AfD bringt es auf den Punkt – Altparteien jammern im Leipziger Stadtrat

EKLAT IM STADTRAT: AFD-POLITIKER VERGLEICHT AUSGRENZUNG SEINER FRAKTION MIT JUDENVERFOLGUNG

TOBIAS KELLER SORGT FÜR EKLAT BEI LEIPZIGER RATSVERSAMMLUNG

Von Eric Mittmann

Leipzig – Leipzigs AfD-Fraktionschef Tobias Keller sorgte während der Ratsversammlung am Mittwoch für einen Eklat. Bei einer Debatte über mehr Unterstützung für Antisemitismus-Prävention in Leipzig verglich Keller die Ausgrenzung seiner Fraktion mit der Verfolgung der Juden zur Zeit des Nationalsozialismus.

AfD-Stadtrat Tobias Keller hat bei der Ratsversammlung am Mittwoch für einen Eklat gesorgt.
AfD-Stadtrat Tobias Keller hat bei der Ratsversammlung am Mittwoch für einen Eklat gesorgt.

Hintergrund war ein fraktionsübergreifender Antrag von SPD, CDU, Grünen und Freibeutern für mehr Unterstützung zur Antisemitismus-Prävention in Leipzig. „Unsere Aufgabe ist es, mit Entschlossenheit Antisemitismus zu bekämpfen“, erklärte CDU-Stadtrat Frank Tornau. SPD-Fraktionschef Christopher Zenker ergänzte: „Es ist unsere Aufgabe, das so etwas nie wieder passiert.“

Beide wandten sich in ihren Wortmeldungen auch direkt an die AfD. „Wer sich als Partei nicht eindeutig von Identitären, dem Dritten Weg und Reichsbürgern distanziert, hat in der Politik nichts verloren“, sagte Tornau. „Es ist eine Schande für unser Land, wenn sich jüdische Bürger nicht mehr mit Kippa auf hinaus trauen.“

Daraufhin meldet sich zunächst AfD-Stadtrat Jörg Kühne zu Wort und erklärte, dass sich seine Fraktion zu jeder Zeit klar und deutlich gegen Antisemitismus stelle. „Jeder Übergriff auf Bürger jüdischen Glaubens ist einer zu viel. Antisemitismus den Kampf anzusagen, ist eine Selbstverständlichkeit.“ Seine Fraktion werde den Antrag unterstützen.

Petra Cagalj Sejdi wollte von Kühne erfahren, warum er noch seiner Partei angehöre, wenn er sich doch gegen Antisemitismus stelle.

Für AfD-Fraktionschef Keller war damit scheinbar der Knoten geplatzt. „Ich muss mich fragen, ob es hier noch um die Sache geht. Herr Zenker, glauben Sie wirklich, dass Sie mit denselben Mitteln, mit denen die Juden ausgegrenzt worden, hier auch die AfD ausgrenzen können?“

Eklat im Leipziger Stadtrat: „Das ist eine Ebene, die man nicht erreicht“

Als es daraufhin um mehr Unterstützung im Kampf gegen Antiromaismus – also die Ausgrenzung von Sinti und Roma – in Leipzig gehen sollte, konnten sich Leipzigs Stadträte nicht mehr zurückhalten. „Herr Keller, wir waren beide in Auschwitz. Ich hoffe, dass ich Sie falsch verstanden habe, als Sie den Völkermord mit Meinungsfreiheit verglichen haben“, sagte Elisabeth Gabelmann von den Freibeutern.

Und Juliane Nagel (Die Linke) versuchte es mit einer Erklärung. „Rassismus wendet sich gegen Menschen, die nichts für die Eigenschaften und Merkmale können, für sie kritisiert werden. Sie, Herr Keller, können jedoch etwas für Ihre rechte Ideologie.“

Keller wollte das Ganze nicht auf sich beruhen lassen. „Es ist interessant, wie Sie mir die Worte im Mund herumdrehen.“ Er habe auf den Anfang der Judenverfolgung in Deutschland angespielt.

Das war offenbar sogar der CDU zu viel. „Ich bin persönlich enttäuscht, was ich von Ihnen gehört habe, Herr Keller“, sagte Andrea Niermann. Sie gehörte zu denjenigen, die die AfD nicht per se ausgrenzen. „Dass Sie hier diesen Vergleich bringen, hat mich jedoch erschüttert. Das ist eine Ebene, die man nicht erreicht.“

Die Anträge wurden schließlich mit großer Mehrheit beschlossen.

Fotos: DPA

Quelle: tag24.de vom 27.06.2019 


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birgit
birgit
4 Jahre zuvor

Dumm, saudumm, dümmer geht’s immer, gelle Altparteienkartell !

Übrigens, IHR habt bei EUREN Beschimpfungen die über 5 Mio. Selbstverwalter vergessen, IHR Luschen !

birgit
birgit
4 Jahre zuvor
Reply to  birgit

Noch was IHR Pfeifen !

Wer sind die Semiten ? Wer gehört dazu ?
Beantwortet diese Fragen, aber pronto ! Habt doch genügend Trolle plaziert, die dürfen sich hier ausnahmsweise auskotzen.

Und hört auf, wie Kermit der Frosch, dumm rum zu quaken !

Wenn IHR von Völkerkunde NICHTS versteht, packt zusammen und geht nach haus, Sesselfurzer.

Kleiner Grauer
Kleiner Grauer
4 Jahre zuvor

DDR 2.0! Wer in der DDR nicht bei den Jungpionieren oder in der FDJ war, wurde auch ausgeschlossen. Wer den DDR Personalausweis nicht angenommen hat (wie Verwandtschaft) wurde einfach eingesperrt. Wie in der BRiD=DDR 2.0. Jeder Bauer musste in einer LPG sein. Wer nicht zu „Wahl“ ging wurde besucht. Wer eine ARD Antenne auf dem Haus hatte, wurde besucht. Die Ausgrenzung ist eine Strategie von Diktaturen. Der Diktator verhält sich still. Das total verblödete, vertrottelte, dümmlich, dämliche, Strohdoofe, versoffene Volk reibt sich gegenseitig auf, ohne aufgefordert werden zu müssen! In allen vom Reich besetzten Gebieten ging das dort auch los. Die haben sich gegenseitig an das Messer geliefert. Wenn ich da an die Berichte der Zwangsvertriebenen aus Osteuropa denke, mit denen ich zusammengearbeitet habe! Neid und nochmals Neid! Und wenn es darum ging an die Frau des Nachbarn zu kommen, wurde etwas erfunden.

birgit
birgit
4 Jahre zuvor
Reply to  Kleiner Grauer

Die brauchen ALLE eine Bratpfannentherapie, druf of den verblödeten Nischl !
Genau wie beim Alten, wenn der zu spät und besoffen eintrudelt.