Leipzig – In der Nacht zu Samstag haben in Leipzig-Connewitz erneut Baustellen gebrannt. Ab Mitternacht sei es in dem alternativ geprägten Stadtteil zu mehreren Brandstiftungen gekommen, teilte die Polizei mit. Auch eine Haltestelle der LVB sei beschädigt worden. Wie hoch die Sachschäden sind, wurde zunächst nicht mitgeteilt.
Unter anderem brannte es in der Bornaischen Straße und in der Herderstraße. Laut einem Sprecher der Polizei nahmen die Beamtem die Personalien mehrerer Menschen auf. Ein 30-jähriger wurde gestellt, nachdem er den polizeifeindlichen Schriftzug „ACAB“ mit einem Stift an eine Hauswand gemalt hatte.
Vier Tatverdächtige auf frischer Tat ertappt
Verletzt worden sei niemand, zu gewaltsamen Auseinandersetzungen sei es ebenfalls nicht gekommen, hieß es. Die Feuerwehr löschte die Flammen teilweise unter Polizeischutz. Vor Ort war ein Großaufgebot an Beamten im Einsatz. Unter anderem wurde ein Personenspürhund eingesetzt, um mögliche Tatverdächtige im Umfeld zu ermitteln. Drei Männer und eine Frau konnten demnach beim Zündeln überrascht werden. Sie müssen sich nun wegen Sachbeschädigung verantworten.
In Connewitz kam es in den vergangenen Wochen wiederholt zu Brandstiftungen auf Baustellen. In der Nacht zum 1. Mai brannten ebenfalls Baustellenabsperrungen. In der Nacht zuvor war das Auto einer Sicherheitsfirma mutmaßlich in Brand gesetzt worden. Hier ermittelt das Polizeiliche Terrorismus- und Extremismus-Abwehrzentrum (PTAZ) des Landeskriminalamtes.
Kundgebungen in Connewitz verliefen friedlich
Zum Tag der Arbeit am 1. Mai gab es in Leipzig mehrere Kundgebungen, eine davon fand auch am Connewitzer Kreuz statt. Diese verlief laut Polizei friedlich. Obwohl nur 25 Teilnehmer erlaubt waren, schlossen sich mehr als 200 Menschen der Demo an. Die Initiative #NichtaufunseremRücken hatte zu der Kundgebung aufgerufen. Die Demonstranten waren mit Mundschutz „vermummt“. Das Ordnungsamt hatte dem spontan zugestimmt, so eine Polizeisprecherin.
Quelle: Leipziger Volkszeitung vom 02.05.2020