Bei der Europawahl hatten Union und SPD historisch schlecht abgeschnitten. Nach dem vorläufigen amtlichen Endergebnis kommt die CDU auf 22,6 Prozent der Stimmen, das ist ein Minus von 7,4 Prozentpunkten im Vergleich zur Wahl vor fünf Jahren. Die CSU legte um einen Punkt auf 6,3 Prozent zu. Die SPD stürzte um 11,5 Prozentpunkte auf 15,8 Prozent ab.

Zweitstärkste Kraft wurden die Grünen mit 20,5 Prozent, das ist ein Zuwachs von 9,8 Punkten. Zugewinne gab es für die AfD, die mit einem Plus von 3,9 bei elf Prozent landete. Vor allem in Ostdeutschland lag die AfD vorn. Für die Linke wurden 5,5 Prozent registriert, das sind 1,9 Prozentpunkte weniger. Und für die FDP stimmten 5,4 Prozent, das sind zwei Prozentpunkte mehr. Die Wahlbeteiligung lag bei gut 61 Prozent, ein Anstieg um mehr als 13 Punkte.

Die Sitzverteilung im Europaparlament

Stärkste Partei im Europaparlament bleibt die konservative EVP mit 182 der insgesamt 751 Sitze, 34 weniger als bei der Wahl vor fünf Jahren. Auf die Sozialdemokraten entfallen 147 Mandate, das ist ein Verlust von 38 Sitzen. Erstmals seit 40 Jahren verloren beide Parteienfamilien damit zusammen die rechnerische absolute Mehrheit im Europaparlament. Liberale Parteien bilden – zusammen mit den Mandaten für die Partei von Frankreichs Präsident Macron – mit 109 Sitzen die drittstärkste Fraktion. Auf Platz Vier rücken mit 69 Sitzen die Grünen, 17 mehr als bisher.

Gewinne verzeichnen zwei Fraktionen, in denen sich EU-skeptische und rechtspopulistische Parteien zusammengeschlossen haben. Gemeinsam mit anderen nationalkonservativ ausgerichteten Parteien kommen sie auf 171 Mandate. Verluste mussten die europäischen Linken hinnehmen. Ihre Fraktion verlor 14 Mandate und landete bei 38 Sitzen. Die Wahlbeteiligung lag bei 50,5 Prozent, so hoch wie seit 20 Jahren nicht mehr.

Quelle: Deutschlandfunk vom 27.05.2019