Dresden – Schon wieder tauchen provokante Botschaften in Dresden auf – und wieder geht es um „deutsche“ Busfahrer.
An vier Haltestellen in der Stadt wurden in weißer Farbe und in Frakturschrift auf den Boden gesprüht: „Deutsche Busfahrer zum Tariflohn einstellen!“
Vor Tagen hatte erst ein Busfahrer eines Subunternehmers für Aufsehen gesorgt, der in die Scheibe der Linie 90 hängte: „Diesen Bus steuert ein deutscher Fahrer“.
DOCH WAS SOLLEN UNS DIE BOTSCHAFTEN SAGEN?
Offenbar steckt Unmut über die Dresdner Verkehrsbetriebe (DVB) dahinter, die jahrelang Fahrer nicht direkt bei sich anstellte, sondern u.a. in der 100-prozentigen-Tochterfirma DVS um beim Tarif-Gehalt der Fahrer zu sparen.
In Zeiten des Fachkräftemangels finden die DVB aber kaum Fahrer, wollen daher Serben nun nach Dresden locken und diese direkt anstellen – wie das Unternehmen BILD gestern bestätigt.
Dieser Umstand könnte Auslöser für die provokanten Botschaften sein.
DVB-Chef Lars Seiffert (49) erklärt: „Das ‚deutsch‘ im Graffiti kann man aber streichen.“ Egal ob bei Subunternehmen oder der DVB – „die unterschiedlichen Tarifwelten sind jetzt relativ angeglichen.“
Das geschah aber erst nach einer Streikwelle der Niedriglohn-Busfahrer 2019 – laut ver.di bekamen sie bislang bis zu 19 % weniger als ihre DVB-Kollegen.
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