Der Offenbarungseid der „Energiewende“: Der Tag, als Wind- und Solarkraft ausfielen

11. November 2024
Der Offenbarungseid der „Energiewende“: Der Tag, als Wind- und Solarkraft ausfielen
Wirtschaft
Foto: Symbolbild

Berlin. Für die etablierten Medien ist es kein Thema, für die Bürger könnte es aber bald eines werden: in den letzten Tagen erlebte die deutsche „Energiewende“ einen ihrer bisher größten Belastungstests – und versagte auf ganzer Linie. Dabei passierte nichts Außergewöhnliche. Es herrschte nur Windstille. Doch genau das wurde der deutschen Ökostrom-Versorgung zum Verhängnis. Sie produzierte nämlich nicht mehr: die 30.243 deutschen Windräder und rund 3,7 Millionen Solaranlagen stellten ihre Stromerzeugung ein.

Experten sprechen von einer sogenannten „Dunkelflaute“. Es war die erste dieses Jahres, womöglich aber nur der Vorbote weit schlimmerer Konstellationen im Winter. Die Ökostrom-Knappheit sorgte für extreme Preisspitzen am Spotmarkt der Energiebörse EEX.

Auf dem Höhepunkt der Flaute, am Mittwoch, dem 6. November, lieferte die gesamte deutsche Solarkraft-Infrastruktur nur noch eine einzige Megawattstunde. Die 1602 Offshore-Windkraftanlagen in Nord- und Ostsee – jede einzelne so groß wie der Eiffelturm – standen komplett still. Und die Windräder an Land produzierten im kritischen Zeitraum am Nachmittag zwischen 15 und 17 Uhr nur 114 Megawattstunden. Der Stromverbrauch des Landes betrug in dieser Zeit 63.000 Megawattstunden.

Für die mit dreistelligen Milliarden-Subventionen errichteten Kapazitäten von 87.000 Megawatt Photovoltaik und rund 72.000 Megawatt Windkraft war der 6. November der Tag der Bankrotterklärung. Zwar beteuerte der Übertragungsnetzbetreiber Amprion: „Unsere Systemführung hatte alles im Griff.“ Aber das ist nur die halbe Wahrheit. Denn weil nach einigen Stunden die Kapazität aller (!) deutschen Batterie- und Pumpspeicher erschöpft ist, mußten umso mehr fossile Kraftwerke einspringen, um den Strombedarf zu decken. Das taten sie: die verbliebenen deutschen Steinkohle- und Braunkohlekraftwerke produzierten zu jedem Zeitpunkt zwischen Mittwoch und Freitag der ersten Novemberwoche knapp 20.000 Megawattstunden, unterstützt von bis zu 15.000 Megawattstunden aus Gaskraftwerken. Selbst 700 Megawatt Öl-Kraftwerke aus der Reserve mußten – trotz ihres „klimaschädlichen“ Brennstoffs – wieder zur Stromversorgung beitragen.

Und: laut der Webseite der Bundesnetzagentur wurde zudem ein Großteil des deutschen Strombedarfs im fraglichen Zeitraum durch Importe gedeckt. Am Donnerstag lag der Strombedarf Deutschlands zum Beispiel zur Mittagszeit bei knapp 64.000 Megawattstunden. Davon wurden im Inland aber nur ganze 47.000 Megawattstunden produziert. Die Differenz mußte durch Importe gedeckt werden. Ein riskantes Spiel.

Viele Energieversorger wurden durch die Extremsituation zum kurzfristigen Nachkaufen von Strom an der Strombörse EEX gezwungen. Das hatte Preisexplosionen zur Folge. Schon am Dienstag wurden mehr als 500 Euro pro Megawattstunde gezahlt – gegenüber einem langfristigen Durchschnittspreis von 40 Euro. Am Mittwoch schossen die Preise sogar auf 820 Euro pro Megawattstunde hoch – eine Verzwanzigfachung des Normalpreises. Noch am Freitag lag der Großhandelspreis noch bei über 100 Euro, immer noch mehr als das Doppelte des langfristigen Normalpreises.

Unter Experten machen sich jetzt bange Erwartungen breit. Sie rechnen bei weiteren Windflauten mit Preisspitzen von 1000 Euro pro Megawattstunde. Die Fachagentur „Montel“ befragte Händler nach den Ursachen der Preisexplosion – die Antwort fiel einhellig aus: verantwortlich sei der deutsche Atom- und Kohleausstieg, der die grundlastfähige Kraftwerkskapazität verringert habe, die unabhängig vom Wetter produzieren kann.

Marktbeobachter Tobias Federico, Geschäftsführer des Beratungshauses Montel Analytics, sieht keine Entspannung, im Gegenteil: mit dem weiteren Ausbau von Wind- und Solarenergie werden seiner Einschätzung nach die Preisschwankungen eher noch zunehmen. Sommerliche Phasen mit niedrigen Strompreisen würden sich mit winterlichen Phasen hoher Strompreise abwechseln, die Ausschläge dabei extremer werden, sagte Federico beim Jahrestreffen des Verbandes der Industriellen Energie- und Kraftwirtschaft (VIK) in Berlin.

Die Politik steuert unerachtet solcher Perspektiven weiter mit Volldampf auf die Katastrophe zu: laut dem Erneuerbare-Energie-Gesetz sollen die deutschen Solarstrom-Kapazitäten von derzeit 87 Gigawatt bis zum Jahr 2030 auf 215 Gigawatt mehr als verdoppelt und bis 2040 auf 400 Gigawatt vervielfacht werden – gleichzeitig sollen die derzeit noch vorhandenen Kapazitäten Gasstrom-Versorgung systematisch demontiert werden. Die Mannheimer Stadtwerke MVV haben dieser Tage als erster kommunaler Großversorger angekündigt, schon bis 2035 das komplette städtische Gasnetz stillzulegen.

Quelle: zuerst.de vom 11.11.2024

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Tankschiff
Tankschiff
29 Tage zuvor

Habe keine Energie gemessen, seit Tagen nur graues Licht. Die Akkus sind leer.
Robert,bitte schick mit WATT

Ulrike
Ulrike
29 Tage zuvor

Irgendwann sitzt das ganze Land im dunkeln dank diesen unfähigen Gestalten die an der Macht sitzen.

birgit
birgit
29 Tage zuvor

Windräder sind ein Umweltverbrechen! Und Solar, na dazu braucht man die Sonne, welche laufend durch Chemtrails verdunkelt wird. Von der Nacht ganz zu schweigen.

Kleiner Grauer
Kleiner Grauer
29 Tage zuvor

Das Wetter ist gut für Frankreich! Da kaufen wir bei Denen Atom Strom!