Kriminalität – Entsetzen nach Übergriffen auf Frauen: Krisentreffen in Köln

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Kriminalität

In der Silvesternacht wurden rund um den Kölner Hauptbahnhof Frauen sexuell belästigt und ausgeraubt. Foto: Oliver Berg

Direkt aus dem dpa-NewskanalKöln (dpa) – Nach Übergriffen auf Frauen in der Silvesternacht rund um den Kölner Hauptbahnhof hat Oberbürgermeisterin Henriette Reker ein Krisentreffen angesetzt.

Daran sollen unter anderem die Kölner Polizei, die Bundespolizei und Stadtdirektor Guido Kahlen teilnehmen, wie eine Stadtsprecherin sagte.

Am Silvesterabend hatten sich auf dem Bahnhofsvorplatz laut Polizei etwa 1000 Männer versammelt, die „dem Aussehen nach aus dem arabischen oder nordafrikanischen Raum“ stammen. Dies hätten alle Zeugen übereinstimmend ausgesagt.

Ähnlich hatten sich die Polizei und die Gewerkschaft der Polizei (GdP) in Pressemitteilungen geäußert. Aus der Menge bildeten sich demnach Gruppen von mehreren Männern, die Frauen umzingelt, bedrängt und ausgeraubt haben sollen. Polizeipräsident Wolfgang Albers sprach am Montag von Sexualdelikten in sehr massiver Form und einer Vergewaltigung. Bis Montag lagen der Polizei 60 Anzeigen vor.

Nordrhein-Westfalens Innenminister Ralf Jäger (SPD) reagierte scharf auf die Ereignisse. „Wir nehmen es nicht hin, dass sich nordafrikanische Männergruppen organisieren, um wehrlose Frauen mit dreisten sexuellen Attacken zu erniedrigen“, zitierten der Kölner „Express“ und der „Kölner Stadt-Anzeiger“ (Dienstag) den Minister. „Deshalb ist es notwendig, dass die Kölner Polizei konsequent ermittelt und zur Abschreckung Präsenz zeigt.“

Die FDP-Landtagsfraktion forderte am Montag, dass Minister Jäger im Innenausschuss Ende Januar Rede und Antwort zu den Übergriffen stehen müsse. „Wenn es selbst mit einem aufgrund der Silvesternacht bereits verstärkten Aufgebot an Einsatzkräften der Polizei nicht mehr gelingt, Straftaten mit Nachdruck zu unterbinden und Täter unverzüglich festzusetzen, gerät unser Rechtsstaat ins Wanken“, sagte der innenpolitische Sprecher der Fraktion, Marc Lürbke, laut Mitteilung.

Reker bezeichnete die Vorfälle im „Kölner Stadt-Anzeiger“ als „ungeheuerlich“. Es könne nicht sein, dass Besucher, die nach Köln kämen, Angst haben müssten, überfallen zu werden. „Wir können nicht tolerieren, dass hier ein rechtsfreier Raum entsteht“, sagte die parteilose Politikerin der Zeitung. Polizei und Bundespolizei seien „dringend gefordert“. Es müssten Schritte unternommen werden, um „insbesondere Frauen vor solchen Übergriffen zu schützen“. Möglicherweise müsse man auch die Video-Überwachung im Hauptbahnhof ausweiten.

Erst im Laufe der Silvesternacht und in den Folgetagen war das Ausmaß der Gewalt deutlich geworden, die von der Gruppe ausgegangen sein soll. Nach Polizei-Angaben sollen alle Einsatzkräfte, die zur Verfügung waren, vor Ort gewesen sein. Doch die Beamten hatten anscheinend nichts von den sexuellen Übergriffen und Diebstählen gemerkt.

Als zwischen 1.00 und 1.30 Uhr bei der Kölner Polizei und Bundespolizei die ersten Anzeigen erstattet wurden, habe die Polizei von dem „massiven Vorgehen“ erfahren, sagte der NRW-Landesvorsitzende der Gewerkschaft der Polizei (GdP), Arnold Plickert, der Deutschen Presse-Agentur. Die Vorfälle hätten eine neue Qualität.

„Das ist im Prinzip ein organisiertes Vorgehen, was wir da festgestellt haben“, sagte Plickert. Es müsse ermittelt werden, wie es eigentlich möglich gewesen sei, „dass diese Tausend nach Köln gekommen sind und sich da getroffen haben“.

Kopp Verlag


Quelle: Süddeutsche Zeitung vom 05.01.2016

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Ulrike
Ulrike
8 Jahre zuvor

Na Fr. Reker merken Sie nun für welches Pack sie sich so toll einsetzen?
Leider hat es mal wieder die falschen Leute erwischt. Bin gespannt wann die Politik endlich aufwacht. So geht es nicht weiter.

Schmid von Kochel
Schmid von Kochel
8 Jahre zuvor

ermittelt werden, so ein Schwachsinn …, jedes Kind kann inzwischen mit einem Handy umgehen. In Frankfurt wird ja bald ein Treffen der Flüchtlinge aus Eritrea stattfinden, da braucht man danach nicht ermitteln wenn man es vorher schon weiß. Da braucht ein Flüchtling doch nur sagen, “ Ich will meinen Onkel u.s.w. besuchen“, dann wird Ihm sogar noch das Bahnticket dafür bezahlt. Und wir Rentner sammeln weiter Flaschen und Dosen um etwas mehr in der Tasche zu haben Merkel, merkelst Du was, und wenn Du nicht Deutsch verstehst ? FACE THE TRUTH oder auf DEUTSCH „MERKST DU WAS“? FAHR MAL MIT DEM FAHRRAD DURCH BERLIN UND SAMMLE DOSEN UND FLASCHEN, DANN WEIßT DU WIE ES DEN RENTNERN GEHT UND FÜGST DEM DEUTSHEN STAAT KEINEN SCHADEN MEHR ZU. Oder hau endlich ab, wir schaffen das auch ohne DICH !!!

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