INTERNATIONAL

Paris. Das überrascht nicht: die tagelangen landesweiten Ausschreitungen in Frankreich haben der französischen Rechten ein Umfragehoch beschwert. Gleichzeitig verliert die Linke massiv an Boden. Am meisten profitiert Marine Le Pens „Rassemblement National“ (vormals Front National) von dem Stimmungsumschwung.

Die vom Ifop-Institut für Sud Radio veranstaltete Umfrage ist der erste Stimmungstest für die Europawahl 2024. Er kommt einer kalten Dusche für die etablierten Parteien gleich, denn er beschert den Linksparteien ein Minus von fünf Prozent, dem Zentrum einen moderaten Zuwachs von einem Prozent und den Rechten ein deutliches Plus von sechs Prozent.

Im rechten Lager liegt der „Rassemblement National“ mit 26 Prozent (+ 1 Prozent) mittlerweile klar in Führung. Die liberal-konservativen Republikaner konnten ihre Popularität um drei auf 11 Prozent steigern, während die Parteien „Reconquête“ von Éric Zemmour und „Debout la France“ (DLF) um je ein Prozent auf 7 bzw. 4 Prozent zulegten. Erstaunlicherweise konnte allerdings auch Macrons Zentrumspartei „Renaissance“ trotz breiter Kritik um ein Prozent zulegen und steht nun mit 20 Prozent der Wählerstimmen auf dem zweiten Platz in der Umfrage. Dennoch ist es bezeichnend, daß die Partei des Präsidenten gerade einmal ein Fünftel der Wähler für sich gewinnen kann.

Die Entwicklung in Frankreich korrespondiert mit der Stimmung in zahlreichen anderen europäischen Ländern, die ebenfalls unter den Folgen der Massenzuwanderung leiden. Auch in Spanien wird bei der bevorstehenden Parlamentswahl ein deutlicher Rechtsruck erwartet, und selbst in Deutschland kann die AfD immer neue Umfragerekorde, zuletzt 22 Prozent, verzeichnen. (mü)

Quelle: zuerst.de vom 16.07.2023

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