Blättern Sie weiter – hier gibt es nichts zu lesen!

imago0194731514h
Redefreiheit: Donald Trump und Elon Musk (Foto:Imago)

Es gibt das Internet mit einer Unzahl an Nachrichtenquellen – und es gibt die Lokalzeitungen, die meistens einen „Mantel“ haben. Bei uns hier ist das die „Windsheimer Zeitung” – die „Fränkische Landeszeitung” in Zusammenarbeit mit den „Nürnberger Nachrichten”.

Nun ist es ja so, daß es zwar oft Nachrichtenmangel gibt, aber zur Zeit ist das absolute Gegenteil der Fall. So schnell wie es rund geht auf der Welt kann man gar nicht alles aufschreiben. In der Ukraine geht’s dahin, amerikanische Militärs schlagen die Hände über dem Kopf zusammen angesichts der Tatsache, daß vom Militärischen völlig unbeleckte Politiker darüber nachdenken, das „Patriot“-Raketensystem an die Ukraine zu liefern. In Brasilien brodelt es, die serbische Minderheit im Nordkosovo liefert sich mit Unterstützung der Serben ein Schmarmützel mit der kosovarischen Staatsmacht, die Twitter-Files schlagen immer höhere Wellen, in Deutschland hat es allerweil einen frostigen Winter, den es laut der Prognosen von vor 20 Jahren gar nicht mehr geben dürfte – und-und-und. Es gibt also viel, was man auf der Titelseite auch der Nürnberger Nachrichten resp. der Fränkischen Zeitung – und damit eben auch auf der des Lokalblättchens unterbringen könnte. Mein lieber Freund, kuckst Du mal.

Es gibt nichts Wichtigeres

Gleich neben dem Titel vorgestern auf der ersten Seite: „Tessa Ganserer über Twitter” / Seite sowieso. – Foto des grünen Hinübergeschlechtlichen gleich dazu. Von irrsinniger Relevanz, was der grüne Tessa über Twitter denkt. Gestern an der gleichen Stelle: „Boris Becker wieder in Deutschland” / Seitenangabe. Es gibt nichts Wichtigeres. Heute: „König Charles ist 100 Tage im Amt / Seite 21” – Foto vom Ohrencharlie dazu. Dann „Knatsch im Bayerischen Jagdverband”, Seite 10 – und „Vom beliebten Aquadom sind nur noch Trümmer übrig” – Seite 31. Großes Foto auf der Titelseite für die Hauptgeschichte. „Die Menschen“ beim Schlittschuhlaufen auf dem Nürnberger Dutzendteich, im Hintergrund die Reste des Parteitagsgeländes von anno dunnemals. Die Schlagzeile, prominent auf der Titelseite der Wochenendausgabe zum Preis von 2,70 €: „Wann ist das Eis sicher?” – Teaser: „Es ist auch schon wieder fast zwei Jahre her, dass der Nürnberger Dutzendteich belastbar zugefroren war. Welche Kriterien müssen erfüllt sein, damit Eisflächen in der Region freigegeben werden?”

Sie sind ja immer noch dabei. Ich habe doch oben schon geschrieben, daß es hier nichts zu lesen gibt und daß Sie weiterblättern sollen. Warum habe ich das geschrieben? Weil ich kalkuliert habe wie Donald Trump. Wenn du willst, daß die Leute etwas lesen, mußt du ihnen erst einmal sagen, daß es nichts zu lesen gibt. Davon werden sie neugierig. Das ist wie mit den „Nicht berühren!“-Schildern. Mach irgendwo so ein Schild hin, und du kannst dir sicher sein, daß absolut alle ihre Fingerabdrücke hinterlassen. Bevor ich also auf unsere Lokalzeitung mit ihrem Mantel zurückkomme, muß ich ein wenig ausholen.

Trump, der alte Spitzbube

Donald Trump lieferte in den sozialen Medien ein Bubenstück ab, über das die Welt schallend lachte. Die meisten zu früh, die anderen zum Schluß. Es handelte sich nämlich um ein dreistufiges Bubenstück.

