Kandahar – Nächste Eroberung: Zweitgrößte Stadt Afghanistans fällt an Taliban

13.08.2021
Anhänger der militant-islamistischen Taliban patrouillieren in der Stadt Gasni im Osten Afghanistans. Die Taliban haben am 12. August die Provinzhauptstadt in der Nähe von Kabul eingenommen. Nun schafften sie mit Kandahar ihre bislang größte Eroberung. −Foto: Gulabuddin Amiri/AP/dpa
Anhänger der militant-islamistischen Taliban patrouillieren in der Stadt Gasni im Osten Afghanistans. Die Taliban haben am 12. August die Provinzhauptstadt in der Nähe von Kabul eingenommen. Nun schafften sie mit Kandahar ihre bislang größte Eroberung. −Foto: Gulabuddin Amiri/AP/dpa

Die Taliban schaffen ihre bislang größte Eroberung: die zweitgrößte Stadt des Landes, Kandahar. Nach dem Fall von Herat und Gasni am Donnerstag bleibt der Regierung nicht mehr viel.

Die militant-islamistischen Taliban setzen ihre dramatischen Gebietsgewinne weiter fort. In der Nacht zum Freitag eroberten sie mit Kandahar im Süden des Landes die zweitgrößte Stadt Afghanistans. Das bestätigten zwei Parlamentarier und ein Provinzrat der Deutschen Presse-Agentur. Damit fällt die 13. Stadt binnen einer Woche an die Islamisten. Von den wichtigen Städten hält die Regierung nur noch die Hauptstadt Kabul, Masar-i-Scharif im Norden und Dschalalabad im Osten – auch Laschkargah, die Hauptstadt von Helmand, steht an der Kippe einer Übernahme.

Kandahar hat mehr als 650.000 Einwohner. Die Hauptstadt der gleichnamigen Provinz ist das wirtschaftliche Zentrum des Südens und war der Geburtsort der Taliban-Bewegung in den 1990er-Jahren. Kandahar diente zudem als Hauptstadt der Islamisten während ihrer Herrschaft zwischen 1996 und 2001.

Mehr als drei Wochen lang kam es innerhalb der Stadt zu schweren Zusammenstößen zwischen der Regierung und den Taliban in Kandahar, bevor die Sicherheitskräfte die Stadt evakuierten, sagte der Parlamentarier Gul Ahmad Kamin, der die Provinz im Parlament vertritt. Die Regierungstruppen hätten schließlich die wichtigsten Regierungsbehörden verlassen und im 205. Armeekorps der Provinz Zuflucht gesucht.

Innerhalb einer Woche 13 Hauptstädte der 34 Provinzen überrannt

Mit dem Zusammenbruch der Stadt Kandahar haben die Taliban nun innerhalb einer Woche 13 Hauptstädte der 34 Provinzen des Landes überrannt. Am Donnerstag alleine konnten sie drei Städte einnehmen – darunter die drittgrößte Stadt Herat und die strategisch wichtige Stadt Gasni, die nur 150 Kilometer von Kabul entfernt liegt. Vertreter der afghanischen Regierung haben die sich überschlagenden Ereignisse noch nicht kommentiert.

Angesichts des Vormarsches werden die US-Streitkräfte sofort rund 3000 zusätzliche Soldaten an den Flughafen in Kabul verlegen. Damit soll eine geordnete Reduzierung des US-Botschaftspersonals unterstützt werden, hieß es von einem Sprecher des US-Verteidigungsministeriums. Zudem verlegen die USA demnach bis zu 4000 weitere Soldaten nach Kuwait und 1000 nach Katar – falls Verstärkung gebraucht würde.

Der Abzug der US-Soldaten aus Afghanistan solle aber bis 31. August abgeschlossen werden, so der Sprecher am Donnerstag (Ortszeit). Auch Großbritannien will rund 600 zusätzliche Soldaten schicken, um bei der Rückführung von Briten aus Afghanistan zu helfen. Zuletzt hatte US-Präsident Joe Biden am Donnerstag im Weißen haus erklärt, die Afghanen müssten nun „selbst kämpfen, um ihren Staat kämpfen“.

Quelle: Passauer Neueste Presse vom 13.08.2021

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Rosemarie Pauly
Rosemarie Pauly
2 Jahre zuvor

Man hätte sich 20 Jahre lang die immensen Summen sparen können, die dabei verschwendet wurden. Denn herausgekommen ist bei den „Friedensmissionen“ rein gar nichts. Ratz-fatz haben die Taliban nun alles erobert und der Erfolg der NATO ist gleich Null, außer, dass jetzt wahrscheinlich eine riesige Flüchtlingswelle auf uns alle zu rollen wird.

Ulrike
Ulrike
2 Jahre zuvor

Bei uns jede Nachrichtensendung spricht schon von Flüchtligen die alle nach Dumm-Deutschland wollen weil sie hier Puderzucker in die faulen Ärsche geblasen bekommen.

Die feigen Kerle sollen lieber in ihrem Land kämpfen. Aber die drücken lieber hier die Ärsche breit. Ausserdem kann man hier beruhigt kleine Mädchen und Frauen vergewaltigen und bekommt nur Bewährung.
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