Was verschweigt Obama in Hiroshima?

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US-Präsident Barack Obama in Hiroshima

© REUTERS/ Carlos Barria

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Das wirklich wichtige Thema des Staatsbesuchs des US-Präsidenten Barack Obama in Hiroshima am Freitag ist sein nicht-eingelöstes Abrüstungsversprechen. Stattdessen gilt die gesamte Aufmerksamkeit den weiterhin ausbleibenden Entschuldigungen für die Atombombenabwürfe im Zweiten Weltkrieg. Das schreibt die britische Zeitung „The Guardian“.

Die Opfer der Atombombenabwürfe über Hiroshima und Nagasaki hätten nie eine Entschuldigung verlangt. Die Hibakusha, wie die Opfer auch genannt werden, wollten nur eines: eine atomfreie Welt, wie Tim Wright von der Internationalen Kampagne gegen Atomwaffen ICAN schreibt.

Bis heute jedoch habe Barack Obama sein Versprechen, eine Reduzierung atomarer Arsenale durchzusetzen, nicht eingelöst, heißt es in dem Artikel. Auf dieses Versprechen sei jedoch auch die Verleihung des Friedensnobelpreises an den Präsidenten größtenteils zurückzuführen gewesen.

Nicht nur, dass das Weiße Haus es nicht geschafft habe, alte Atomwaffenlager aufzulösen. Washington habe „aggressiv“ das Ziel verfolgt, neue Nukleararsenale aufzubauen – und zwar mit kleineren Gefechtsköpfen, deren Einsatzschwelle deutlich niedriger sei. Obama habe alle Komponenten der atomaren Triade verstärkt: die strategischen Bomber, die interkontinentalen ballistischen Raketen und die seegestützten interkontinentalen ballistischen Raketen.

Die Hauptgefahrenquelle – 15.000 nukleare Gefechtsköpfe, 1.800 davon einsatzbereit – ist laut dem Artikel auf den vielbeschworenen Atomsicherheitsgipfeln größtenteils ignoriert worden. Stattdessen sei die Frage nach dem Schutz sensiblen Nuklearmaterials vor dem Zugriff der Terroristen in den Fokus der Gipfeltreffen gerückt. Diese Frage sei ebenfalls nicht gelöst worden, schreibt Wright.

Bombardierung von Hiroshima in1945
© AP PHOTO/ STANLEY TROUTMAN

Es werde erwartet, dass Obama auch in Hiroshima – wie zu Beginn seiner Präsidentschaft in Prag – eine Rede über atomare Abrüstung hält. Nur solle man, so Wright, keine großen Hoffnungen darauf setzen: Die Vereinigten Staaten werden die internationalen Abrüstungsinitiativen mit Verweis auf angebliche Bedrohungen aus Nordkorea, Russland oder China nicht weiter mittragen.

Mit dem Staatsbesuch wird Barack Obama zum ersten amtierenden US-Präsidenten, der Hiroshima nach dem Atombomberdement durch die US-Luftstreitkräfte im Jahr 1945 besucht. Ende 2009 erklärte Barack Obama nach dem Erhalt des Friedensnobelpreises seinen Wunsch, Hiroshima noch vor Ablauf seiner Amtszeit zu besuchen. Zuvor hatten die Vereinigten Staaten ein deutliches Signal gegeben, dass es keinerlei Entschuldigungen seitens des Präsidenten geben werde.

Quelle: Sputnik vom 27.05.2016


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