Nach und nach brechen die US-amerikanischen Fracking-Firmen unter ihrer Schuldenlast zusammen. Der extrem niedrige Ölpreis trägt dazu bei. Dies wird einige Finanzunternehmen zerfetzen.
Von Marco Maier
Die vielen Milliarden Dollar, die von der Finanzindustrie in die Fracking-Unternehmen in den USA gesteckt wurden, sind wohl langsam dahin. Schon in den letzten Monaten mussten die ersten Fracking-Firmen aufgeben und Konkurs anmelden, andere haben ihre Förderung inzwischen massiv zurückgefahren um die Verluste zu reduzieren. Denn wenn die Förderkosten doppelt so hoch liegen wie die Verkaufspreise, kostet jeder geförderte Tropfen Öl einfach nur noch Geld.
Die äußerst optimistische Schätzung der US Energy Information Agency (EIA), wonach es bis zum Jahr 2025 dauern wird, bis die US-Schieferölproduktion um bis zu 90 Prozent einbricht, geht nicht auf. Denn langsam entwickelt sich der Zusammenbruch der Frackingindustrie zu einer Kettenreaktion. Jedes „Investment“ in solch ein Unternehmen gilt inzwischen schon als hochspekulativ. Frische Finanzmittel zu erhalten wird also immer schwieriger – und wenn doch, immer teurer.
Wahrscheinlicher ist es sogar, dass der totale Kollaps der US-Frackingindustrie noch vor 2018 stattfindet. Denn auch in den nächsten 1-2 Jahren dürfte wohl kaum mit steigenden Ölpreisen zu rechnen sein, zumal der Iran wieder auf den Weltmarkt zurückkehrt und eine globale wirtschaftliche Erholung samt steigender Ölnachfrage ziemlich unwahrscheinlich ist.
Damit ist es durchaus möglich, dass die nächste US-Finanzkrise hier ihren Ursprung nehmen wird. Immerhin stecken da Dank der vielen „Hebel“ an den Finanzmärkten mehrere Milliarden Dollar in dem Pyramidenspiel. Doch für so einen Schock sind die Finanzmärkte nach den jüngsten Turbulenzen nicht gewappnet.
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Quelle: contra-magazin.com vom 13.12.2015
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