Keine Sternchen oder Doppelpunkte: Sachsen verbietet das Gendern an Schulen

Welche Schreibweise soll in den sächsischen Schulen gelten? Das Kultusministerium hat jetzt angewiesen: Es wird nicht gegendert.

Dresden. Kein Sternchen, kein Doppelpunkt im Wortinneren, kein großes Binnen-„I“: Das sächsische Kultusministerium hat alle Mitarbeiter angewiesen, das Gendern zu unterlassen. In einem entsprechenden Erlass heißt es jetzt: „In der eigenen schriftlichen Kommunikation von Schulen und Schulaufsichtsbehörden ist stets dem amtlichen Regelwerk des Rats für deutsche Rechtschreibung zu folgen.“ Dabei wird explizit der verbindliche Hinweis gegeben, dass das Gremium „Formen zur Kennzeichnung mehrgeschlechtlicher Bezeichnungen im Wortinnern“ ablehnt.

Auch Vertragspartner dürfen keine Gendersprache verwenden

Von der Dienstanweisung, die von Amtschef Wilfried Kühner versandt wurde, sind sowohl das Ministerium, das Landesamt für Schule und Bildung, die Schulen sowie auch Projekt- und andere Vertragspartner betroffen. So müssen sich etwa Dienstleister oder Honorarkräfte dazu verpflichten, „im Rahmen des Vertragsabschlusses oder der Vereinbarung sicherzustellen, dass bei jeglichen Äußerungen/Erklärungen die Festlegungen des Rats für deutsche Rechtschreibung beachtet werden“. Das gilt insbesondere für geförderte Projekte, beispielsweise im Rahmen des Corona-Aufholprogramms, oder auch Kooperationen mit Hochschulen. Damit wird das Gendern offiziell untersagt.

„Der Erlass stellt klar: Es gilt das amtliche Regelwerk des Rats für deutsche Rechtschreibung“, erklärt das Kultusministerium auf LVZ-Anfrage. Und weiter: „Erlasse sind dazu da, das Verwaltungshandeln zu regeln. Es darf davon ausgegangen werden, dass sich die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter daran halten.“ Zuletzt habe es gewisse Verunsicherungen bei Beschäftigten gerade in der Kommunikation mit Dritten gegeben, heißt es.

Kultusministerium: Keine Sonderzeichen, aber Paarformen

Vor knapp zwei Jahren waren vom Kultusministerium bereits entsprechende Handlungsempfehlungen für die Schulen und den Unterricht herausgegeben worden. Seither sind Lehrkräfte angehalten, in offiziellen Schreiben keine Sonderzeichen – wie etwa das Gendersternchen, Binnen-I oder Doppelpunkte – zu verwenden. Beispiele wären Schüler*in, Lehrer_In oder Schulassistent:in.

Stattdessen werden Paarformen wie „Schülerinnen und Schüler“ oder geschlechtsneutrale Formulierungen wie „Lehrkräfte“ oder „Jugendliche“ als probate Mittel vorgeschlagen. Kultusminister Christian Piwarz (CDU) hatte damals klargestellt: „Unser Ziel ist eine geschlechtergerechte und vor allem verständliche Sprache.“

In Aufsätzen soll Gendersprache als Fehler angestrichen werden

Auch für den Unterricht sind die Vorgaben strikt: Derzeit soll das Gendern als Fehler markiert werden, zum Beispiel in Aufsätzen oder Klassenarbeiten. Die maßgebliche Instanz – und zwar auch bei der Benotung – sei ebenfalls der Rat für deutsche Rechtschreibung, wird in Dresden erklärt. Das Gremium hat den staatlichen Auftrag, für Einheitlichkeit im deutschen Sprachraum zu sorgen – das Gendern in den Schulen verweigert der Rat. Sachsen liegt damit auf der Linie der Kultusministerkonferenz, in der alle Bundesländer vertreten sind.

Innerhalb der Lehrerschaft wird dies höchst unterschiedlich gesehen. Die Bildungsgewerkschaft GEW meint, dass sich die Realität einer geschlechtergerechten Gesellschaft auch im Schulbereich widerspiegeln müsse. „Wir haben eine andere Auffassung als das Kultusministerium. Aber es gibt derzeit zahlreiche Probleme an unseren Schulen, die deutlich wichtiger als das Gendern sind und rasch gelöst werden müssen, etwa der Lehrkräftemangel und die Digitalisierung“, erklärt der GEW-Landesvorsitzende Burkhard Naumann.

Unter Lehrkräften wird Gendern unterschiedlich gesehen

Der Landesvorsitzende des Sächsischen Lehrerverbandes (SLV), Michael Jung, hält die Vorgabe des Kultusministeriums für „richtig und vernünftig“. Die Schüler sollten „erst einmal ordentlich schreiben lernen“, meint Jung – und dafür gebe es eindeutige Regeln. Zuletzt habe es immer wieder „Irrungen und Wirrungen“ über die richtige beziehungsweise über eine korrekte Schreibweise gegeben, so Jung: „Deshalb war es Zeit für eine klare Ansage des Kultusministeriums.“

Eine MDR-Umfrage hatte ergeben, dass 86 Prozent der Menschen in Mitteldeutschland die Gendersprache als unwichtig ansehen. Lediglich 14 Prozent waren der Meinung, dass das Anliegen, alle Geschlechter in der deutschen Sprache hör- und sichtbar zu machen, wichtig ist. Es waren rund 26 000 Personen aus Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen befragt worden.

Quelle: Leipziger Volkszeitung vom 10.07.2023

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Ulrike
Ulrike
9 Monate zuvor

Endlich wachen welche auf und verbieten diese Scheisse.