Israels Medien: Westen ohne Russland gegen „Kräfte des Bösen“ im Nahen Osten machtlos

Weil Russland an der Erweiterung seines Einflusses im Nahen Osten interessiert ist, sollten die westlichen Länder es aktiver zum Kampf gegen die „Kräfte des Bösen“ in Form des radikalen Islamismus heranziehen, der in der letzten Zeit in der Region zum Vorschein kommt, schreibt „Maariv“, eine der ältesten israelischen Zeitungen.

Der Westen begeht einen großen Fehler, wenn er auf die Kooperation mit Russland verzichtet, glaubt der hochrangige Berater für strategische internationale Fragen und Dozent an der Universität Haifa, Dr. Ofer Israeli.

Russlands Teilnahme an der Nahost-Politik ist nichts Neues. Bereits das sowjetische Regime hat im globalen Kampf gegen die USA in den Jahren des Kalten Krieges einen großen Wert auf diese Region gelegt. Der Zerfall der Sowjetunion und wirtschaftliche Schwierigkeiten zwangen Moskau, seine geopolitische Aktivität im Nahen Osten herunterzuschrauben. Heute ist der Nahe Osten erneut eine wichtige Priorität in der globalen Strategie Moskaus, und Russland ist an einer Erweiterung seines diplomatischen, wirtschaftlichen und militärischen Einflusses in der Region interessiert.

Heute kann man die fünf größten Probleme des Nahen Osten auf verschiedenen Ebenen hervorheben: die Folgen des Abkommens zum iranischen Atomprogramm, die nebulöse politische Zukunft des Irak, den Kampf der arabischen Koalition unter der Führung von Saudi Arabien gegen die pro-iranischen Huthi-Rebellen im Jemen, die Stärkung des Islamischen Staates und den Kampf der Anti-IS-Koalition mit den USA an der Spitze dagegen sowie natürlich das Chaos in Syrien und den wahrscheinlichen Sturz des Assad-Regimes. Um diese Probleme auch nur teilweise zu lösen, müssen die westlichen Länder Russland zur Zusammenarbeit für eine künftige Regelung heranzuziehen.

Washington und andere westliche Hauptstädte müssen ihre Politik gegenüber Moskau global formulieren. Sie müssen Prioritäten aufstellen und manchmal auch auf ihre eigenen Prinzipien verzichten, um die Realisierung von Prinzipien in einer anderen wichtigen Region zu erreichen. Man sollte nicht im Ernst glauben, dass der Westen in der Ukraine die Position der Konfrontation mit Moskau beziehen und gleichzeitig versuchen kann, Russland aus den nahöstlichen Bollwerken zu verdrängen, die Russland als für sich wichtig ansieht.

Im Ersten und im Zweiten Weltkrieg hat der Westen mit Russland kooperiert, um die Kräfte des Bösen zu bekämpfen, die alle Welt bedrohten. Die radikalen Kräfte des Bösen lassen heute im Nahen Osten Köpfe rollen. Um ihnen standzuhalten, muss der Westen mit Russland zusammenarbeiten und nicht die Konfrontation mit diesem Land suchen.

Quelle: Sputnik vom 04.08.2015

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