Sieg gegen Kroatien: Portugal trifft in der 117. Minute – und zieht ins Viertelfinale ein

Sieg gegen Kroatien: Quaresma rettet Portugal
AP

Das war zäh: Erst in der 117. Minute schoss Ronaldo in der Partie gegen Kroatien zum ersten mal aufs Tor. Den Treffer machte dann Ricardo Quaresma. Portugal steht im Viertelfinale.

Portugal steht im Viertelfinale der Europameisterschaft. Die Portugiesen setzten sich gegen Kroatien 1:0 in der Verlängerung durch. Das Tor in einem zähen Spiel mit wenigen Torchancen erzielte Ricardo Quaresma nach Vorarbeit von Cristiano Ronaldo (117. Minute). In der nächsten Runde wartet nun Polen, das sich zuvor im Elfmeterschießen gegen die Schweiz durchgesetzt hatte.

 

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Portugals Plan sah vor, den Kroaten den Ball zu überlassen. Das Team um Superstar Ronaldo lauerte zu elft in der eigenen Feldhälfte, erst ab Höhe der Mittellinie wurde der Gegner attackiert. Die Idee war zumindest hinsichtlich der eigenen Defensive gut, denn an der kompakten portugiesischen Abwehr kam Kroatien kaum vorbei.

So effektiv der Plan war, so wenig unterhaltsam wurde dadurch das Spiel. Bis zur 25. Minute, als Pepe nach einem Freistoß der Portugiesen über die Latte köpfte, gab keine der Mannschaften einen Torschuss ab. Kroatien gelangte nur selten in die Nähe des gegnerischen Strafraums, und auch Portugal strahlte bei seinen seltenen Angriffen keine Gefahr aus.

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Wenige Chancen, viele Fouls

Stattdessen war das Spiel geprägt von gut verteidigenden Abwehrreihen und vielen Fouls. Allein in der ersten Hälfte pfiff Schiedsrichter Carlos Velasco Carballo 18 Zweikämpfe ab. Das wohl heftigste Vergehen blieb aber ungestraft: Portugals Verteidiger José Fonte trat dem liegenden Ivan Rakitic auf die Wade, die Aktion wirkte eher gezielt als unglücklich. Der Schiedsrichter ahndete die Aktion jedoch nicht (33.). Auch in der zweiten Halbzeit übersah der Unparteiische eine Szene, als Kroatiens Linksverteidiger Ivan Strinic beim Versuch, den Ball im eigenen Strafraum zu klären, Gegenspieler Nani an der Hüfte traf. Statt auf den Elfmeterpunkt zu zeigen, ließ Carballo weiterspielen.

Weil beide Teams auch in der zweiten Hälfte in erster Linie Gegentore verhindern wollten statt selbst zu treffen, gab es Chancen nur nach Standardsituationen (Marcelo Brozovic/52. und Domagoj Vida/62. für Kroatien) oder nach Distanzschüssen wie dem des eingewechselten Neu-Bayern-Profis Renato Sanches für die Portugiesen (57.).

Und Ronaldo? Lange nahm der dreimalige Weltfußballer so wenig Einfluss auf das Spiel wie selten. 33-mal hatte er in den ersten drei EM-Partien aufs gegnerische Tor geschossen. Gegen Kroatien gab er nun keinen einzigen Schuss ab – bis zur 117. Minute, als er nach Vorarbeit von Nani an Kroatiens Keeper Danijel Subasic scheiterte. Weil der eingewechselte Quaresma zur Stelle war und den Abpraller verwertete, durfte Portugal dennoch jubeln.

Dass es zum Weiterkommen reichte, lag aber auch an der kroatischen Chancenauswertung: Unmittelbar vor dem Tor scheiterte Ivan Perisic am Pfosten. In der Nachspielzeit verpasste Vida zudem nur knapp den Ausgleich.

Kroatien – Portugal 0:1 n.V. (0:0)
0:1 Quaresma (117.)
Kroatien: Subasic – Srna, Corluka (ab 120+1. Kramaric), Vida, Strinic – Modric, Badelj – Brozovic, Rakitic (ab 110. Pjaca), Perisic – Mandzukic (ab. 88. Kalinic)
Portugal: Patrício – Cédric, Pepe, Fonte, Guerreiro – Adrien Silva (ab 108. Danilo), William Carvalho – Mário (ab 87. Quaresma), Gomes (ab 50. Renato Sanches), Nani, Ronaldo
Schiedsrichter: Carlos Velasco Carballo (Spanien)
Zuschauer: 33.523
Gelbe Karte: – / William Carvalho

Quelle: Spiegel-online vom 25.06.2016

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