Mittelmeer: Genua ruft Notstand wegen Pipeline-Leck aus

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Ölverschmierter Vogel in der Nähe von Genua

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Ölverschmierter Vogel in der Nähe von Genua

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Genua kämpft gegen eine Ölpest. Dort sind nach einem Raffinerieunfall 500 Tonnen Öl in einen Fluss gelaufen. Jetzt halten die schnell errichteten Barrieren dem starken Regen nicht mehr stand.

Dem Mittelmeer bei Genua droht nach einem Leck in einer Raffinerie-Pipeline eine schwere Ölverschmutzung. Die Hafenbehörde der Stadt an der Riviera rief am Samstag den Notstand aus. Die Einsatzkräfte kämpfen gegen eine Ölpest, die ihren Ursprung bereits am vergangenen Sonntag hatte. Damals war eine unterirdische Pipeline geborsten, die die Raffinerie Iplom mit dem Hafen verbindet. Dabei floss Öl in zwei Kanäle und den Fluss Polcevera. Zudem sollen Strände nahe der Mündung des Stroms verseucht worden sein.

Von den 500 Tonnen des ausgeflossenen Öls sollen etwa zehn Prozent gleich ins italienische Mittelmeer gelangt sein. Nun droht es noch viel mehr zu werden.

Heftiger Regen zerstörte am Samstag eine der fünf Sperren, die verhindern sollen, dass sich das ausgeflossene Öl ausbreitet. „Die Situation ist kompliziert, wir wissen nicht, wie viel Öl noch ins Meer gelangen könnte“, teilte der für den Katastrophenschutz zuständige Stadtrat Gianni Crivello mit.

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Infrastrukturminister Graziano Del Rio erklärte später, die Situation sei unter Kontrolle. Die Einsatzkräfte arbeiteten am Wiederaufbau der Sperren und errichten eine Schutzkette. Laut Hafenbehörde trat kein weiteres Öl aus, da die anderen Sperren noch dicht seien.

Die Raffinerie Iplom musste ihren Betrieb bis auf Weiteres einstellen und einigte sich mit den Gewerkschaften auf eine vorläufige Freistellung von 240 ihrer 252 Mitarbeiter. „Es ist ein schwieriger Augenblick für uns alle“, hatte Firmenchef Giorgio Profumo am Freitag eingeräumt.

Medien vor Ort berichten, es trieben bereits mehrere Öllachen westlich von Genua im Mittelmeer. Auf Fotos aus der Region sind ölverschmierte Vögel zu sehen. Bürgermeister Marco Doria sagte, wahrscheinlich handele es sich um Öl, das bereits direkt nach dem Unglück ausgetreten sei. Genua liegt in der Nähe von mehreren Küstenschutzgebieten, darunter die Unesco-Weltkulturerbe-Region Cinque Terre.

ler/AFP/dpa

Quelle: Spiegel-online vom 23.04.2016

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