- 19.09.2015 03:24 Uhr
WashingtonWie von den USA befürchtet verstärkt Russland offensichtlich seine militärische Präsenz in Syrien. Russland habe vier Jagdflugzeuge vom Typ Sukhoi Su-27 in die syrische Küstenstadt Latakia verlegt, berichteten CNN und das „Wall Street Journal“ unter Berufung auf Pentagonvertreter am Freitag. In den vergangenen Wochen hatte Russland die Präsenz auf dem Luftwaffenstützpunkt demnach massiv verstärkt, etwa durch die Verlegung von Kampfhubschraubern, Artilleriegeschützen und Unterkünften für bis zu 2000 Menschen.
Die Jagdflugzeuge wurden der Zeitung zufolge wenige Stunden vor einem Telefonat von US-Verteidigungsminister Ashton Carter und seinem russischen Amtskollegen Sergej Schoigu bemerkt. Das 50-minütige Gespräch war das erste der beiden in diesem Jahr. Die USA waren sich bislang unsicher, wie sie auf die zunehmende militärische Hilfe Russlands für den syrischen Präsidenten Baschar al-Assad reagieren sollten. Vor allem weil sie selbst ein Militärbündnis gegen die Terrormiliz Islamischer Staat in Syrien anführen, das sich mit den Russen, die Assad ebenfalls gegen den IS unterstützen, ins Gehege kommen könnte.
Carter und Schoigu hätten ein konstruktives Gespräch über die Notwendigkeit geführt, die russische Aufrüstung und den Einsatz gegen den IS zu „entkollidieren“, sagte Pentagon-Pressesprecher Peter Cook am Freitag. In einer vom Sprecher des russischen Verteidigungsministeriums, Igor Konaschenkow, herausgegebenen Erklärung wurde darauf verwiesen, dass „der Verlauf der Unterhaltung“ von Carter und Schoigu gezeigt habe, dass die Ansichten zu den meisten „zur Diskussion stehenden Themen“ nahe beieinander lägen oder sich sogar deckten. Die Minister hätten vereinbart, die Gespräche fortzusetzen. Putin fordert seit längerem eine konzertierte Aktion der internationalen Gemeinschaft in Syrien.
Zuvor waren in Latakia bereits russische Transportflugzeuge gelandet, die nach Angaben aus Moskau Hilfsgüter an Bord hatten. Beobachter spekulieren, dass Russland die Flugzeuge zur Unterstützung des Regimes des syrischen Präsidenten Baschar al-Assad verlegt haben könnte. Moskau ist ein wichtiger Verbündeter Assads. In Tartus, dem zweiten syrischen Mittelmeerhafen, gibt es eine Versorgungsstation für die russische Marine. Moskau hatte bislang nur die Anwesenheit von Beratern und Militärexperten in Syrien eingeräumt.
Quelle: Handelsblatt-online vom 19.09.2015
Syrien war unter Assad immer ein säkularer Staat wo alle Religionen inklusive Christen problemlos miteinander leben konnten. Natürlich ist Assad kein Demokrat und hat auch skrupellos seine politischen Gegner beseitigt aber es gab Stabilität.
Peter Scholl-Laatour sagte einmal “ eine Diktatur ist schlimm aber noch schrecklicher ist das absolute Chaos „. Und dieses Chaos wurde von aussen übewiegend durch den Westen mit seinen unrealistischen Träumen über den sogenannten arabischen Frühling und die Saudis in das Land gebracht durch finanzielle Unterstützung und
Waffenlieferungen an Widerstandsgruppen über deren Identität doch niemand so richtig informiert war.