Stand: 02.10.2018 19:02 Uhr
Seit Wochen kokelt es im Moor auf einem Bundeswehrgelände bei Meppen – und die Konsequenzen sind offenbar immens. Der Schwelbrand dürfte nach Meinung von Experten großen Schaden in der Tier- und Pflanzenwelt hinterlassen. Und nicht nur das: Zigtausende Tonnen Kohlenstoffdioxid (CO2) wurden freigesetzt. Die Folgenkosten dürften sich auf 80 bis 120 Millionen Euro belaufen, so die Leiterin des Greifswalder Moorzentrums, Franziska Tanneberger, zu NDR Info.
Zu Lande und aus der Luft gegen den Moorbrand
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Im Emsland konnte ein wenig Ruhe erlangt werden: Einige der unterirdischen Glutnester konnten eingedämmt werden. Aber …
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… Entwarnung gibt es auch an Tag 24 des Brandes nicht. Deshalb sind noch immer viele Einsatzkräfte vor Ort.
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Der Katastrophenfall ist nach knapp einer Woche aufgehoben worden.
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Hubschrauber der Bundeswehr helfen beim Löschen des Moorbrandes auf dem Gelände nahe Meppen.
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Auch Panzer sind im Einsatz.
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Drohnen sollen aus der Luft einen Überblick über das Ausmaß des Brandes geben.
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Aus einem Becken wird über Pumpen Wasser an die Schläuche der Feuerwehr weitergegeben.
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Ein Soldat sucht mit einem Metalldetektor nach Munitionsresten.
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Das Luftbild lässt das Ausmaß des Moorbrandes erahnen. Zwischenzeitlich brennt es auf etwa zwölf Quadratkilometern Fläche. Offene Feuer gibt es mittlerweile – nach etwa drei Wochen – nicht mehr.
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Seit dem Wochenende regnet es immer wieder über dem Moor. Das entspannt die Situation ein wenig.
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Unterdessen fliegt ein Tornado-Jet der Bundeswehr am Sonnabend und noch einmal am Dienstag für Wärmebildaufnahmen über das Gelände. Damit sollen Glutnester gefunden werden.
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Ludwig Koopmann ist Initiator einer Facebook-Gruppe, die die Einsatzkräfte rund um den Moorbrand auf dem Bundeswehrgelände mit Alltäglichem unterstützt. Ob Zahnpasta, Cola oder Klopapier – die Menschen aus der Region spenden und verteilen, was gebraucht wird.
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Neben der Facebook-Gruppe „Moorbrand 2018 – Wir helfen!“ sind auch die Landfrauen mit selbst gebackenem Kuchen im Einsatz. Außerdem danken die Anwohner ihren Helfern am Sonntag mit einem Gottesdienst und Grillen auf dem Marktplatz in Meppen.
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Im Lagezentrum koordinieren Technisches Hilfswerk, Feuerwehr, Bundeswehr und Landkreis die Einsätze.
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Noch am Sonnabend sind 1.442 Helfer vor Ort: Davon gehören 795 zu zivilen Feuerwehren, 67 zur Bundeswehrfeuerwehr und 444 zum THW. 136 Einsatzkräfte sind laut Bundeswehr sogenannte Spezialpioniere.
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Ein Ziel ist weiterhin, ein Ausbreiten des Brandes zu verhindern.
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Dazu legen die Feuerwehrleute Schläuche, die den trockenen Boden rund um das Brandgebiet wässern.
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Unterstützung bei der Untersuchung der Gase, die beim Moorbrand im Emsland entstehen, kommt aus Nordrhein-Westfalen: Das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz (LANUV) stellt ein mobiles Labor zu Verfügung, in dem Brandrückstände analysiert werden können.
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Für die Menschen nahe dem brennenden Bundeswehrgelände bei Meppen verschärft sich am Freitag die – gefühlte – Lage: Der Landkreis Emsland ruft den Katastrophenfall aus.
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Konkret bedeutet das, dass die Orte Klein Stavern und Groß Stavern evakuiert werden, sollte sich der Brand weiter ausbreiten. Seit Anfang der Woche scheint diese Gefahr aber gebannt zu sein.
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In Groß Stavern haben die Helfer des THW ein Becken für Löschwasser aufgebaut.
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Die Bundeswehr prüft mithilfe von eigenen Spezialkräften, wie man so viel Wasser heranschaffen kann, um das Moor zu fluten.
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Die Rauchfahne des Moorbrandes ist sogar aus dem All zu sehen. Hier eine Satellitenaufnahme aus 824 Kilometern Höhe.
