Israels Angriffe in Syrien: Geduld Moskaus auf harte Probe gestellt

Israels F-16 (Archiv)

© AP Photo / Baz Ratner
 

#Russland hat #Israel eine weitere Provokation in #Syrien vorgeworfen. In der Nacht auf Mittwoch haben israelische Luftstreitkräfte aus dem libanesischen Luftraum einen Angriff gegen Militärobjekte bei Damaskus versetzt.

Nach Angaben des russischen Verteidigungsministeriums waren durch diese Aktion zwei zivile Passagierflugzeuge unmittelbar bedroht. Das russische Außenministerium bezeichnete das Vorgehen Israels als eine „grobe Verletzung der Souveränität“ Syriens. Russland äußerte scharfe Kritik vor dem Hintergrund der Versuche Israels, mit Moskau wieder einen vertrauensvollen Dialog nach dem Vorfall von September über #Latakia, bei dem ein russisches Flugzeug abgeschossen wurde, herzustellen.

 

In der Nacht auf Mittwoch feuerten gleich sechs israelische F-16-Kampfjets aus dem libanesischen Luftraum 16 lenkbare Bomben in ein Gebiet westlich von Damaskus ab. 14 von ihnen wurden von der syrischen Flugabwehr abgefangen. Zwei trafen ein logistisches Zentrum der syrischen Armee, ein Munitionslager wurde beschädigt. Drei syrische Soldaten wurden verletzt. So sieht die russische und syrische Version der Ereignisse aus.

Laut oppositionellen syrischen Quellen war der Angriff auf ein Lager der libanesischen schiitischen Bewegung #Hisbollah südlich und westlich von Damaskus gerichtet. Israelischen Medien zufolge wurde bei dem Angriff ein geheimes Depot mit iranischen lenkbaren Raketen Fadschr-5 vernichtet. Laut einer anderen Version wurde ein iranisches Flugzeug attackiert, an dessen Bord sich mehrere hochrangige Hisbollah-Vertreter befanden. Auf sie soll es Israel bei diesem Angriff abgesehen haben. Allerdings ist diese Version laut vielen Experten fragwürdig.

Wie üblich nahm Israel offiziell keine Stellung zu dem Angriff. Doch der israelische Premier Benjamin Netanjahu sagte bei einer Abschlussfeier der Fliegerakademie, dass sein Land sich nicht mit der iranischen Militärpräsenz in Syrien abfinden werde. „Wir gehen dagegen entschlossen und strikt vor, auch in diesen Tagen“, sagte er.

Netanjahu sagte in der vergangenen Woche, dass der Abzug der US-Truppen aus Syrien nichts an der Politik Israels ändern werde. „Wir werden weiter gegen die Versuche des Irans vorgehen, ein militärisches Aufmarschgebiet in Syrien zu schaffen und wenn notwendig, auch dort unsere Handlungen erweitern“, so Netanjahu und hielt offenbar sein Versprechen.

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Das war der zweite Angriff Israels in Syrien nach der langen Pause nach dem Abschuss eines russischen Aufklärungsflugzeugs durch die syrische Flugabwehr über Latakia. Damals kamen 15 russische Soldaten ums Leben, die Verantwortung wurde von Moskau auf Israel gelegt. Allerdings wies Israel seine Schuld an dem Vorfall zurück und versuchte zu beweisen, dass Syrien sowie der Iran und Hisbollah dafür Verantwortung tragen würden. Israel griff Objekte in Syrien an, wobei man die Lieferung von Hochpräzisionsraketen in den Libanon verhindern wollte. Moskau weist die Argumente Israels zurück und lieferte S-300-Abwehrsysteme an Syrien, um solche Vorfälle in Zukunft zu verhindern.

Der einzige israelische Angriff gegen Syrien, der seit dieser Zeit bekannt ist, erfolgte am 29. November in al-Kiswa südlich von Damaskus. Es folgte keine Reaktion Russlands. Der Angriff fand zeitlich zwischen dem Treffen Netanjahus und Putin in Paris und dem Besuch einer Delegation israelischer Militärs mit dem Chef der operativen Verwaltung des israelischen Generalstabs, Generalmajor Aaron Haliwa, in Moskau statt. Das waren erste Konsultationen nach dem Vorfall am Himmel über Latakia. Die Kommentare der Israelis nach dem Besuch waren optimistisch. „Es entsteht der Eindruck, dass Russland zu normalen Beziehungen zur israelischen Armee nach dem Vorfall vom September zurückkehrt“, behaupteten israelische Journalisten.

Dabei betonten Quellen, dass sich die Position Moskaus zum Vorgehen Israels in Syrien nicht geändert habe. Doch die Israelis haben wohl die abgestimmte rote Linie überschritten.

Laut dem Sprecher des russischen Verteidigungsministeriums, Igor Konaschenkow, schufen die Angriffe Israels gegen Syrien eine direkte Bedrohung für zwei Passagierflugzeuge, die zu diesem Zeitpunkt in Beirut und Damaskus landeten. Es handle sich nicht um russische Flugzeuge. Zur Verhinderung einer Katastrophe musste Damaskus den Einsatz der Flugabwehrmittel und funkelektronischen Bekämpfungsmittel beschränken. Die Fluglotsen in Damaskus leiteten ein Passagierflugzeug aus dem gefährlichen Gebiet zu einem Ersatzflughafen im Norden Syriens um.

Das russische Außenministerium bezeichnete den israelischen Angriff als „grobe Verletzung der Souveränität Syriens und der Punkte der Resolutionen des UN-Sicherheitsrats“. Besonders wurde darauf aufmerksam gemacht, dass die israelischen Fliegerkräfte unter Deckung der Zivilflugzeuge vorgingen.

„Die Tonalität der russischen Erklärungen zeigt, dass die optimistische Stimmung der israelischen offiziellen Personen, die meinen, dass der Dialog mit Moskau auf das Niveau vor dem Vorfall zurückkehrt, nicht stimmt. Die Spannungen in den Beziehungen zwischen Russland und Israel sind nicht verschwunden“, sagte der israelische Militärexperte Andrej Koschinow.

Laut israelischen und russischen Quellen versuchten beide Länder nach dem Vorfall vom September, neue Regeln im Mechanismus zur Verhinderung von Zwischenfällen im syrischen Luftraum zu vereinbaren, der im Herbst 2015 gestartet wurde. Wie der ehemalige Chef der Verwaltung des israelischen Aufklärungsdienstes Generalmajor Amos Yadlin der Zeitschrift „Ynet“ sagte, wollte die russische Seite, dass Israel jedes Mal eine Genehmigung für einen Angriff gegen Syrien beantragt. Israel ging nicht darauf ein.

Das russische Verteidigungsministerium gab keine Auskunft über mögliche Warnungen Israels. Außerdem gab es keine Mitteilung darüber, welches Flugabwehrmittel zur Vernichtung der israelischen Flugzeugbomben eingesetzt wurde.

Laut dem Militärexperten Viktor Murachowski wurden keine S-300-Systeme während des Abfangeinsatzes eingesetzt. „Von dort aus, wo sich die Hauptstellungen der S-300-Abwehrraketen befinden, auf einem Gebirgsplateau, ist die Richtung Damaskus nicht zu erreichen“, so der Experte. Es könnte sein, dass Israel über einen Angriff rein formell informiert hat – eine Minute vor dem Angriff, weil sie sich im Himmel über dem Libanon befanden. Somit habe es laut Richtlinien keine Verletzung gegeben, in Bezug auf die Beziehungen sei dies jedoch eine andere Frage, so der Experte.

Quelle: Sputnik vom 27.12.2018


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