USA treiben Keil zwischen Moskau und Neu-Delhi

Kopp Verlag


Russlands Präsident Wladimir Putin und Indiens Premierminister Narendra Modi

© Sputnik/ Sergei Guneyev

Die USA werden Indien erlauben, Informationen des FBI zur Terroristen-Überwachung zu nutzen. Beim Ausbau der Kontakte mit Indien im militärtechnischen Bereich will Washington dessen Verbindungen zu Russland und China abschwächen, wie die „Nesawissimaja Gaseta“ am Montag schreibt.

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Diese Initiative stelle die Beständigkeit der Idee des verstorbenen Regierungschefs Jewgeni Primakow darüber infrage, dass Moskau, Peking und Neu-Delhi ihre Anstrengungen im Kampf um eine multipolare Welt vereinigen sollten. 17 Jahre nach der „Geburt“ dieser Idee spitzt sich der indisch-chinesische Wettlauf zu. Allerdings beraten sich die drei Mächte weiterhin regelmäßig miteinander und wollen koordiniert auf internationaler Ebene vorgehen.

Der ehemalige russische Premierminister Jewgeni Primakow brachte während seiner Indien-Reise 1998 die Initiative zur Schaffung eines Dreiecks aus Russland, Indien und China zur Bildung einer multipolaren Welt voran. Diese Initiative löste bereits damals skeptische Reaktionen aus. Anlässe zur Skepsis gibt es bis heute genug. Wie der ehemalige russische Botschafter in Indien, Wjatscheslaw Trubnikow, betonte, ergebe sich das Russland-Indien-China-Dreieck nicht als gleichseitig, sondern gleichschenklig. Die Beziehungen Russlands zu Indien und China seien nicht dasselbe wie die Beziehungen zwischen Indien und China. Die Grundlage des Dreiecks sei sehr fragil, die Mächte konkurrierten miteinander.

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Primakow hatte damals allerdings nicht die Schaffung eines militärpolitischen Bündnisses vorgeschlagen. Es sei ein Versuch gewesen, das Kräfteverhältnis international zu verändern, nachdem die USA einen Sieg im Kalten Krieg nutzten und beschlossen, Russland einen Platz zuzuweisen, der ihrer Meinung nach für Moskau angemessen war. Primakow zufolge sollte es keine unipolare Welt mit den USA an der Spitze geben. Diese Welt sollte durch eine multipolare Ordnung abgelöst werden, was sich später in der Tätigkeit solcher Organisationen wie BRICS und SOZ widerspiegelte.

Heute funktioniert das Russland-Indien-China-Dreieck vor allem als Diskussionsklub. Einen Bedeutungszuwachs verhindert die Diskrepanz auf Ebene der wirtschaftlichen Beziehungen. Der Handelsumsatz zwischen Russland und Indien macht zehn bis elf Milliarden US-Dollar aus. Der Handelsumsatz zwischen den USA und Indien mehr als 60 Milliarden US-Dollar, der auf 100 Milliarden erhöht werden soll.

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Das Russland-Indien-China-Dreieck könnte eine Initiative zur Reform der Uno vorantreiben, wonach Indien und Südafrika zu ständigen Mitgliedern des UN-Sicherheitsrats werden könnten. Doch die Konkurrenz zwischen Indien und China bleibt. China behauptet, es strebe keine Hegemonie in Asien an, doch Indien glaubt dem nicht. Washington will diese Befürchtungen Indiens ausnutzen. Gemeinsame Militärübungen zwischen Indien und den USA gibt es bereits.

Die russisch-chinesischen Beziehungen seien bislang nicht durch historische oder geopolitische Faktoren vorbelaste, obwohl in China Karten gedruckt werden, wo russische Gebiete als zuvor zu China gehörend markiert werden. Zudem sollte Russland verfolgen, wie China die SOZ weiter zur Förderung seiner Wirtschaftsinteressen in Zentralasien nutzt.

Wie die Webseite Russia&India Report berichtet, nutzen die USA verschiedene Hebel, um einen Keil zwischen Russland und Indien zu treiben. Dafür wurde ein Programm aus vier Punkten ausgearbeitet, das eidiene gemeinsame Produktion leichter Drohnen, Überwachungsanlagen für Transportflugzeuge C-130, mobile elektrische Energieerzeuger und Spezialkleidung, die Soldaten vor biologischen und C-Waffen schützt, vorsieht.

Beim Besuch des indischen Premiers Narendra Modi in Washington und dem Treffens mit US-Präsident Barack Obama haben die Amerikaner einen weiteren Schritt zur Annäherung mit Indien gemacht. Indien soll nun einen Zugang zur FBI-Terroristen-Datenbank bekommen.

Quelle: Sputnik vom 04.04.2016

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