München. Der frühere Nationalspieler Paul Breitner und seine Frau engagieren sich seit mehreren Jahren für die Münchner Tafel und geben Lebensmittel kostenlos an Bedürftige ab. Aber: ab sofort gilt das Angebot nur noch für Corona-Geimpfte. Nichtgeimpfte müssen bei den Breitners künftig hungrig bleiben.
Medienberichten zufolge haben die Breitners zusammen mit dem Vorstand ihrer Tafel einstimmig beschlossen, die Lebensmittel künftig nur noch im Rahmen der 2G-Regel abzugeben – heißt: kein Essen mehr für Ungeimpfte. Man müsse die „Mitarbeiter schützen und die Pandemie in den Griff bekommen. Das geht nur durchs Impfen“, ließ Hildegard Breitner, Leiterin der Verteilstelle, die „Bild“-Zeitung wissen. Für die Entscheidung habe man „viel Ärger“ bekommen, „doch den Shitstorm halte ich aus, es ist für eine gute Sache“, ist Frau Breitner überzeugt.
Um Nichtgeimpften ihre Entscheidung für eine Impfung – natürlich ganz freiwillig – zu erleichtern, fährt an der Verteilstelle am Münchner Johannisplatz an zwei Terminen in den nächsten Wochen ein Impfbus vor. Wer sich trotz dieser Einladung nicht impfen läßt, bekommt bei den Breitners künftig nichts mehr zu essen.
Paul Breitner schrieb Solidarität früher ganz groß. In den siebziger Jahren outete sich die Fußballegende mit den extralangen Koteletten schon mal als Mao-Fan und war SPD-Wahlhelfer. Doch das ist lange her. Jetzt ist Breitner voll auf Mainstream gebürstet. Auch in der aktuellen Diskussion um seinen nicht-geimpften Fußballerkollegen Joshua Kimmich apportierte er prompt und mit demonstrativer Systemhörigkeit – er unterstellte Kimmich „potentielle vorsätzliche Körperverletzung“ und ließ wissen, daß er unter ihm als Mannschaftskapitän nicht gespielt hätte. Da paßt es ins Bild, daß Breitner Andersdenkenden jetzt auch das Essen verweigert. (rk)
Quelle: zuerst.de vom 01.11.2021
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