Der #Kaschmir-Konflikt zwischen #Indien und #Pakistan führt wieder zu umfangreichen Schusswechseln mit mehreren Toten im Grenzgebiet. Zehntausende Inder fliehen ins Landesinnere.
Von Marco Maier
Entlang der 786 Kilometer langen sogenannten „Line of Control“ (LoC), die das Gebiet von Jammun und Kaschmir zwischen Indien und Pakistan aufteilt, gab es bereits in den letzten Monaten immer wieder einmal kleinere Scharmützel zwischen den Militärs beider Staaten. Doch in der jüngsten Zeit nahmen diese an Intensität zu.
Nach nunmehr vier aufeinanderfolgenden Tagen an intensivem Artilleriebeschuss der pakistanischen Armee in das von Indien kontrollierte Gebiet sind bereits mehr als 40.000 Inder aus der Region ins Landesinnere geflohen, wie die „Economic Times“ berichtet. Das Städtchen #Arnia nahe der LoC mit einer ursprünglichen Bevölkerung von rund 18.000 Personen ist beispielsweise inzwischen faktisch eine Geisterstadt.
Seit Monatsbeginn hat der Beschuss von pakistanischer Seite aus bereits dreizehn Todesopfer auf indischer Seite gefordert. Darunter befinden sich drei Soldaten, drei Grenzschützer und sieben Zivilisten. Zum Vergleich: Im Gesamtjahr 2017 starben durch pakistanischen Beschuss in der Region rund ein Dutzend Menschen. Ältere Bewohner der Region vergleichen den Beschuss der Pakistanis hinsichtlich der Intensität bereits mit den Grenzkriegen von 1965 und 1971.
Angesichts dessen, dass es sich bei Indien und Pakistan um zwei Atommächte handelt, die inzwischen auf einen weiteren Grenzkrieg zusteuern, sollte man sich wohl darüber mehr sorgen machen als um den Korea-Konflikt, bei dem vor allem Washington auf eine Eskalation drängt, während Pjöngjang auf bessere Beziehungen zu Seoul hofft – auch infolge der Olympischen Winterspiele im Süden. Hinzu kommt der Umstand, dass Washington den Indern eine 100-jährige-Allianz angeboten hat und Pakistan inzwischen auf der Abschussliste der Amerikaner steht. Doch diese arbeiten inzwischen ohnehin lieber mit den Chinesen zusammen, welche wiederum ebenfalls Grenzkonflikte mit Indien haben.
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