für die Erkundung und Erschließung neuer Vorkommen hätten, so Setschin. Laut internationalen Schätzungen sind die potentiellen Vorräte an fossilen Brennstoffen in Russland größer als die Ölvorräte in den USA und im Nahen Osten.

Wie Setschin am vergangenen Freitag in Wladiwostok beim Östlichen Wirtschaftsforum 2015 sagte, könnte die Jahresförderung von Erdöl in Russland in Zukunft die Marke von 700 Millionen Tonnen überschreiten. Diese Kennzahl hat im vorigen Jahr 526,75 Millionen Tonnen betragen.

Vor dem Hintergrund des kürzlich eingetretenen Ölpreisverfalls hatte die OPEC am 31. August vorgeschlagen, einen zwischenstaatlichen Dialog anzubahnen, um den Markt stabilisieren zu können. Die Organisation machte darauf aufmerksam, dass der Rückgang der Preise die sozial-wirtschaftliche Entwicklung der erdölfördernden Länder beeinträchtige. Die Investitionen in die Energetik würden schrumpfen und könnten in Zukunft auch erschöpft sein, hieß es.


Der OPEC, die oft als Kartell angesehen wird, gehören der Iran, der Irak, Kuwait, Saudi-Arabien, Venezuela, Katar, Libyen, die Vereinigten Arabischen Emirate, Algerien, Nigeria, Ecuador und Angola an.

 Quelle: Sputnik vom 07.09.2015
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