Steinwürfe und Brandstiftung in Leipzig: Asylbewerber wollte raus aus Deutschland

Wollte mit der Tat offenbar seine Abschiebung erreichen: Der mutmaßliche Steinewerfer Taha A. mit seinem Verteidiger Andreas Meschkat (links).

Unheimliche Stimmen und ein Spionagegerät im Zahnimplantat

Der mutmaßliche Steinewerfer von der Bundesstraße 181 hatte offenbar massive innere Zwänge. Um Aufmerksamkeit dafür zu wecken, verübte er erhebliche Straftaten, wie er am Donnerstag im Prozess am Landgericht gestand.

„Ich dachte, dass es Leute gibt, die meine Gedanken lesen können“, erklärte Taha A. (24). Weil niemand ihm glaubte, habe er zu den Steinen gegriffen. Der aus Bagdad stammende Asylbewerber soll am 8. November vorigen Jahres zwischen 13.10 und 13.25 Uhr an der Bundesstraße 181 für Angst und Schrecken gesorgt haben. Laut Staatsanwaltschaft nahm er aus einem Haufen mit Bauschutt faustgroße Steine und attackierte damit vorbeifahrende Autos.

Mindestens 14 Mal soll Taha A. geworfen haben, bis ihn Security-Mitarbeiter der Erstaufnahmeeinrichtung in Schkeuditz überwältigten. „Sie sollen mich nach Finnland bringen“: „Einige Autofahrer haben versucht, durch Gas geben oder Bremsen den Einschlägen zu entkommen“, sagte eine Polizeibeamtin, die in dem Fall ermittelte, im Zeugenstand.

„Nach ihren Aussagen hat der Mann ihnen in die Augen geschaut und direkt auf sie gezielt.“ Unter den Betroffenen sei auch eine Mutter gewesen, deren kleines Kind auf dem Rücksitz saß. „Sie hatte große Angst, dass ein Stein die Scheibe durchschlägt“, so die Polizistin. Bei der Festnahme habe der Asylbewerber gedroht, er werde so lange Straftaten verüben, bis er abgeschoben wird. Taha A. relativierte dies im Prozess. „Ich habe gesagt, ich kann nicht hier leben, sie sollen mich zurück nach Finnland bringen.“

Dort lebte der Iraker nach seiner Flucht aus seinem Heimatland, bevor er nach Deutschland kam. Hier sei er in einer Erstaufnahmeeinrichtung mit illegalen Drogen in Kontakt gekommen, habe „von früh bis abends Haschisch genommen“.

Bei einer Zahnbehandlung in Chemnitz, vermutete er, pflanzte man ihm ein Gerät ein, um ihn abhören zu können. Für den an einer schizophrenen Psychose leidenden Iraker war diese Vorstellung so schlimm, dass er den Zahn mit einer Schraube so lange bearbeitete, bis er brach.

Screenshot (657)

„Zünde deine Zelle an, dann kommst du raus“

Das Problem blieb. Während der Untersuchungshaft in der Justizvollzugsanstalt in der Leinestraße habe er am 14. November gegen 10.15 Uhr in seinem Haftraum Feuer gelegt, wie er vor Gericht einräumte.

Seinem Verteidiger Andreas Meschkat sagte er später, dass er Stimmen gehört habe, die gesagt hätten: „Zünde deine Zelle an, dann kommst du schon hier raus.“ Mit einem Feuerzeug und einem Taschentuch schritt Taha A. nach eigenem Bekunden zur Tat. An seinem Bett und in dem Raum entstanden rund 12 000 Euro Schaden. Während der Verhandlung am Donnerstag behauptete Taha A., inzwischen keine Probleme mehr zu haben. Die zuständige 8. Strafkammer geht aufgrund seines psychischen Zustands allerdings von einer Schuldunfähigkeit aus. Daher ist zu entscheiden, ob der Iraker weiterhin eine Gefahr darstellt und deshalb im Maßregelvollzug untergebracht werden muss.

Quelle: Leipziger Volkszeitung vom 29.05.2020 


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ulrike
ulrike
3 Jahre zuvor

Dann schiebt doch diesen Idioten schnellstens ab – aber bitte in seine Heimat.