Langenzenn – Coronavirus Schwere Vorwürfe gegen fränkisches Seniorenheim: Staatsanwaltschaft leitet Vorermittlungen ein

26 Bewohner eines Seniorenheims in Langenzenn starben im Zusammenhang mit dem Coronavirus. Nun hat die Staatsanwaltschaft Vorermittlungen eingeleitet. Es geht um den Verdacht der fahrlässigen Körperverletzung.Acht Corona-Todesfälle in Pflegeheim im Kreis Fürth

Im AWO-Seniorenheim in Langenzenn hatten sich laut br mehrere Mitarbeiter über nicht eingehaltene Hygienemaßnahmen beschwert. Die Staatsanwaltschaft leitete nun Vorermittlungen ein. Foto: NEWS5/Oßwald
 

Vorermittlungen in Langenzenn: Die Staatsanwaltschaft Nürnberg-Fürth hat gegen das AWO-Seniorenheim in Langenzenn Vorermittlungen eingeleitet, das bestätigt Oberstaatsanwältin Antje Gabriels-Gorsolke gegenüber inFranken.de.

Der Bayerische Rundfunk hatte zuvor über angeblich nicht beachtete Hygienestandards berichtet. Demnach hatten sich mehrere Mitarbeiter über nicht eingehaltene Maßnahmen beschwert. Genau diese Medienberichte seien der Auslöser für die Vorermittlungen, so die Oberstaatsanwältin.

Schwere Vorwürfe: Wurden Infizierte nicht von Gesunden getrennt?

Laut den wiedergegebenen Schilderungen der Mitarbeiter soll es im März und April 2020 an Schutzausrüstung gemangelt haben, obwohl mehrere Heimbewohner und Pfleger infiziert waren. Es soll außerdem vonseiten der Heimleitung weder eine klare Einweisung in den Gebrauch der Schutzausrüstung noch ein Hygienekonzept für Pfleger gegeben haben. Infizierte Patienten seien mit Nicht-Infizierten auf einem Zimmer gelegen. Viele seien mit der Situation überfordert gewesen, heißt es weiter. Die Namen der Informanten gab der br nicht bekannt.

Das Seniorenheim Langenzenn war durch eine hohe Anzahl an Coronavirus-Fällen aufgefallen. Von den 113 Bewohnern war mehr als die Hälfte erkrankt. 26 Bewohner starben. Auch bei 43 Mitarbeitern wurde das Virus festgestellt.

Vorermittlungen wegen fahrlässiger Körperverletzung

Der Geschäftsführer des Seniorenheims, Robert Schneider, äußerte sich am Donnerstag (4. Juni 2020) nicht zu den Vorwürfen: „Da es sich um ein laufendes Verfahren handelt, können wir Ihnen leider momentan keine Auskünfte geben“, gab er gegenüber inFranken.de bekannt.

Oberstaatsanwältin Gabriels-Gorsolke machte allerdings auch deutlich, dass es sich aktuell nur um Vorermittlungen handelt: „Wir prüfen gerade, ob es überhaupt einen Anhaltsverdacht für eine Straftat gibt.“ Man befinde sich noch in der Anfangsphase, so die Oberstaatsanwältin weiter. „Wenn es zu Ermittlungen kommt, dann wegen des Verdachts der fahrlässigen Körperverletzung.“

Quelle: infranken.de vom 04.06.2020


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ulrike
ulrike
3 Jahre zuvor

Wieso Körperverletzung und nicht fahrlässige Tötung ???

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