UN-Botschafter Vitali Tschurkin ist am Sonntag Vorwürfen entgegengetreten, Russland verlege Militär nach Syrien. Unterdessen vermutet das „Wall Street Journal“ den Bau weiterer russischer Militärbasen in Mittelmeerstaat.
„Uns ist nichts vorzuwerfen. Denn wir handeln mit Zustimmung der syrischen Regierung“, sagte der Diplomat in einem Interview des Senders RT. „Es ist kein Geheimnis, dass sich dort russische Militärangehörige befinden, die den syrischen Streitkräften beim Einsatz der Waffen helfen, die wir liefern.“
Am Dienstag hat das Wall Street Journal berichtet, dass Russland möglicherweise zwei neue militärische Stützpunkte in Syrien baue. Dabei berief sich die Zeitschrift auf Satellitenbilder der Forschungsfirma IHS Jane’s.
US-Außenminister John Kerry mutmaßte am Dienstag in Washington, dass Russland seine Flugzeuge in Syrien „zum Schutz” stationiert habe. Die USA wären laut Kerry bereit, mit Russland unverzüglich in Verhandlungen zu Syrien zu treten.
Im syrischen Hafen Tartus befindet sich eine materiell-technische Basis der russischen Kriegsmarine. Moskau macht zudem kein Hehl daraus, Waffen an die Regierung von Baschar al-Assad zu liefern. Die Lieferverträge waren vor mehreren Jahren im Einklang mit dem Völkerrecht geschlossen worden. Mit den russischen Waffen kämpft die syrische Armee gegen Terroristen des Islamischen Staates und der Al-Nusra-Front. Seit Jahren befinden sich russische Militärspezialisten in dem Land, um den Syrern den Umgang mit der Technik beizubringen.
Die USA und ihre europäischen Verbündeten, die eine Entmachtung von Syriens Präsident Baschar al-Assad anstreben, stemmen sich gegen die russische Waffenhilfe. Auch werfen sie Russland vor, eigene Truppen in das Kriegsland zu verlegen. Moskau dementiert das, schließt jedoch eine Entsendung von Truppen nach Syrien nicht mehr völlig aus, sollte die Regierung in Damaskus darum bitten.
Quelle: Sputnik vom 22.09.2015