Neue Partei in Griechenland: Varoufakis erteilt Syriza-Rebellen Absage

Die neue linke Partei Laiki Enotita will der Syriza bei der Parlamentswahl am 20. September Stimmen abjagen. Auf die Hilfe von Ex-Finanzminister Yanis Varoufakis müssen sie dabei aber verzichten.

Ex-Finanzminister Varoufakis: "Unter politischen Gesichtspunkten sind wir zu weit auseinander"
AFP

Ex-Finanzminister Varoufakis: „Unter politischen Gesichtspunkten sind wir zu weit auseinander“

Laiki Enotita – Einheit des Volkes. So nennen die ehemaligen Syriza-Abgeordneten ihre Partei, mit der sie bei der griechischen Parlamentswahl am 20. September antreten. Yanis Varoufakis sieht sich offenbar nicht als Teil dieser Einheit, er wird sich der neuen Bewegung jedenfalls nicht anschließen.

„Uns verbinden viele Gemeinsamkeiten und Sympathien. Ich mag sie, und ich glaube, sie mögen mich. Aber ich glaube, unter politischen Gesichtspunkten sind wir zu weit auseinander. Es wäre keine sinnvolle Kombination“, sagte Varoufakis der „Welt“.

Seine wichtigste Differenz mit Laiki Enotita betreffe Griechenlands Verbleib im Euro: „Für sie ist der Rückkehr zur Drachme eine Frage der Ideologie. Sie sind Sozialisten, und damit sympathisiere ich. Aber die Drachme hatten wir schon, und damals war Griechenland auch kein sozialistisches Land. Ich halte es für besser, im Euro zu bleiben, wenn auch nicht um jeden Preis. Aber ich bin ganz sicher nicht dafür, um jeden Preis zur Drachme zurückzukehren. Währungen sind kein Selbstzweck.“

Zuvor hatten sich bereits Vertreter der neuen Linkspartei skeptisch über den ehemaligen Finanzminister geäußert. Varoufakis ändere seine Meinung „je nach Windrichtung“ und sei damit ein „Risiko für jede geordnete Zusammenarbeit“, hieß es aus Kreisen von Laiki Enotita.

Auf die Frage, ob er noch einmal in ein Kabinett unter Alexis Tsipras eintreten würde, antwortete Varoufakis: „Man sollte niemals nie sagen. Auf persönlicher Eben habe ich immer noch gute Beziehungen zu Alexis und vielen anderen innerhalb von Syriza. Ob ich in eine Regierung eintreten würde, würde ich von einem einfachen Kriterium abhängig machen: Ist ihre Wirtschaftspolitik tragbar?“

syd

Quelle: Spiegel-online vom 24.08.2015

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