Kampf gegen „Islamischen Staat“: Libysches Militär rückt offenbar in IS-Hochburg Sirte vor

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Libysche Regierungstruppen bei Sirte
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Libysche Regierungstruppen bei Sirte

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Libyen ist ein Schlüsselstaat im Kampf gegen die Flüchtlingskrise, doch in Teilen des Landes herrscht der „Islamische Staat“. Jetzt meldet das Militär einen erfolgreichen Schlag gegen die Terrormiliz.

Die Truppen der neuen libyschen Einheitsregierung haben im Kampf gegen die Terrormiliz „Islamischer Staat“ offenbar einen Erfolg verbucht: Mit der Regierung verbündete Milizen seien in mehrere Stadtviertel eingedrungen, sagte ein Militärsprecher der Einheitsregierung der Nachrichtenagentur dpa. Sirte gilt als das Machtzentrum des libyschen IS-Ablegers.

Die Nachrichtenseite Al-Wasat berichtete von heftigen Kämpfen und berief sich dabei auf das Militär. Demnach hätten Krankenhäuser in der Region mindestens sechs Todesopfer gemeldet, zudem seien etwa 30 weitere Milizionäre verwundet worden. Am Montag hatte die Regierung in Tripolis bereits verkündet, die Einheiten stünden nur wenige Kilometer vor der Küstenstadt.

Diplomaten gingen zuletzt davon aus, dass sich in Sirte und Umgebung Tausende Dschihadisten aufhalten. Der libysche IS-Ableger gilt als mächtigster Außenposten der Miliz und als Sammelbecken für Kader aus dem IS-Kerngebiet in Syrien und dem Irak.

In Libyen ist nach dem Sturz des langjährigen Machthabers Muammar al-Gaddafi vor fünf Jahren die staatliche Ordnung zusammengebrochen; Milizen und rivalisierende Regierungen kämpfen um die Macht. In der Flüchtlingskrise hat das Land eine Schlüsselposition inne, Zehntausende warten dort auf die Überfahrt nach Europa. EU-Ratspräsident Donald Tusk nannte die Lage auf der Libyen-Route „alarmierend“. Hier lesen Sie mehr darüber, wie die EU Libyen retten will.

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DER SPIEGEL

Libyen: Ein Land, drei Machtzentren

Uno bestätigt Zerstörung von historischem Tempel durch IS

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Im Irak zerstörten IS-Anhänger nach Angaben der Uno einen weiteren antiken Tempel. Die Auswertung von Satellitenaufnahmen habe „erhebliche Schäden“ im Eingangsbereich des Nabu-Tempels in der alten assyrischen Stadt Nimrud gezeigt, teilte die Uno-Forschungsagentur Unitar mit.

Damit bestätigte sie Angaben des IS: Der hatte sich bereits mit der Zerstörung des 2800 Jahre alten Tempels gebrüstet. In einem Video hatte der IS Schilder am Eingang des Tempels gezeigt, es war eine massive Explosion zu hören. Ein Sprecher drohte, auch die Pyramiden und die Sphinx in Ägypten zu sprengen.

Bereits im März 2015 hatten Iraks Behörden bestätig, dass der IS mit Bulldozern in der archäologischen Stätte gewütet hat. Über den Nabu-Tempel war damals nichts bekannt.

Die Gedenkstätte war dem babylonischen Gott der Weisheit gewidmet. Sie liegt in der historisch bedeutsamen Stadt Nimrud, die im 13. vorchristlichen Jahrhundert am Ufer des Tigris gegründet worden war. Dort finden sich einzigartige Kulturschätze.

Nimrud liegt im Gebiet des IS im Norden des Irak. Die Miliz zerstört immer wieder Kulturgüter aus der vorislamischen Zeit. Ihrer radikalen Lesart des Islam zufolge sind vorislamische Tempel und Statuen Symbole der Gotteslästerung.

Quelle: Spiegel-online vom 09.06.2016

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