Erzgebirge: Polizei registriert mehr Straftaten

Warum stehen #Aue und #Schwarzenberg auf einer Liste mit gefährlichen Orten, aber nicht etwa Zwickau? Das Innenministerium rechtfertigt die Einstufung nun mit neuen Kriminalitätszahlen. Die lassen mehrere Probleme in der Region erkennen.

  

Aue/Schwarzenberg – Acht Stellen gelten im Altkreis als sogenannter gefährlicher Ort, darunter sind zwei Spielotheken in Schwarzenberg, das Asylbewerberheim in Johanngeorgenstadt, ebenso wie der Busbahnhof, der Carolateich und der Postplatz in Aue. Das ist durch die Antwort des Innenministeriums auf eine Anfrage der Grünen im sächsischen Landtag im Juni bekannt geworden („Freie Presse“ berichtete).

Was dabei als gefährlich gilt, regelt das sächsische Polizeigesetz. Zur Einstufung kann etwa führen, wenn sich an einem Ort erfahrungsgemäß Kriminelle verbergen oder die Stelle als Schlupfwinkel für Prostitution gilt. 61 Kriminalitätsschwerpunkte sind im Freistaat insgesamt erfasst. Doch warum gibt es in Aue und Schwarzenberg gleich mehrere solcher Problembereiche, in Zwickau aber keinen einzigen? Die Stadt fehlt in der Liste komplett.

Zu den Details der Einstufung hielt sich die Polizei bislang bedeckt – aus „ermittlungstaktischen Gründen“, wie es hieß. Auf Anfrage des #AfD-Abgeordneten Carsten Hütter hat das Innenministerium nun allerdings Stellung bezogen.

In Aue, Schwarzenberg und Johanngeorgenstadt gebe es „vereinzelt örtliche Kriminalitätsschwerpunkte“, heißt es in der Antwort an Hütter. Am Bahnhof und am Postplatz in Aue stieg demnach 2017 etwa die Zahl der Rohheitsdelikte. Als Rohheitsdelikte erfasst die Polizei Raub, Straftaten gegen die persönliche Freiheit und Körperverletzungen. Probleme bereitete zuletzt auch der Handel mit Drogen. So sind am Bahnhof bereits mehrere Verstecke gefunden worden. Am Postplatz sollen Drogen an Schüler verkauft worden sein.

Für das gesamte Stadtgebiet ist – nach einem Rückgang im Vorjahr – im ersten Halbjahr 2018 ein Anstieg der Straftaten um 9,5 Prozent zu beobachten. Die Zahl der Rohheitsdelikte stieg dabei laut Ministeriumsangaben sogar um 36 Prozent. Auch in Schwarzenberg und Johann’stadt zählte man mehr Straftaten. Waren in der Bergstadt 2016 noch 234 Delikte registriert worden, waren es ein Jahr später 279 – ein Plus von gut 19Prozent. In Schwarzenberg nahm die Anzahl der Delikte im gleichen Zeitraum um 6,4 Prozent zu. Probleme machten unter anderem mehr Fälle von Rauschgiftkriminalität.

Die Polizei versucht nach eigenen Angaben, mit einer verstärkten Präsenz vor Ort gegenzusteuern. Zudem setzt man auf die Einstufung als „gefährlicher Ort“. Die gibt den Ermittlern nämlich mehr Freiheiten und erlaubt unter anderem, verdachtsunabhängig die Identität von Menschen festzustellen.

Doch warum gibt es nun keinen solchen „gefährlichen Ort“ in Zwickau? Wie die dortige Polizei erklärt, gibt es zwar auch in der Stadt Kriminalitätsschwerpunkte, nur verzichte man bewusst auf deren Einstufung nach dem Polizeigesetz. Damit, so die Befürchtung, werde eine Gegend regelrecht stigmatisiert. „Das sagt dem Bürger: Gehe da nicht hin, da ist es gefährlich“, erklärt Pressesprecher Oliver Wurdak. „Das aber wollen wir so nicht.“ (mit nkd)

Quelle: Freie Presse vom 05.10.2018

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Ulrike
Ulrike
5 Jahre zuvor

Wer die wohl begeht????? Sicherlich die bösen Deutschen.
Dort sind überall Asylantenheime mehr ist nicht zu sagen.

Birgit
5 Jahre zuvor

In der Stadt macht ein Geschäft nach dem anderen zu ! Warum wohl ?
Bestimmt weil Zwickau so sicher ist !

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