Anschläge in Sri Lanka – Mehr als 180 Tote

Sicherheitskräfte nach der Explosion in der St. Antonius-Kirche in Colombo, Sri Lanka (AFP / ISHARA S. KODIKARA)
Sicherheitskräfte nach der Explosion in der St. Antonius-Kirche in Colombo, Sri Lanka (AFP / ISHARA S. KODIKARA)

Bei einer Anschlagserie in Sri Lanka sind mindestens 180 Menschen getötet worden. Hunderte wurden verletzt. Die Explosionen ereigneten sich nach offiziellen Angaben in einer Kirche in Colombo sowie in zwei Kirchen außerhalb der Hauptstadt und in mehreren Luxushotels. In den katholischen Kirchen hatten die Gläubigen zum Zeitpunkt der Explosionen die Ostermesse gefeiert.

Bislang dauert die Anschlagsserie noch an. Zuletzt war von einer achten Explosion die Rede. Sri Lankas Premierminister Wickremesinghe verhängte eine zwölfstündige Ausgangssperre und berief eine Krisensitzung des Kabinetts ein. Auch der Zugang zu Social Media-Diensten wurde beschränkt. Damit solle die Verbreitung von Falschinformationen und Gerüchten verhindert werden, hieß es. Es ist der schwerste Anschlag seit dem Ende des Bürgerkriegs vor zehn Jahren.

Die Regierung geht von einem terroristischen Hintergrund aus. Der stellvertretende Verteidigungsminister Wijewardene sagte, die Verantwortlichen seien identifiziert. Er sprach von extremistischen Gruppen, ohne Details zu nennen.

Katholikinnen und Katholiken als Ziel

Die betroffenen Kirchen sind St. Antonius in Colombo, St. Sebastian in Negombo und die Kirche von Batticaloa im Osten Sri Lankas. TV-Material von St. Sebastian zeigte, wie die Explosion das Dach sowie Fenster und Türen des Gebäudes wegriss. In örtlichen Medien war von einem Selbstmordanschlag die Rede. St. Antonius gilt als Nationalheiligtum der Katholiken des asiatischen Landes.

Nur sechs Prozent im mehrheitlich buddhistischen Sri Lanka sind katholisch. Zu ihnen gehören Menschen der tamilischen Minderheit und der singhalesischen Mehrheit.

Auch Ausländerinnen und Ausländer betroffen

Die Fünfsternehotels Shangri-La, Cinnamon Grand und Kingsbury in Colombo werden auch gerne von ausländischen Menschen besucht. Mindestens neun Ausländerinnen und Ausländer sind nach Angaben der Polizei unter den Opfern.

Die Bundesregierung verurteilte die Taten. In einem Kondolenztelegramm von Bundeskanzlerin Merkel an Präsident Sirisena heißt es: „Religiöser Hass und Intoleranz, die sich heute auf so schreckliche Weise manifestiert haben, dürfen nicht siegen.“

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Bundesaußenminister Maas erklärte, die niederträchtige Tat richte sich offenbar gezielt gegen Christen und Reisende. Nichts könne die Ermordung unschuldiger Menschen rechtfertigen. Maas betonte, die Botschaft in Sri Lanka versuche herauszufinden, ob auch Deutsche unter den Opfern seien. Das Auswärtige Amt rief Touristen in Sri Lanka auf, die Anschlagsorte weiträumig zu meiden.

Bundespräsident Steinmeier erklärte, er verfolge fassungslos und voller Entsetzen die schrecklichen Nachrichten über die feigen Terroranschläge. Israels Staatspräsident Rivlin schrieb auf Twitter, eine Attacke auf eine Religion sei eine Attacke auf alle Menschen. Auch andere Politikerinnen und Politiker wie die britische Premierministerin May, der türkische Präsident Erdogan oder der afghanische Präsident Ghani verurteilten die Anschläge. Der Erzbischof von Colombo forderte eine harte Bestrafung der Schuldigen.

Quelle: Deutschlandfunk vom 21.04.2019 


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Annette
Annette
4 Jahre zuvor

Es kommen nur wenige religiöse Gruppen in Betracht

birgit
birgit
4 Jahre zuvor

Wann wird der Islam endlich zur weltweit agierenden, hoch kriminellen, terroristischen Vereinigung erklärt und verboten ?

Ulrike
Ulrike
4 Jahre zuvor

Das sind noch nicht die letzten Kirchen die brennen.

Annette
Annette
4 Jahre zuvor

Steinmeier ist fassungslos… aha..