- Sportunterricht einer Schule in Schweden – trotz steigender Infektions- und Opferzahlen hat die Regierung das öffentliche Leben kaum eingeschränkt. (imago images / Orre Pontus)
In Schweden könnte es hinsichtlich des Coronavirus zu einem Kurswechsel der Politik kommen.
Laut einer Mitteilung des schwedischen Fernsehens verhandelt die Regierung mit der Opposition darüber, Sonderbefugnisse zu erhalten, um Maßnahmen wie eine Ausgangssperre oder die Schließung von Geschäften verhängen zu können. Im Vergleich zu allen anderen europäischen Ländern und vielen Staaten weltweit sind die Einschränkungen des Alltags für die gut zehn Millionen Bürger vergleichsweise moderat. Kindertagesstätten, Grundschulen sowie Cafes und Restaurants sind weiter geöffnet.
Dieser Sonderweg steht innerhalb wie auch außerhalb des Landes in der Kritik und wird sich nach Einschätzung von ARD-Korrespondent Carsten Schmiester wohl nicht länger halten lassen. Die steigenden Zahlen von Infizierten in dieser Woche setzen das Gesundheitssystem zunehmend unter Druck. In Schweden gibt es derzeit 6.000 bestätigte Infektionen, 470 Menschen liegen auf Intensivstationen. Es gibt insgesamt 523 Intensivbetten.
Quelle: Deutschlandfunk vom 06.04.2020