  1. Stufe: Donald Trump kündigt furztrocken an, daß er in Kürze eine markerschütternde Neuigkeit bekanntgeben wird. Wie kalkuliert, versammeln sich die Massen an den Monitoren und warten gespannt auf das, was da im Busch ist. Muß etwas Epochales sein, was der Erzfeind da zu verkünden hat.
  2. Stufe: Trump haut die Neuigkeit raus. Es wird digitale Sammelkarten von ihm geben. Und zwar im Stil der Marvel-Comics. Trump als Superman z.B.. Trump als John Wayne, Trump als Astronaut usw.. Die Karten lassen sich digital mit anderen Sammlern tauschen. Wer 99 Dollar zahlt, darf mit einsteigen. Zu gewinnen gibt es u.a. ein Vieraugengespräch mit Trump oder eine kostenlose Benutzung eines seiner Golfplätze.
  • An der Stelle hat meinereiner sich schon am Boden gekringelt vor Lachen. Seine Erzfeinde haben sich ebenfalls gekringelt, aber voller Häme. So ungefähr: „Dieser Trump! Was für ein Depp! Der wird doch seine Wahlkampagne 2024 nicht mit digitalen Sammelkarten im Stil der Marvel-Comics finanzieren wollen!? Das ist ja die allerunterste Schublade! Wir wussten immer, daß der nicht ganz sauber ist. Der läuft doch nicht ganz rund, der Kerl!? Damit hat er sich endgültig selber ins Aus geschossen. Den nimmt doch keiner mehr ernst!”

Häme ohne Grenzen

Die Häme kannte keine Grenzen. Die Wokistenblase klatschte sich vor Vergnügen auf die Schenkel. Außerdem war sie natürlich sehr gespannt, wie Trump auf die Häme über seine komplett schwachsinnige Neuigkeit reagieren würde. Also blieben alle an den Monitoren, riefen noch Freunde und Gesinnungsgenossen dazu und freuten sich auf Trumps unbeholfene Rechtfertigungsversuche, die er sicherlich gleich nachreichen würde. Bestimmt würde alles noch viel lustiger werden. –

Für Trump lief es unterdessen glänzend. Er hatte die Aufmerksamkeit, die er haben wollte. Die Massen gierten auf seine nächste Entblößung. Zeit, Stufe 3 zu zünden.

  1. Stufe: Trump „deadly serious”. Die freie Rede sei der Stoff, aus dem die USA gemacht seien. Was die Twitter-Files belegen, besonders die „Slacks”, also die Kommunikation der Twitter-Angestellten untereinander, und die Protokolle der wöchentlichen Treffen der Twitter-Wokisten mit dem FBI seien nicht anders zu bewerten, denn als Versuch, die USA in ihrem Kern zu zerstören. Und dann kam das Wort: „Inauguration”. – Wieso Inauguration? Wieso faselt Trump von seiner Inauguration?

Zu vermuten steht, daß inzwischen klar ist, wie die US-Wahl 2020 manipuliert worden ist, daß es da auch kein Drumherumreden mehr gibt – und daß Trump weiß, wie lang sich der falsche Präsident noch im Weißen Haus aufhalten wird. Nicht mehr lange, wahrscheinlich. Eine Veröffentlichung zum „Albert Sensor System” der CISA als einer Unterbehörde der Homeland Security (DHS) dürfte das Faß gar zum Überlaufen gebracht haben. Aber die Geschichte zum „Albert Sensor System“ und seiner Funktionsweise ist zu lang, um sie hier auszubreiten. Es soll ja um die Lokalzeitung und ihren Informationswert gehen. Ich komme gleich darauf zurück.

