Bei neuen Protesten der Gelbwesten-Bewegung ist es in Straßburg zu Ausschreitungen gekommen. Die Polizei ging mit Tränengas gegen Demonstranten vor, die versuchten, in abgesperrte Bereiche zu gelangen. Mehr als 40 wurden festgenommen. Rund 2.000 Menschen hatten sich an den Protesten in Straßburg beteiligt.

Viele von ihnen wollten offenbar symbolisch auf das Europäische Parlament zumarschieren. Auf Fernsehbildern waren auch Vermummte zu sehen, die Steine und andere Gegenstände in Richtung der Sicherheitskräfte warfen.

Kundgebungen auch in anderen Städten

Die Demonstrationen in Paris blieben friedlich. Dort waren mehrere tausend Unterstützer der Gelbwesten-Bewegung gemeinsam mit Gewerkschaftsmitgliedern und Anhängern linker Parteien durch die Straßen gezogen. Kundgebungen gab es außerdem in Lille, Lyon, Bordeaux und Toulouse.

Das Innenministerium sprach von 23.600 Demonstrantinnen und Demonstranten. Das ist ein Rückgang im Vergleich zur Vorwoche. Die Veranstaltenden sprachen von 60.000 Personen bei den Kundgebungen.

Am Donnerstag hatte Präsident #Macron auf die seit Monaten andauernden Proteste reagiert. Er kündigte an, die Einkommensteuer zu senken und Bezieher niedriger Renten zu unterstützen. Auch will er die Elitehochschule ENA abschaffen, eine der Kaderschmieden des Nachbarlandes, die auch Macron selbst absolviert hat.

Quelle: Deutschlandfunk vom 28.04.2019