Medienbericht: Kohl soll sich die anonymen Spender nur ausgedacht haben, um Schlimmeres zu verdecken

Altkanzler Helmut Kohl (dpa)
Helmut Kohl soll angeblich schon seit den 70er Jahren von einem System schwarzer Kassen profitiert haben. (dpa)

Der im Juni verstorbene Altkanzler #Kohl soll sich einem Medienbericht zufolge die Existenz anonymer Spender nur ausgedacht haben.

Kohl habe so noch größeren Schaden von sich und der #CDU abwenden wollen, sagte der Journalist Egmont Koch, der in einem Verbund des #SWR und „#Spiegel“ zu dem Thema recherchiert hat. In Wahrheit stammten die Gelder aus der #Industrie, seien dann in der Schweiz gewaschen und auf Konten in Frankfurt am Main gegangen, führte er aus. Aus diesem System schwarzer Kassen habe sich Kohl, seit er 1973 CDU-Vorsitzender geworden war, mehr als 25 Jahre bedient. Nicht, um sich privat zu bereichern, betonte Koch, sondern um seine Macht zu festigen, indem er Parteiorganisationen oder Landesverbänden Geld zukommen ließ. Diese seien ihm dann im Gegenzug gewogen gewesen.


Die Journalisten von SWR und Spiegel berufen sich auf Indizien. Unter anderem zitieren sie den Hauptabteilungsleiter Organisation der Bundes-CDU von 1979 bis 1989, #Rüdiger May, wonach die ganze Konstruktion „absolut unglaubwürdig“ gewesen sei. Außerdem verweisen sie auf eine frühere Aussage der heutigen Bundestagspräsidenten #Schäuble, der über Kohls #Spendenaffäre gesagt hatte, es gebe keine anonymen Spender.

Die CDU-Spendenaffäre war 1999 aufgedeckt worden. Kohl räumte damals ein, selbst für die Partei Spenden erhalten und nicht angemeldet zu haben. Er verweigerte jede Auskunft mit der Begründung, er habe den Geldgebern mit seinem Ehrenwort Anonymität zugesichert. Es kam zum Bruch mit der damaligen Parteiführung um den Vorsitzenden Schäuble und der Generalsekretärin #Merkel. Im Januar 2000 wurde Kohl dann zum Verzicht auf den Ehrenvorsitz gedrängt.

Quelle: Deutschlandfunk vom 03.12.2017

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Ulrike
Ulrike
6 Jahre zuvor

Und so einer kriegt ein Staatsbegräbnis und wird gehuldigt. Man fasst es nicht.

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