Berlin. Wer sich jetzt über „Lockerungen“ der Corona-Maßnahmen freut, könnte schon bald herbe enttäuscht werden. Vieles spricht nämlich dafür, daß die Corona-Pandemie nach einer kleinen Verschnaufpause in die nächste Runde geht. Die Ständige Impfkomission trat jetzt mit der vielsagenden Feststellung an die Öffentlichkeit, „daß möglicherweise im nächsten Jahr alle ihren Impfschutz auffrischen müssen“. Damit könnten alle Impf-Fortschritte, auf die Politiker und Medien so stolz sind, schon bald wieder hinfällig und der nächste Lockdown fällig sein.
Der STIKO-Vorsitzende Thomas Mertens erklärte Medienvertretern gegenüber jetzt: „Das Virus wird uns nicht wieder verlassen. Die aktuellen Corona-Impfungen werden deswegen nicht die letzten sein. Grundsätzlich müssen wir uns darauf einstellen, daß möglicherweise im nächsten Jahr alle ihren Impfschutz auffrischen müssen.“
Daß damit schon dezent auf die nächste „Welle“ vorbereitet werden soll, ist zu vermuten, weil ähnliche Äußerungen auch vom SPD-Gesundheitsexperten Karl Lauterbach kursieren. Auch er rechnet damit, daß die Immunität nach einer Impfung nur rund sechs Monate hält. Die erste Auffrischung werde deshalb für einige sogar bereits im Herbst fällig sein, sagte Lauterbach den Zeitungen der Funke-Gruppe.
STIKO-Chef Mertens teilte auch mit, daß die Impfstoff-Hersteller bereits an modifizierten Impfstoffen arbeiteten, die gegen relevante und derzeit bekannte Mutanten wirksam sein sollen. Zudem halte er es zudem denkbar, daß der Impfschutz bei einzelnen Gruppen bereits wieder nachläßt oder generell zu schwach ist. Das könne einzelne Altersgruppen betreffen oder auch Menschen mit bestimmten Vorerkrankungen.
Nicht alle teilen Mertens‘ Einschätzung. Der Epidemiologe und Facharzt für öffentliches Gesundheitswesen Dr. Friedrich Pürner etwa, der seinen Posten nach Kritik an der bayerischen Corona-Politik verloren hatte, reagiert skeptisch auf die dezenten Auffrischungs-Ankündigungen. Er twitterte: „Interessante Aussage. Vor Monaten wurde man dafür als ‚Schwurbler‘ etikettiert. Also, Coronavirus bleibt. Wird dann jedes Jahr die Diskussion über Freiheitsrechte und weitere Impfung fortgesetzt? Wie werden bereits Geimpfte, die aber keine weitere Impfung möchten, behandelt?
Quelle: zuerst.de vom 22.05.2021
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