Widerruf der Section 230

Trump weiter: Vom ersten Tag seiner Inauguration an wird es eine Strafverfolgung aller derjenigen geben, die in den USA die freie Rede zensiert hatten – und zwar ganz egal, ob das in sozialen Medien wie Twitter oder Facebook geschehen ist, bei Google, den „Faktencheckern” oder in den selbsternannten Qualitätsmedien, also etwa bei der „New York Times”, der „Los Angeles Times”, aber auch bei Sendern wie CNN, MSNBC, ABC und so weiter. Analog gelte das für alle Bundesbehörden, etwa für das FBI, die CIA, die NSA und auch das DOJ, evident schwerst durchpolitisierten Behörden, die nach der amerikanischen Verfassung apolitisch und unparteiisch zu sein hätten. Außerdem werde er die Section 230 widerrufen. Diese regelt, daß die Betreiber von sozialen Netzwerken nicht wie Herausgeber behandelt werden dürfen, da sie nur Plattformen zur Verfügung stellen, auf denen jeder für seine eigene Meinungsäußerung verantwortlich ist. Evident hatten sich aber die Facebook- und Twitter-Admins zunehmend verhalten, als seien sie Herausgeber, die über den Inhalt zu wachen haben.

Das können sie jetzt haben, und zwar mit der Abschaffung von Section 230. Das heißt, in Zukunft werden die Beiträge von Nutzern in den sozialen Netzwerken so behandelt werden wie Leserzuschriften an eine Zeitung, allerdings ohne die Möglichkeit einer Redaktion, ihren Abdruck zu verhindern. – An der Stelle hörte das Gelächter der gegenderten und humorlosen Wokisten-, Zensur- und Globalistenblase auf und wich wütender Empörung. Zugleich begann das Gelächter derjenigen, die man im Augenblick noch lachen hören kann. Donald Trump – was für ein Medienfilou!

Die deutsche Lokalzeitung jedoch…

Ja, es gab auf der Titelseite der Wochenendausgabe mit dem Eis auf dem Dutzendteich und dem 100-tägigen Jubiläum des englischen Ohrenkönigs auch etwas Politisches. Verfasst hat es ein gewisser Alexander Jungkunz. Er war mit einer verkürzten Darstellung des Sachverhalts zufrieden und kaprizierte sich lediglich auf Stufe 2. „Ganz nebenbei …“ nannte er seine „Randnotiz“. Donald Trump also eine Randnotiz. Das Eis auf dem Dutzendteich und König Rotbäckchen von Engeland die Hauptnotiz.

Der Jungkunz: „Eine ‚große Ankündigung‘ hatte ER groß angekündigt. Aber dass da etwas derartig Gigantisches auf uns zukommt – zu viel des Glücks!“ – man sieht ihn förmlich dasitzen, wie er ein dümmlich-arrogantes Grinse-Gesicht macht als sei er die Nürnbergversion von Heiko Maas bei der UN-Konferenz 2018, als Trump sagte, die deutsche Abhängigkeit von russischem Gas sei fatal – und natürlich kommt es auf „uns“ zu, was Trump da angekündigt hatte. „Wir“ – also der süffisante Jungkunz und seine lesenden Jungkunze. Ich ausdrücklich nicht. Sie natürlich auch nicht. Geschenkt. Wir müssen, wir brauchen & wir dürfen nicht … – jedenfalls: „Denn diese Sammlung wird rasch Trillionen von Dollars wert sein, garantiert! So etwas hat die Welt, ach was: das All nämlich noch nie gesehen: Wunder-, wunderschöne Sammelkarten, digital, die IHN in aller seiner Herr- und Männlichkeit zeigen!“ – daß es die unherrlichen Jungkunze der deutschen Mainstream-Schreiberlingszunft, diese Beischlafbettler, nicht so mit der vermaledeiten Männlichkeit haben, kann man tatsächlich vom Weltall aus erkennen – und zwar gestochen scharf.

Überflieger vom Blättle

Der Jungkunz im Hochgefühl seiner geistig-moralischen Überlegenheit weiter: „Donald Trump ganz ganz persönlich brachte diese brillante Kollektion heraus, sie zeigt ihn mit Muskeln, als Superman, mit Laser-Augen – ideal für Kinder von 3 bis 92. ‚Unglaubliche Kunstwerke‘, untertreibt er und stellt sich, stets bescheiden, vor: ‚Hoffentlich Ihr liebster Präsident aller Zeiten – besser als Lincoln, besser als Washington.‘ Mindestens! Unfassbar günstige 99 Dollar kostet eine Karte, wer viele kauft, hat die Chance auf den Gipfel eines jeden Lebens: ein Abendessen mit IHM persönlich! Prost Mahlzeit & allerschönste Bescherung zugleich!”

