Covid-19: Kliniken erwarten drei mal so viele Coronavirus-Patienten

Der Arzt steht mit Mundschutz hinter dem Bett, das hell vom Licht eines Fensters angeleuchtet wird. Der Zimmerhintergrund ist dunkler.  (Bernd Wüstneck / dpa)
Ein Intensivbett in der Universitätsmedizin Rostock. (Bernd Wüstneck / dpa)

Die deutschen Kliniken gehen davon aus, dass sich die Zahl ihrer Corona-Patienten bis Ende der Woche verdreifacht. Der Präsident der Deutschen Krankenhausgesellschaft, Gaß, rechnet damit, dass dann bis zu 1.500 Patienten in den Krankenhäusern behandelt werden müssen. Überfordert sind die Kliniken seiner Einschätzung nach aber nicht.

Die Krankenhäuser seien auf einen solchen deutlichen Anstieg vorbereitet, sagte Gaß den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. Nun gehe es darum, die Kapazitäten der Intensivstationen von Tag zu Tag auszudehnen. In zwei oder drei Monaten sei es möglich, die Zahl der Intensivbetten von derzeit 28.000 auf rund 34.000 aufzustocken. Auch die Zahl der Beatmungsgeräte von derzeit 20.000 Stück müsse erhöht werden. Der DKG-Präsident forderte noch für diese Woche einen finanziellen staatlichen Schutzschirm für alle Krankenhäuser, damit Kliniken in der Corona-Krise nicht pleite gingen.

Nach der Schließung von Schulen und Kindertagesstätten wird das öffentliche Leben in Deutschland weiter eingeschränkt. Bund und Länder hatten sich gestern auf weitere Maßnahmen verständigt, um die Ausbreitung des Corona-Virus einzudämmen. So sind Freizeit-, Bildungs- und kirchliche Einrichtungen ab heute geschlossen. Die Bahn schränkt den Regionalverkehr ein.

Zudem wurde vereinbart, dass ein Teil der Geschäfte schließen muss. Die Regelungen hierfür sind unterschiedlich. Ausgenommen sind unter anderem Supermärkte, Apotheken, Sanitätshäuser, Drogerien, Tankstellen und Banken. Restaurants und Gaststätten dürfen nur zu bestimmten Zeiten öffnen.

Laumann: Hoffentlich keine Ausgangssperre

Der nordrhein-westfälische Gesundheitsminister Laumann hat die Hoffnung geäußert, dass wegen der Corona-Pandemie keine Ausgangssperren verhängt werden. Man werde um solche Entscheidungen herumkommen, wenn sich die Menschen jetzt an das hielten, was man von ihnen verlange, sagte der CDU-Politiker im Deutschlandfunk (Audio-Link). Das habe auch sehr viel damit zu tun, dass die Bevölkerung verstehe, dass die Situation ernst sei und dass alle auf soziale Kontakte verzichten müssten.

Laumann hält die jetzigen Eingriffe in das öffentliche Leben für verhältnismäßig. Die Einschränkungen seien erträglich und gerechtfertigt. Man orientiere sich an den Richtlinien des Robert Koch-Instituts. Das sei keine Parteipolitik.

Zugleich verteidigte Laumann die Entscheidung der nordrhein-westfälischen Landesregierung, Spielplätze für Kinder nicht zu schließen. Der CDU-Politiker verwies auf die besondere Situation von Familien in Großstädten, die womöglich in einer kleinen Mietwohnung lebten. Laumann betonte, er glaube, dass Eltern dafür sorgen könnten, dass ein Kind eine Stunde auf dem Spielplatz sei, ohne dass die Sozialkontakte so seien, dass man sich Sorgen machen müsse. Damit stellt sich die Landesregierung gegen eine Empfehlung der Bundesregierung.

Quelle: Deutschlandfunk vom 17.03.2020


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ulrike
ulrike
4 Jahre zuvor

Tja am Wochenende waren alle schön im Wald unterwegs. Anders sassen im Cafe.
Muss man mehr schreiben über die verantwortungslose Bevölkerung?
In Stuttgart musste die Polizei Lokale schliessen weil die Leute feierten.

Wenn sie die Seuche dann haben ist das Geschrei gross.