Sieg gegen Italien: Brady köpft Irland ins Achtelfinale

Irland ist bei der Europameisterschaft in Frankreich nach einem 1:0-Sieg gegen Italien ins Achtelfinale eingezogen. Das Team von Trainer Martin O’Neill hatte in der ersten Hälfte zahlreiche Chancen, konnte aber zunächst keine nutzen. Erst in der Schlussphase gelang Robert Brady der erlösende Treffer. Italien stand schon vorher als Gruppensieger fest und trifft im Achtelfinale auf Spanien, die Iren müssen sich mit Gastgeber Frankreich messen.

Trainer Antonio Conte verschaffte einigen Stammspielern eine Pause. So ersetzte Salvatore Sirigu Italiens Torwart-Legende Gianluigi Buffon. Im Sturm begann Ciro Immobile statt Graziano Pellé. Doch auch Irlands Trainer Martin O’Neill überraschte mit seiner Startformation. So saß Kapitän John O’Shea nur auf der Bank. Auch Glenn Whelan, Wesley Hoolahan und Robbie Keane wurden nicht für die erste Elf nominiert.

Irland musste gewinnen, um noch eine Chance auf das Erreichen des Achtelfinals zu haben. Dementsprechend mutig und offensiv begann das Team. Die erste Chance der Partie hatte Jeff Hendrick, als er mit einem Schuss aus der Distanz das gegnerische Tor nur um wenige Zentimeter verfehlte. Der Mittelfeldspieler von Derby County gehörte, wie schon in den beiden Spielen zuvor, zu den auffälligsten Iren.

Italien agierte passiv und überließ dem Gegner in der Folge das Spiel. Irland strahlte zumeist nach Standardsituationen Gefahr aus. Daryl Murphy prüfte nach einem Eckball Sirigu, doch der Keeper von Paris St. Germain konnte den Ball über sein Tor lenken (21.). Zehn Minuten später kamen die Iren nach einem kurz ausgeführten Eckball zur nächsten Möglichkeit. Sirigu unterlief eine Flanke, sodass der aufgerückte Shane Duffy am langen Pfosten zum Kopfball kam. Sein Versuch verfehlte das Ziel knapp.

Entscheidender Treffer kurz vor dem Abpfiff

Kurz vor der Halbzeit wurde James McClean im Strafraum von Federico Bernardeschi zu Fall gebracht. Schiedsrichter Ovidiu Hategan verweigerte Irland den Elfmeter. Eine strittige Entscheidung des Rumänen (44.). Wenige Sekunden zuvor gab Ciro Immobile den ersten Torschuss für Italien ab, der ehemalige Dortmunder setzte den Ball aus 20 Metern links neben das Tor.

Nach Wiederbeginn legten die Italiener nach. Simone Zaza nahm eine Hereingabe von Mattia De Sciglio direkt und hatte Pech, das sein Versuch über das Tor ging (53.). Das Spiel war jetzt ausgeglichen, Irland hatte kaum noch nennenswerte Offensivaktionen. Lediglich der agile Hendrick versucht es nochmal (63.). Italien stand tief und strahlte nicht den unbedingten Willen aus, als Sieger vom Platz zu gehen.

Lange sah es nach einem torlosen Remis aus, bis den Iren in der Schlussphase doch noch der entscheidende Treffer gelang. Nach einer Flanke von Hoolahan köpfte Robert Brady zum 1:0 ein. Beim Gegentreffer machte Italiens Sirigu erneut eine unglückliche Figur. Dabei blieb es.

Irland – Italien 1:0 (0:0)
1:0 Brady (85.)

Irland: Randolph – Duffy, Ward, Coleman, Keogh – Brady, McClean, Hendrick, McCarthy (77. Hoolahan), Long (90. Quinn) – Murphy (70. McGeady)
Italien: Sirigu – Bonucci, Barzagli, Ogbonna, Struraro – De Sciglio (82. El Shaarawy), Bernardeschi (60. Darmian), Thiago Motta, Florenzi – Zaza, Immobile (75. Insigne)

Zuschauer: 45.000 (ausverkauft)
Schiedsrichter: Ovidiu Alin Hategan
Gelbe Karten: Sirigu, Barzagli, Zaza, Insigne – Long, Ward