Die Macht der berüchtigten saudi-arabischen Sittenpolizei Mutawa soll beschnitten worden, wie N24-online meldete.
Die „Tugendwächter“, die durch ihre brutale Unterbindung angeblich unsittlichen Handlungen besonders gegenüber Frauen auch über die Grenzen Saudi-Arabiens hinweg bekannt geworden waren, sind vom königlichen Dekret aufgefordert worden, doch so „höflich und freundlich“ vorzugehen, wie es einst der Prophet Mohammed tat.
Ein entsprechender Beschluss der Regierung verbietet den Sittenwächtern jegliche Eigenmacht bei der Bestrafung „Verdächtiger“. Die Aufseher müssen nun stets ihren Ausweis bei sich tragen und sämtliche „Verfehlungen“ den regulären Staatsbehörden wie Polizei oder Drogenbehörde melden. Rohrstöcke und Peitschen sind jetzt verboten. König Salman selbst wird die Mutawa nun kontrollieren.
In der Vergangenheit hätten die Sittenwächter ihre Kompetenzen zu oft überschritten, in dem sie Menschen schlugen, belästigten oder gar in den Tod jagten, schreibt N24-online. Besonders stark hätten darunter Frauen leiden müssen, da allein ein geschminkter Mund, Nagellack, ein nicht verschleiertes Gesicht oder ein über dem Haar verrutschter Schleier zum triftigen Grund für eine „Züchtigung“ werden konnten. Die Sittenpolizisten kontrollierten die Ladenschließung zu der Gebetszeit und verboten das Gassi Gehen mit Hunden und Katzen, da das eine Kontaktaufnahme zwischen den Geschlechtern provoziere. Unter allen Religionspolizeibehörden der arabischen Länder gilt die Mutawa als die brutalste.
Jetzt wolle das Königshaus sein beschädigtes Image retten, so N24 zu den Hintergründen der Regeländerung.
Die Mutawa verfolgt über rund 6000 verbeamtete Sittenwächter und „administrative Helfer“, deren Zahl auf 10.000 geschätzt wird.
Quelle: Sputnik vom 22.04.2016
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