Deutschland: Bericht über Teilabzug von US-Soldaten wirft Fragen auf

November 2019: Besuch von US-Außenminister Mike Pompeo bei amerikanischen Soldaten in Grafenwöhr (Bayern). Uniformierte Soldaten stehen vor Panzern, Pompeo spricht mit ihnen. (dpa/AP-Pool/Jens Meyer)
November 2019: Besuch von US-Außenminister Mike Pompeo bei amerikanischen Soldaten in Grafenwöhr (Bayern) (dpa/AP-Pool/Jens Meyer)

Medienberichte über einen Teilabzug von US-Soldaten aus Deutschland sind in Berlin mit Zurückhaltung aufgenommen worden. Deutliche Kritik übte der verteidigungspolitische Sprecher der Unionsfraktion, Otte. Er forderte das Auswärtige Amt auf, Hintergründe und Folgen zu klären.

Die Nachrichtenagentur Reuters und das „Wall Street Journal“ hatten unter Berufung auf Regierungskreise in Washington berichtet, dass Präsident Trump rund 9.500 der knapp 35.000 in Deutschland stationierten US-Soldaten abziehen wolle. Ein Teil werde in die Vereinigten Staaten zurückgeholt, ein weiterer Teil nach Polen und in andere verbündete Staaten verlegt. Die Höchstzahl der US-Soldaten in Deutschland werde künftig bei 25.000 liegen.

Der CDU-Politiker Otte sagte der Nachrichtenagentur Reuters, eine Entscheidung dieser Größenordnung hätte besser vorher bilateral oder in der Nato beraten werden sollen. Man müsse jetzt aber abwarten, was die US-Regierung konkret plane.

„Um Druck aufzubauen, eignet sich das Thema nicht“

Der verteidigungspolitische Sprecher der SPD, Felgentreu, schrieb auf Twitter, um Druck aufzubauen, eigne sich das Thema nicht. Er bezog sich damit auf Spekulationen, die mögliche Verlegung sei eine Reaktion der USA auf das in Teilen angespannte Verhältnis zu Deutschland. Präsident Trump hatte mehrfach angeprangert, dass die Bundesregierung zu wenig für Verteidigung ausgebe. Außerdem kritisierte er den Bau der Ostsee-Pipeline Nord Stream 2.

„Hoffentlich nehmen sie ihre Atomwaffen mit“

Der Linken-Bundestagsabgeordnete Movassat mutmaßte, die mögliche Verlegung könne mit Trumps Einladung zu einem G7-Gipfel in den USA zu tun haben. Bundeskanzlerin Merkel hatte ihre Teilnahme wegen der Corona-Pandemie nicht zugesagt. Dazu schrieb Movassat auf Twitter: „Einmal eine #G7 Absage von #Merkel und schon zieht #Trump 9500 US-Soldaten aus Deutschland ab. Danach bleiben noch ca. 25.000. Bedeutet: Merkel muss noch drei mal einen Gipfel mit Trump absagen und schon sind alle US-Soldaten weg. Hoffentlich nehmen sie ihre Atomraketen mit!“

Keine Bestätigung aus dem Weißen Haus

Das Weiße Haus bestätigte die Medienbericht über einen Teilabzug von US-Soldaten aus Deutschland nicht. Ein Sprecher des Nationalen Sicherheitsrates sagte der Deutschen Presse-Agentur, derzeit gebe es dazu keine Ankündigung. Die Vereinigten Staaten seien weiterhin entschlossen, „mit unserem engen Verbündeten Deutschland“ zusammenzuarbeiten.

Die ARD erfuhr aus Kreisen des Bundesverteidigungsministeriums, dass die Berichte für glaubwürdig gehalten würden.

Quelle: Deutschlandfunk vom 06.06.2020 


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gerhard
gerhard
3 Jahre zuvor

Was bitteschön hat die Pipeline mit der Truppenreduzierung zu tun…gehts noch blöder ?

ulrike
ulrike
3 Jahre zuvor

Bloss weil die fette Gans aus der Uckermark nicht zum G7 kommen will zieht Potus keine Truppen ab. Das ist ja lachhaft.