Soweit also der Jungkunz, der Überflieger vom „Blättla”. Der ist auf die Sammelkarten-Farce tatsächlich hereingefallen. Ich gebe hier einmal einen Kommentar zu seiner „Randnotiz“ wieder, der mir heute zu Ohren gekommen ist – und zwar im fränkischen O-Ton (Übersetzung dahinter): „Ner ja, der Vordeil davo, daß mer Dorfdebb nemmer song konn, is etz der, daß mer ab heit aa Jungkunz nemma derf. Wenn anner ned amol mehr mergd, daß er vom Dramb veroarschd worn is, na isser hald etz a Jungkunz. Mei Nachber nemmd zon Schneeschiem vur seiner Garasch immer an Kaffeleffl stadds annerer Schneeschaufl. Morng ruf i nieber: Gumorng, Jungkunz!“ – (Na ja, der Vorteil davon, daß man Dorfdepp nicht mehr sagen kann, ist jetzt der, daß man ab heute auch Jungkunz nehmen darf. Wenn einer nicht einmal mehr merkt, daß er von Trump verarscht worden ist, dann ist er halt jetzt ein Jungkunz. Mein Nachbar nimmt zum Schneeschippen vor seiner Garage immer einen Kaffelöffel anstatt eine Schneeschaufel. Morgen rufe ich hinüber: Guten Morgen, Jungkunz!) .

Pseudomoralische Gegenwartsdeutsche

Dieser Jungkunz mit seiner „Randnotiz“ ist ein typischer Gegenwarts-Deutscher: „A richdis Gscheiderla” (Ein richtiges Gescheiterlein). Der schwebt in seinem pseudomoralischen, jedoch schwerst selbstreferentiellen Überlegenheitsgefühl so haushoch über den Tatsachen, daß er sie noch nicht einmal mehr zur Kenntnis zu nehmen braucht, meint er. Der pickt sich einfach das heraus, was er sowieso „schon immer wusste“ – und läßt das Wesentliche gern unter den Tisch fallen. Der hat einfach nicht begriffen, worum es bei der Trump-Story im Ganzen gegangen ist. Im günstigsten Fall! Im ungünstigeren Fall kennt der die ganze Geschichte, hat sie auch begriffen – und trotzdem unterschlagen, was er begriffen hatte.

Fatal ist halt, solche Typen Kurzkolumnen auf der ersten Seite einer regional bedeutenden Tageszeitung veröffentlichen zu lassen. Aber es erklärt ganz gut das Erschrecken, das einen jedesmal neu überfällt, wenn man im Gespräch mit seinen Zeitgenossen feststellen muß, was sie alles „wissen“, weil es „in die Nochrichdn kumma is“ (in den Nachrichten gekommen ist). Die Jungkunze dieser Republik mit ihrem unangebrachten, völlig lächerlichen Durchblicker-Sarkasmus sind eine echte Bedrohung für die freiheitlich-demokratische Grundordnung. Und es gibt sie nicht nur in Franken.

Quelle: journalistenwatch.com vom 17.12.2022

Sie finden staseve auf Telegram unter https://t.me/fruehwaldinformiert

Sie finden staseve auf Gab unter https://gab.com/staseve

Sie finden uns auf Gettr https://gettr.com/user/peterfruehwald

Folgt unserem neuen Kanal Heimische Direktvermarktung: https://t.me/heimischeProdukte

Besuchen Sie den Shop durch klicken aufs Bild

 

Dieser Beitrag wurde unter Aktuell, Geschichte, Kultur, Nachrichten, Politik, Soziales, StaSeVe Aktuell, Völkerrecht, Wirtschaft, Wissenschaft abgelegt und mit , , , , , , , , , , , , , , , verschlagwortet. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.
0 0 votes
Article Rating
Abonnieren
Benachrichtige mich bei
guest
0 Comments
Inline Feedbacks
View all comments