Die SPD befindet sich weiter im freien Fall: In einer neuen Umfrage kommen die Sozialdemokraten auf 19 Prozent. Die Partei rutscht damit auf den tiefsten Wert seit 1992. Grüne und AfD legen zu.
Die SPD im freien Fall. Bundesweit kommen die Sozialdemokraten nur noch auf 19 Prozent. Auch die Union verliert, während die AfD stark bleibt. Auch die Liberalen sind im Aufwind. Quelle: Die Welt
Die SPD steckt tief in der Krise. Gerüchte um einen möglichen Rücktritt Sigmar Gabriels, die Frage nach Mitbewerbern für einen Wettkampf um die Kanzlerkandidatur und Unmut der Basis machen den Sozialdemokraten zu schaffen. Im aktuellen „stern-RTL-Wahltrend“ verliert die Partei zwei Prozentpunkte – und sinkt damit auf 19 Prozent ab. Wenn am kommenden Sonntag Bundestagswahl wäre, würde die SPD den von Forsa erhobenen Daten zufolge damit zum ersten Mal seit 24 Jahren unter die 20-Prozent-Marke fallen. Das Meinungsforschungsinstitut Insa sah die 20-Prozent-Marke zum ersten Mal am 11. April 2016 unterschritten.
CDU/CSU konnten der aktuellen Umfrage zufolge zwar 34 Prozent halten, doch auch dieser Wert zeigt, wie schlecht es um die Große Koalition steht. Es ist das schlechteste Ergebnis seit vier Jahren, zuletzt erreichten die Unionsparteien im Juni 2012 diesen Wert.
Verbessern konnten sich jeweils um einen Punkt die Grünen auf 14 Prozent und die AfD auf 11 Prozent. Die Linke stagniert bei 9 Prozent, die FDP verliert einen Punkt und kommt damit auf 7 Prozent. Die Zahl der Nichtwähler würde der Umfrage zufolge 29 Prozent betragen, das sind zwei Punkte mehr als bei der vorangegangenen Erhebung Anfang Mai.
Unterstützung für Gabriel in der Kanzlerkandidaten-Frage
Angela Merkel wünscht sich weiterhin ein Großteil der Wähler als Kanzlerin. Mit 46 Prozent liegt sie deutlich vor Sigmar Gabriel, den sich 15 Prozent auf der Position wünschen. Im Vergleich zur Vorwoche verliert Merkel jedoch 2 Prozentpunkte.
Die Meinungsforscher von Forsa fragten auch Gabriels Wunsch nach Konkurrenzkampf um die Kanzlerkandidatur innerhalb der SPD ab.
Im Vergleich möglicher Kandidaten der SPD sehen 21 Prozent aller Wähler Gabriel vorn, gefolgt von EU-Parlamentspräsident Martin Schulz mit 17 Prozent und Hamburgs Bürgermeister Olaf Scholz mit 13 Prozent. 7 Prozent nennen Familienministerin Manuela Schwesig als geeignete Kandidatin.
Bei den SPD-Anhängern liegt Gabriel noch deutlicher vorn. Mit 39 Prozent, die ihn für den geeigneten Kandidaten halten, ist er klarer Favorit vor Schulz mit 19 Prozent und Scholz mit 16 Prozent.
Scholz lehnte einen Konkurrenzkampf mit Gabriel bereits am Montag ab. Er sehe den SPD-Vorsitzenden als den natürlichen Kanzlerkandidaten. Unterstützung bei seinem Vorhaben bekommt der Vize-Kanzler und Wirtschafsminister hingegen von SPD-Vize Ralf Stegner.
Gabriel steht wegen der schlechten Umfragewerte seiner Partei in der Kritik. Über den Kanzlerkandidaten für die Bundestagswahl will die Partei im Frühsommer 2017 entscheiden.
Werbung
**********************************************************************************
Webinar:
Einführung in den Uniform Commercial Code (UCC) das Internationale Handelsrecht
************************************************************************************
Quelle: Welt-online vom 18.05.2016