Warum Bio-Essen deutlich besser ist als Industrienahrung

16.03.2016
Harold Shaw

Bio-Nahrung und das, was uns die Industrie in die Supermarktregale stellt, sind zwei völlig verschiedene Paar Schuhe. Das ist keine Neuigkeit. Bio-Gegner wie Jon Entine wollen uns etwas anderes weismachen. Sie sagen, es gebe keinerlei Grund zur Beunruhigung, was herkömmliche Lebensmittel anbelangt, aber die Forschung kommt zu anderen Ergebnissen.

Eine neuere Studie der Universität Newcastle hat sich mit umweltbewusster Landwirtschaft befasst und kommt zu folgendem Ergebnis: Bio-Produkte weisen mehr gesunde Fette auf als industriell verarbeitetes Essen, sie enthalten mehr Nährstoffe, und auch der Anteil an schädlicher Chemie ist geringer.




In den 1950er-Jahren betrug die Weltbevölkerung schätzungsweise weniger als drei Milliarden Menschen. Bis zum Jahr 2000 hat sich diese Zahl locker verdoppelt, zur Jahrtausendwende bevölkerten mehr als sechs Milliarden Menschen den Planeten. Diese Menschen alle satt zu bekommen ist eine gewaltige Herausforderung. Wenn man es dann noch mit Industriellen zu tun hat, die von Samen über Gemüse und Pflanzen bis hin zu Tieren alles in Masse produzieren, wie kann man da noch wissen, was überhaupt auf dem Teller vor einem liegt?

Was ist so schlimm an Fleisch und Milch, die nicht bio sind?

Um die Umsätze zu steigern und die Gewinne zu erhöhen, haben sich die Lebensmittelproduzenten bemüht, die Produktion zu optimieren. Sie haben ihre eigenen Höfe gegründet, oder sie kümmern sich selbst um die Nahrung, die das Schlachtvieh benötigt. Aber Tiere brauchen normalerweise Jahre, um heranzuwachsen. Sie können krank werden, manche benötigen medizinische Hilfe.

Hier ließ die Industrie nicht der Natur ihren Lauf. Sie vertrat vielmehr die Ansicht, die Abläufe könne man noch weiter verbessern. Das Resultat: Das Genmaterial der Tiere ist dahingehend modifiziert worden, dass Tiere rascher heranreifen sowie mehr Fleisch entwickeln und weniger Fett. Gleichzeitig durchsetzen die Betriebe die Nahrung der Tiere mit Antibiotika, damit sie auch unter engsten Bedingungen gehalten werden können.



Und auch die Tiernahrung ist genetisch verändert worden, um resistent gegen Pflanzenschutzmittel zu werden. Warum das? Ansonsten müssten gewaltige Felder von Menschenhand vor Unkraut und Schädlingen geschützt werden.

Das jedoch wäre zu zeitaufwändig und zu kostspielig. Sind die Pflanzen aber resistent gegen die Schutzmittel, können Chemikalien eingesetzt werden, die alles unerwünschte Unkraut abtöten, ohne dass gleichzeitig die Ernteerträge in Gefahr geraten.

Wenn man allerdings etwas Lebendes manipuliert, kann man eine Kettenreaktion in Gang bringen, die sich nicht mehr aufhalten lässt. Lebende Organismen sind keine Lego-Steine, die man nach Belieben hin und her verschieben kann. Sie sind Teil einer Sequenz, die vollständig miteinander verknüpft ist.

Schlimmer noch: Diese transgenetischen Mutationen werden mit großer Wahrscheinlichkeit an die Tiere weitergereicht, die sich von diesen Pflanzen ernähren. Also auch an den Menschen. Wer zu Essen greift, das nicht bio ist, isst im Grunde genommen Pestizide. Man isst auch Unkrautvernichtungsmittel wie Roundup, das von der Forschungsbehörde der Vereinten Nationen als »möglicherweise krebserregend« eingestuft wurde.



Wenn man da jetzt noch die Veränderungen bedenkt, denen die Tiere unterzogen werden! Das Ganze in einer Konserve, und Sie haben ein ganz gewöhnliches Lebensmittelprodukt … reich an Chemikalien und sehr gefährlich für die Gesundheit.

Warum Bio besser ist

Die umfangreichen Untersuchungen der Uni Newcastle wurden angeführt von Carlo Leifert, Professor für biologische Landwirtschaft. Sie zeigen, dass Bio-Fleisch deutlich höhere Werte an Omega-3-Fettsäuren aufweist, und zwar nicht nur Rind oder Huhn, sondern auch Schwein, Lamm und Ziege. Wie viel besser also ist Bio-Fleisch? Entscheiden Sie selbst: Den Zahlen zufolge enthält das Bio-Fleisch 47 Prozent mehr ungesättigte Omega-3-Fettsäuren als herkömmliches Fleisch.

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Auch Bio-Milch liegt deutlich vor der industriellen Version: Sie weist 46 Prozent höhere Omega-3-Fettsäuren auf, 13 Prozent mehr Vitamin E und 20 Prozent mehr Eisen. Tiere, die frei grasen und natürliche Pflanzen fressen dürfen, geben also ganz offensichtlich besseres Fleisch und bessere Milch. In der Intensivtierhaltung mag man schneller und mehr produzieren können, dafür ist die Qualität aber auch deutlich niedriger.

Wenn man Tiere so schnell wie möglich großzieht, geht das unausweichlich mit Überfütterung einher. Das wiederum hat Folgen für die Umwelt, denn die Lebensmittelindustrie benötigt mehr Ressourcen, und verschiedene Lebensräume werden durch Bakterien verunreinigt, die resistent gegen Antibiotika sind.

Wenn man so wenig Ahnung hat wie wir aktuell, was genetische Mutationen anbelangt, ist man am besten beraten, wenn man sich natürlich und nach Bio-Kriterien ernährt. So schützen wir unser Immunsystem und unsere Gesundheit, während wir gleichzeitig das Risiko minimieren, uns durch genetisch veränderte Organismen Krankheiten zuzuziehen.

Quelle: Kopp-online vom 16.03.2016

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