Corona auf dem Land: Otte-Kinast bricht in Tränen aus

Stand: 08.10.2020 12:57 Uhr
 

Bei einer Rede über die Situation der Landwirte ist Agrarministerin Barbara Otte-Kinast (CDU) am Morgen im Landtag in Tränen ausgebrochen. Viele Bauern seien völlig verzweifelt, sagte sie.

Und so zeigte sich in der Sitzung des Niedersächsischen Landtags am Morgen, dass die Corona-Krise auch die Politiker zum Teil sehr mitnimmt. „Entschuldigung, aber ich bin ein bisschen angefasst“, sagte sie. „Mich erreichen Telefonate von weinenden Männern und Frauen, die nicht mehr ein und aus wissen“, so Otte-Kinast. „Sie sagen, ich töte meine Schweine und werde mich umbringen.“ Das Parlament reagierte mit Verständnis auf die emotionale Rede: Die Abgeordneten aller Fraktionen spendeten lang anhaltenden Beifall. Auch auf dem Facebook-Account von NDR Niedersachsen wurde die Rede der Agrarministerin eifrig diskutiert.

 

Schweinehalter sollen Produktion drosseln

Otte-Kinast machte deutlich, dass es unter anderem wegen der Schlachthof-Schließung nach dem Corona-Ausbruch in Sögel in Niedersachsen derzeit erhebliche Unterkapazitäten gebe. Die Landwirte müssten deshalb umgehend auf die vermutlich länger anhaltenden Engpässe regieren und die Ferkel-Produktion drosseln. Deutliche Kritik übte Otte-Kinast daran, dass im September noch mehr als 400.000 Mastferkel aus Dänemark und den Niederlanden in Niedersachsen aufgestallt wurden, während die einheimischen Sauenhalter keine Abnehmer mehr für ihre Tiere finden. Das sei nur schwer nachvollziehbar, so die Ministerin.

Gespräche über Sonntags- und Feiertagsarbeit

Um die prekäre Situation etwas zu entspannen, gibt es nach Angaben von Otte-Kinast derzeit Gespräche mit dem Gesundheitsministerium über eine temporäre Flexibilisierung der Arbeitszeiten. Konkret gehe es dabei um die Möglichkeit einer vorübergehenden Ausnahmegenehmigung für Sonn- und Feiertagsarbeit in den Schlachthöfen. Die Erwartung der Schweinehalter, dass alles rasch wieder wie früher ist, werden wir aber nicht erfüllen können“, so Otte-Kinast. „Ich wäre froh, wenn ich Ihnen sagen könnte, dass das Schlimmste bereits überstanden ist. Das kann ich aber nicht.“

Bauernpräsident fordert Kompromissbereitschaft

Auch Bauernpräsident Joachim Rukwied hat sich dafür ausgesprochen, alle Möglichkeiten zu nutzen, um den derzeitigen Schweinestau in den Ställen abzubauen. Ein Möglichkeit sei Wochenendarbeit in den deutschen Schlachthöfen, sagte er der „Neuen Osnabrücker Zeitung“. „Wir brauchen jetzt Kompromissbereitschaft, um auch Tierwohl weiter gewährleisten zu können“, so Rukwied. Zuletzt hatte die Interessengemeinschaft der Schweinehalter Deutschlands gewarnt, dass bis Weihnachten die Zahl der nicht planmäßig geschlachteten Schweine auf eine Million ansteigen könne.

Ferkelpreise massiv gesunken

Rukwied verwies zudem darauf, dass die wirtschaftliche Situation der Tierhalter seit dem Ausbruch der Afrikanischen Schweinepest ohnehin angespannt sei. Die Preise für Ferkel seien um 12 Euro auf 27 Euro pro Tier gefallen. „Bei den jetzigen Preisen schreiben die Betriebe mit jedem Tier, das sie verkaufen, rote Zahlen“, betonte Rukwied. „Das hält man nicht lange durch.“

Quelle: NDR vom 08.10.2020 


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gerhard
gerhard
3 Jahre zuvor

Verehrte Lândwirte/Viehzüchter … ich bin jetzt mal etwas abartig…diese Misere hättet ihr im Hinterkopfhaben müssen ! Zum einen die Ernteeinbußen im Ackerbau.. .witterungsbedingt. Zum anderen der Grüne ÖKO-Zauber. Wenn man dann noch Regierende wählt, die vom Tuten und Blasen keine Ahnung haben…die Kultur und Wirtschaft vollends gegen die Wand fahren …nur Immigration u. Corona kennen und das Volk ihnen am Arsch vorbei geht…. brauchen wir uns nicht wundern. Auch wir Wähler sollten die Anzahl unserer Abgeordneten drosseln … sie verursachen jede Menge Kosten… bringen aber keinen effektiven Nutzen. Mir graut es vorm Herbst u. 2021 … die vielen Arbeitslosen. Hoffentlich gehen die dann Alle (Arbeiter und Bauern !!!) auf die Straße und lehren Berlin das Fürchten !

Schmid von Kochel
Schmid von Kochel
3 Jahre zuvor
Reply to  gerhard

Ich sehe schon die blank gewetzten Sensen hinter den Hügeln hervorkommen, glitzernd im Sonnenlicht.

Annette
Annette
3 Jahre zuvor

Wer das Volk verrät, wird irgendwann vom Volk vervolkt…

Ob der nichtstaatliche … das geschundene Volk überhaupt versteht?

Kleiner Grauer
Kleiner Grauer
3 Jahre zuvor

Schweine und „Schweine“ haben keine Ohrmarken die auf den Besitzer zurüch führen können. Lasst Sie einfach frei! Das Grüne gesteuerte Gerümpel lässt in Pelztierfarmen über Nacht auch alles frei! Wo sind die Grünen jetzt? In der BRiD ist alles auf Betrug und organisierte Manipulation aufgebaut.

birgit
birgit
3 Jahre zuvor

Lamentieren und labern, typisch deutsch ! Aber selbst nicht aufstehen und auf jene mit dem Finger zeigen, welche angeblich Reichsbürger sind.

Das wirkliche Problem sizt im BT-Landtag-Kreistag ! Solange DIE so weiter machen können wie bisher, wird es nur noch schlimmer. Denn gegen Dummheit gibt es noch keine Pillen.

Zusammenschluß der Bewohner und abholen diese Bande, basta.
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Ulrike
Ulrike
3 Jahre zuvor

Geht endlich auf die Strasse gegen diese unmenschliche Politik. Wie lange wollt ihr noch warten ?