Lizenzgebühren-Streit: Monsanto droht mit Rückzug aus Indien

Kopp Verlag


Lizenzgebühren-Streit: Monsanto droht mit Rückzug aus Indien

Der US-amerikanische Agrochemie-Riese Monsanto hat angedroht, sich unter Zurückhaltung seiner neuen, genetisch modifizierten Baumwolltechnologien aus Indien zurückzuziehen, sollte die Regierung an ihren „willkürlichen und potenziell destruktiven“ Interventionen festhalten, die auf eine Reduktion der Lizenzgebühren gerichtet sind.

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Im letzten Jahr hatte die indische Regierung eine Verordnung zur Baumwoll-Marktordnung erlassen, die in der Saison 2016/17 in Kraft treten sollte. Die Wettbewerbskommission Indiens hatte in einer Entscheidung als Kartellbehörde den GMO-Riesen ausgesprochen, dass Monsanto eine potenzielle Gefahr bezüglich eines möglichen Missbrauchs der Marktmacht darstellen könnte. Daraufhin gründete das Landwirtschaftsministerium ein Sonderkomitee, dessen Aufgabe es sein soll, einen Rahmen für Saatgutpreise sowie Lizenzgebühren zu setzen, nachdem eine Untersuchung in dieser Sache abgeschlossen worden war.

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Das Joint Venture Mahyco Monsanto Biotech (MMB), in dessen Rahmen Monsanto mit dem indischen Unternehmen Mahyco zusammenarbeitet, lizensiert seine Produkte gegen Lizenzgebühren an lokale Saatgutanbieter weiter. Auch verkauft man direkt an Lizenznehmer vor Ort. Das US-Unternehmen kontrolliert insgesamt 90 Prozent des Marktes und zählt mehr als sieben Millionen Baumwollbauern in Indien zu seinen Kunden.

Die neu gebildete Regierungskommission möchte nun die Getreidepreise senken, nachdem lokale Saatgutanbieter mehrere Klagen eingebracht hatten, weil MMB seit 2002 überhöhte Gebühren für Sublizenzen bezüglich der BT Baumwolltechnologie verlange. Dabei erwägt die Regierung Berichten zufolge eine Senkung der Lizenzgebühren um bis zu 70 Prozent. Monsanto soll als Monopolist zusätzlich eine Entschädigung an die Bauern bezahlen, so will es die Regierung. Monsanto hat dagegen vor dem Obersten Gerichtshof in Delhi geklagt und droht, sich vom indischen Markt zurückzuziehen.

„Sollte das Komitee einen verpflichtenden, scharfen Schnitt bezüglich der Lizenzgebühren für BT-Baumwollsaaten empehlen, wird MMBL keine andere Chance haben als jedweden Aspekt unserer Position in Indien zu evaluieren“, erklärte Monsantos Indien-Chefin Shilpa Divekar.

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MMB argumentiert, die Regierung habe keine Ermächtigung, die Handelsgebühren zwischen Monsanto und lokalen Unternehmen zu regulieren. Divekar kündigte an, dieser Schritt zur Kontrolle und Steuerung privater Verträge werde zur Folge haben, dass neue Technologien aus Indien abgezogen werden, weil die Regulierungen durch die Regierung dazu führen würden, dass die Forschungsinvestitionen nicht mehr hereingebracht werden könnten.

„Es wird schwierig werden für MMBL, die Verbringung neuer Technologien nach Indien zu rechtfertigen, wenn dort ein Umfeld entsteht, in dem willkürliche und potenziell destruktive Regierungsinterventionen es unmöglich machen, Investitionen in Forschung und Entwicklung wieder hereinzubringen, die den Zweck haben, den Nutzen für die Bauern zu erhöhen, und wo die Unantastbarkeit der Verträge nicht gewährleistet ist“, erklärte Divekar.

Quelle: Russia Today (RT) vom 05.03.2016

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