Anschlag – IS reklamiert Angriff auf Konzerthalle in Russland mit 40 Toten für sich

22.03.2024

Nach dem Angriff auf eine Veranstaltungshalle in der Region Moskau hat der russische Inlandsgeheimdienst FSB laut Agentur Interfax Tote und Verletzte bestätigt.
Foto: Dmitry Serebryakov, AP/dpa

In der Region Moskau hat es einen Angriff auf eine Konzerthalle gegeben. Dabei sind offenbar 40 Menschen gestorben und 100 verletzt worden. Nun reklamiert der IS den Angriff für sich.

Es sind Szenen wie aus dem Krieg, die sich an diesem Abend in der Nähe von Moskau abspielen. In einer Stadthalle eröffnen mehrere bewaffnete Angreifer in Tarnkleidung mit automatischen Waffen das Feuer und schießen wild um sich. Über dem Gebäude sind lodernde Flammen und eine riesige Rauchwolke zu sehen, nachdem weite Teile des Daches Feuer gefangen haben. Wie viele Tote und Verletzte es gibt, bleibt zunächst aber unklar. Später am Abend wird der russische Inlandsgeheimdienst dann von 40 Toten und mehr als 100 Verletzten sprechen. Und die Terrormiliz Islamischer Staat reklamiert den Anschlag auf das Veranstaltungszentrum für sich. Das meldete das IS-Sprachrohr Amak am Freitag im Internet unter Berufung auf nicht näher genannte Quellen.

Tote und Verletzte bei Angriff in Russland

Bei den Opfern soll es sich sowohl um Mitarbeiter als auch um Besucher der Crocus City Hall in Krasnogorsk im Nordwesten der Hauptstadt handeln, schreibt die staatliche Nachrichtenagentur Tass. Nach Behördenangaben wurden nach Schüssen und einem Brand noch mehrere Explosionen gemeldet. In sozialen Netzwerken kursieren Aufnahmen von dem Gebäude, das in Flammen steht und dessen Dach möglicherweise einzustürzen droht. Rund 100 Menschen könnten Berichten zufolge in dem brennenden Haus am Abend noch eingeschlossen gewesen sein. Die staatliche Nachrichtenagentur dagegen berichtet, die Besucher der Konzerthalle würden in Sicherheit gebracht. Unabhängig verifizieren lassen sich alle diese Angeben allerdings nicht. Nach den Tätern wird aktuell offenbar gefahndet.

Die Hintergründe des Vorfalls bleiben auch deshalb zunächst offen. Immer wieder aber ist schon kurz nach den ersten Schüssen von einem möglichen Terroranschlag die Rede. Am späten Abend schließlich bestätigen auch die russischen Behörden, dass sie Ermittlungen wegen eines mutmaßlichen Terroraktes aufgenommen hätten. Ob er in irgendeiner Form mit dem russischen Angriff auf die Ukraine zu tun hat – darüber kann am Freitagabend bestenfalls spekuliert werden.

Sicherheitshalber sagt Moskaus Bürgermeister Sergej Sobjanin nach dem Angriff auf die Crocus City Hall jedoch alle Sport-, Kultur- und sonstigen Veranstaltungen für das Wochenende ab. Er bitte, fügt er fast schon entschuldigend noch an, um Verständnis für diese Maßnahme. Ein Großaufgebot an Rettungskräften ist da längst auf dem Weg ins knapp 25 Kilometer entfernte Krasnogorsk. Zahlreiche Busse werden geordert, um Menschen in Sicherheit zu bringen. Auch Spezialeinheiten der russischen Nationalgarde sollen sich am Abend vor der Halle in Position gebracht haben. Und die US-Regierung ruft alle Amerikaner, die sich noch in Moskau aufhalten, auf, ihren jeweiligen Standort vorerst nicht zu verlassen. Die Bilder aus Krasnogorsk seien furchtbar und nur schwer anzusehen, sagt ein Sprecher des Weißen Hauses.

Russland war zuletzt vor Terroranschlägen gewarnt worden

Bereits am 7. März hatte die US-Botschaft in Moskau auf ihrer Internetseite davor gewarnt, sie habe Informationen, nach denen Extremisten kurz davor stünden, große Menschenansammlungen in Moskau ins Visier zu nehmen – was der Kreml jedoch als westliche Provokation abgetan hatte. Explizit war dabei auf amerikanischer Seite von Konzerten die Rede und dass US-Bürger solche Großveranstaltungen möglichst meiden sollten. In den Zuschauersälen der populären Crocus City Hall ist Platz für mehrere Tausend Besucher.

Es gebe keine Hinweise darauf, dass die Ukraine oder Ukrainer mit den Schüssen zu tun hatten, sagt der Kommunikationsdirektor des US-Sicherheitsrats, John Kirby, am Abend. Man könne noch nicht viel zu den Details mitteilen, rate aber zu diesem frühen Zeitpunkt eindringlich von der Annahme ab, dass es eine Verbindung zur Ukraine gebe.

Angriff in Russland: Ukraine dementiert Beteiligung

Vertreter Kiews haben den Verdacht einer ukrainischen Verwicklung bereits zurückgewiesen. „Die Ukraine steht in absolut keiner Beziehung zu den Vorgängen“, betonte Mychajlo Podoljak, Berater von Präsidentenbürochef Andrij Jermak, in einer Videobotschaft bei Telegram am Freitag. Sein Land stehe mit Russland und der russischen Armee in einem Krieg und werde diese mit „entschiedenen Offensivhandlungen“ zerschlagen. Gleichzeitig hob er hervor: „Die Ukraine hat im Unterschied zur Russischen Föderation niemals terroristische Methoden der Kriegsführung, Terrorismus als solchen angewandt.“

Für eine Beteiligung russischer Sicherheitskräfte an solchen Aktionen gebe es hingegen Präzedenzfälle in der jüngeren Vergangenheit, sagte er. Es seien schon ähnliche Terrorakte gegen eigene Bürger als Rechtfertigung für das Vorgehen gegen andere ethnische Gruppen im Land genutzt worden. Podoljak spielte damit auf Sprengstoffanschläge gegen Moskauer Hochhäuser im Sommer 1999 an, die der damalige Regierungschef Wladimir Putin als Begründung für den Zweiten Tschetschenienkrieg verwendete. Bis heute gibt es Spekulationen über eine Beteiligung des Inlandsgeheimdienstes FSB an den Explosionen. Der ukrainische Militärgeheimdienst lastete den Anschlag ebenso russischen Geheimdiensten an.

Vom russischen Präsidenten Wladimir Putin hieß es lediglich, er habe sich „seit der ersten Minute“ über die Geschehnisse informieren lassen und erhalte über die entsprechenden Dienste ständig alle wichtigen Informationen.

Der Anschlag weckt Erinnerungen an das Jahr 2002, als tschetschenische Bewaffnete 850 Menschen in einem Musical-Theater in ihre Gewalt gebracht hatten. Am vierten Tag des Dramas betäubte der Inlandsgeheimdienst die Geiselnehmer und die Geiseln mit einem Gas. Die Terroristen wurden erschossen. 135 Geiseln kamen ums Leben, die meisten von ihnen durch unzureichende medizinische Versorgung. (rwa/dpa)

Quelle: Augsburger Allgemeine vom 22.03.2024

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Tankschiff
Tankschiff
1 Monat zuvor

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Ulrike
Ulrike
1 Monat zuvor

Nach Sibirien ins Straflager – das wäre angebracht. Normaler Knast ist zu gut für solche Kreaturen.

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