Nahost – Israelischer Generalstabchef zu Syrien: Wir haben totale Überlegenheit und tausende Ziele getroffen

Israelischer Generalstabchef zu Syrien: Wir haben totale Überlegenheit und tausende Ziele getroffen

Israelischer Kampfjet F-35 (Symbolbild).

Normalerweise kommentiert das israelische Militär Angriffe im Ausland nicht. Doch jetzt hat Generalstabschef Gadi Eisenkot erklärt, dass Israel seit Jahren auf „fast täglicher Basis“ Ziele in Syrien bombardiert hat. Allein 2018 sollen es über 2.000 Bomben gewesen sein.

Es ist voraussichtlich das letzte große Interview, das Gadi Eisenkot in seiner Funktion als Generalstabschef der Israel Defence Force (IDF) gegeben hat, bevor er diese Woche zurücktritt. Um eine möglichst große Reichweite zu erreichen und dazu noch in einer Zeitung, welche ohnehin sehr tendenziös über das Thema „Israel“ berichtet, durfte Bret Stephens von der New York Times das Interview mit Eisenkot führen. Dies fing auch gleich mit einer Art Offenbarung an:

Wir haben tausende Ziele getroffen, ohne die Verantwortung dafür übernommen oder nach Anerkennung gefragt zu haben.

Dieser Darlegung widersprach die syrische Regierung in Damaskus wiederholt. So trafen die israelischen Bomben auch immer wieder Ziele, die nichts mit den angegeben Gruppierungen zu tun hatten und nicht selten starben dabei unschuldige Zivilisten. Auch die Verurteilung der syrischen Regierung über die Verletzung der eigenen Souveränität vor den Vereinten Nationen, wurde einfach nur zur Kenntnis genommen, ohne dass es je irgendwelche Konsequenzen nach sich gezogen hätte. Selbstsicher erklärte deshalb Eisenkot:

Wir haben die komplette geheimdienstliche Überlegenheit in dieser Region. Wir genießen komplette Luftüberlegenheit. Wir haben eine starke Abschreckung und wir haben die Berechtigung zu handeln.

Trotz der Beanspruchung des Generalleutnants der moralischen Überlegenheit im Kampf um die angenommene iranische Bedrohung, wurde die israelische Luftwaffe immer wieder bei rücksichtslosen und manchmal auch tödlichen Aktionen erwischt. An Weihnachten nutzten F-16 Kampfjets auf ihrer Bombenmission nach Syrien zwei zivile Flugzeuge, die sich im Landeanflug auf Beirut und Damaskus befanden, als Schutzschilde, wie das russische Verteidigungsministerium berichtete. Glücklicherweise kam es dabei zu keinem ernsthaften Zwischenfall.

Während eine Tragödie an Weihnachten noch abgewendet wurde, hatten 15 Crewmitglieder eines russischen Aufklärungsflugzeugs am 17. September 2018 nicht so viel Glück. Als israelische Kampfjets eine ähnliche Taktik anwandten und sich hinter der Il-20 für ihren Angriff auf Syrien versteckten, die sich ebenfalls gerade im Landeanflug auf den russischen Luftwaffenstützpunkt in Hmeimim befand, konnte die syrische Luftabwehr aufgrund veralteter Software das Aufklärungsflugzeug nicht als solches erkennen und schoss es ab. Alle 15 Menschen an Bord starben dabei.

Dieser Zwischenfall führte zu einer ernsthaften Verstimmung zwischen dem russischen Präsidenten Wladimir Putin und seinem Verteidigungsminister Sergei Schoigu. Während Putin kein Interesse an einem diplomatischen Konflikt mit Israel hatte und auf die Schadensbegrenzung von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu einging, forderte Schoigu Konsequenzen. Am Ende war es dann wohl ein Kompromiss, der zu der Auslieferung des moderneren Luftabwehrsystems S-300 Anfang Oktober nach Syrien führte. Die Ausbildung von syrischen Soldaten an diesem System sollte drei Monate dauern, was also mit Ende der Amtszeit des israelischen Generalstabchefs Gadi Eisenkot zeitlich korrespondiert. Ob dann Israel diese „Kampagne zwischen den Kriegen“ fortsetzen wird, wird sich noch zeigen.

Quelle: Russia Today (RT) vom 14.01.2019


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