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Aber auch aus einem Flugzeug ist die Rauchsäule über dem Naturschutzgebiet „Tinner Dose“ nördlich von Meppen weithin zu sehen.
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Die Rauchschwaden ziehen zwischenzeitlich bis nach Bremen und Oldenburg, Anwohner müssen Türen und Fenster geschlossen halten.
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Seit 1877 ist das Moorgebiet ein militärisch genutztes Terrain. Und aus diesem Grund ist dort niemals der leicht brennbare Torf abgestochen worden.
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Anfang September wird das dem Schutzgebiet zum Verhängnis: Ein Raketenabschuss bei einer Schießübung aus einem Hubschrauber löst den Großbrand im Moor aus.
80 Euro Folgekosten pro Tonne
Ihren Angaben nach verbrennen auf einem Quadratmeter Moor, das bis in einen Meter Tiefe brennt, 50 Kilogramm Kohlenstoff. Das entspreche 180 Kilogramm CO2. Erste Hochrechnungen des Bundes für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) hatten von 500.000 Tonnen freigesetztem CO2 gesprochen, das Land gab 300.000 Tonnen an. „Ich kann mir eher vorstellen, dass es in dem Bereich zwischen einer und 1,2 Millionen Tonnen CO2 sind“, so Tanneberger. Das Umweltbundesamt rechne pro Tonne CO2 mit Folgekosten von 80 Euro. Bei einer Million Tonnen wären dies 80 Millionen Euro, bei 1,2 Millionen Tonnen 120 Millionen Euro.
Große Schäden an Flora und Fauna
VIDEOS
29.09.2018 19:30 Uhr
Hallo Niedersachsen
Mehrere Wochen hat der Moorbrand im Emsland Einsatzkräfte und Anwohner in Atem gehalten. Noch immer schwelt das Feuer unterirdisch. Kosten und Schäden können noch nicht abgeschätzt werden.Video (03:21 min)
Reinhard Löhmer, Experte für Hochmoore vom BUND, warnt außerdem vor großen Schäden an Flora und Fauna. Vom Brand seien viele seltene Pflanzen betroffen, darunter über 30 Arten von Torfmoosen, außerdem Einzeller, Schmetterlinge, Libellen und Vögel. Er kritisiert, dass die Entwässerung des Moores durch offene Gräben im Vorfeld nicht gestoppt wurde. Gerade im vergangenen Jahr habe es viel Niederschlag gegeben. „Wenn man dieses Wasser durch ein entsprechendes Stausystem im Moorkörper gehalten hätte, wäre es nicht zu diesen Auswirkungen durch das Feuer gekommen“, sagte Löhmer. Das niedersächsische Umweltministerium hatte bereits angekündigt, die Regeneration des Moores könne Jahre, schlimmstenfalls Jahrzehnte dauern.
Klimaaktien als Lösung?
Doch wie kann der entstandene Schaden wiedergutgemacht werden? In Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg setzt man auf den Kauf von Klimaaktien, um die Wiedervernässung von Mooren zu finanzieren. Auch eine Möglichkeit für das Emsland, so Tanneberger. So könnten „das Verteidigungsministerium oder die verantwortlichen Stellen diesen Umweltschaden kompensieren“, sagt sie.
Schadensbüro nimmt Beschwerden an
Unterdessen hat die Bundeswehr eine Schadensannahmestelle eingerichtet. Hier können Bürger Schäden, die durch den Moorbrand oder die Löscharbeiten entstanden sind, melden. Die Landwirte aus der Region wenden sich dagegen in der Regel ans Landvolk, bei dem sich bislang 30 Betroffene gemeldet haben. Am Donnerstag soll ein Gutachter die Schäden dokumentieren.
Quelle: NDR vom 02.10.2018
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Diese Zahl muss man sich mal bildlich vorstellen. Ein Unding dass es so weit kommen konnte.
Die Häkeltruppe der Flintenuschi zerstört das Land, welches angeblich durch die Armee beschützt wird.
Diese Welt ist ein Irrenhaus und hier sitzt die Zentrale !
Das wird kein Nachspiel haben und geben, weil es in diesen Kulturkreis kein Vorspiel gibt. Das ist Befehl an das niedere Personal. Das geht so: Ein Lied! Rohr Frei! Lied durch! Fertig ist der kleine XXXX! Es geht doch darum, nicht die Klöckner nachzumachen und nichts an die Landwirte zu zahlen, es geht darum besser zu sein und gar nichts zu zahlen! In der BRiD läuft das Raubtier „Verarschung“ durch die Gegend
es frisst Deine Eltern entschuldigt sich für den Fehler und fragt ob Du noch Geschwister hast!!!