Jugendgewalt – Kinder bedrohen Passanten in Mülheimer Innenstadt

16.08.2015 | 16:37 Uhr
Kinder bedrohen Passanten in Mülheimer Innenstadt
Kinder bedrohen Passanten in Mülheimer Innenstadt
Der Löhberg in der Mülheimer Innenstadt. Kinder und Jugendliche sollen hier schon häufiger Passanten angepöbelt und bedroht haben.Foto: Oliver Müller / Funke Foto Services

Mülheim. Anwohner des Löhbergs beschweren sich über Kinder, die Passanten beleidigen und bedrohen. Das gehe soweit, dass alten Leuten die Krücken weggetreten werden.

Den Anwohnern am Löhberg reicht es. Nicht nur, dass zahlreiche, unbeaufsichtigte Kinder teilweise bis in den späten Abend und an heißen Tagen in die Nacht draußen spielen würden. Vielmehr würden die Kinder auch am Tage den Betrieb der dort ansässigen Geschäfte stören, indem sie Passanten anpöbeln, beleidigen und bedrohen. Das ginge soweit, „dass Kinder alten Leuten die Krücken wegtreten“, bestätigte Bernd Otto, Leiter des Ordnungsamtes, jetzt im Ausschuss für Bürgerangelegenheiten, Sicherheit und Ordnung.

Hintergrund war eine Anfrage der CDU, ob die Verwaltung Kenntnis von Bürgerbeschwerden darüber hat, „dass während der Sommerzeit auf dem Löhberg, Abschnitt Leineweberstraße – Schloßstraße, sich Kinder sitten- und ordnungswidrig gegenüber Fußgängern und Geschäftskunden benehmen?“
Stadt Mülheim will Präsenz von Polizei und Ordnungsamt erhöhen

Man könne nicht zulassen, so die CDU, „dass man sich flegelhaft verhält, egal welcher Religion oder Altersgruppe man angehört. Das müssen wir als Gesellschaft auch offen benennen. Unsere positive Kultur, die wir in Mülheim haben, darf nicht durch einige kaputt gemacht werden.“

„Die Verwaltung kann das nachvollziehen. Wir werden in Zusammenarbeit mit der Polizei unsere Präsenz dort erhöhen, häufiger da sein, als bislang. Und wir werden das Jugendamt dazu ziehen“, erklärte Bernd Otto.
Auch Kontrollaktion mit Hunden soll es wieder geben

Deshalb werde es derzeit auch keine weitere konzentrierte Hundekontrollaktion, wie die in der vergangenen Woche, geben. „Wir möchten das noch einmal machen“, sagte Bernd Otto, aber momentan gebe es andere, wichtigere Einsätze.

Bleibt für die Anwohner des Löhbergs zu hoffen, dass ein verstärktes Auftreten von Ordnungsamt und Polizei Wirkung zeigt. Eine Anwohnerin schilderte, wie sie von den Kindern bedroht wird, auch den Stinkefinger habe man ihr gezeigt. Und wenn die Kinder bis 22 oder auch 23 Uhr draußen Fußball spielten „und ich sagte, sie sollen aufhören, sonst riefe ich die Polizei, kam zurück: Mach doch, die Bullen kommen doch sowieso nicht.“

Rosali Kurtzbach

Quelle: Der Westen vom 16.08.2015
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