Die Neopalpa donaldtrumpi ist ein unauffälliger Schmetterling: etwa einen Zentimeter groß, überwiegend hellbraun. Ein wichtiger Unterschied zu eng verwandten Motten: Die Genitalien sind kleiner und gekrümmt. Die Ähnlichkeit zu Donald Trump liegt aber am Köpfchen. Da hat das Insekt eine Art Schmuck aus gelblichen Schuppen.
Dieser blonde Kopfputz hat den kanadischen Insektenforscher Vazrick Nazari an die Frisur von Donald Trump erinnert. Nazari hat die Neopalpa donaldtrumpi entdeckt – und zwar in einem kalifornischen Naturkundemuseum. Da hat er die Schmetterlings-Sammlung durchkämmt und dabei gemerkt, dass dieser besondere Schmetterling eine eigene Art ist. In der freien Natur lebt die Trump-Motte an der Grenze zwischen Kalifornien und Mexiko – da, wo der neue Präsident seine Mauer bauen will.
Wahre Promis leben in der Tierwelt
Nach Trump wurde übrigens auch noch ein fossiler Seeigel benannt. In der Biologie ist es so: Wer ein Tier entdeckt und wissenschaftlich beschreibt, der darf es auch taufen. Und so gibt es viele Tiere, die nach Prominenten heißen. Trumps Vorgänger Barack Obama ist gleich neun Mal Pate. Nach ihm heißen unter anderem ein pink-gelb gestreifter Fisch, ein Faulvogel und eine Falltürspinne. Und dann gibt es noch das Obamadon: eine fossile Echse.
Popstars sind im Tierreich auch reichlich vertreten: mit einem Elton-John-Krebs, einer Jennifer-Lopez-Milbe und einer John-Lennon-Tarantel zum Beispiel. Auch Deutsche kreuchen und fleuchen durch die Biologie. Die Petrophaga lorioti, die Steinlaus von Loriot, ist eine reine Erfindung des Humoristen. Aber eine Loriot-Spinne gibt es tatsächlich. Eine hübsch verschnörkelte Meeresschnecke wurde nach Boris Becker benannt. Und ein blinder, brauner Raubkäfer heißt Anophthalmus hitleri.
Jeder kann ein Regenwurm sein
Angela Merkel ist bis jetzt mit keinem Tiernamen vertreten. Nur eine hübschen Orchidee trägt ihren Namen. Im Prinzip kann aber jeder zum Namenspatron werden. Das Online-Portal Biopat zum Beispiel vermittelt solche Patenschaften. Gegen eine Spende für die Forschung in Höhe von 2.000 bis 3.000 Euro vergeben Wissenschaftler Namen nach Wunsch. Aktuell im Angebot: Schlangen, Frösche und Würmer. So eine Patenschaft kann man auch verschenken. Aber nicht jeder wird sich freuen, wenn er hört: Schatz, du bist jetzt ein Regenwurm.
Quelle: MDR vom 20.01.2017
[…] Zum Artikel […]