Landau. Und wieder waren es keine Rechten. Die Rede ist von einer angeblich „rechten“ Morddrohung, die der Schatzmeister des Linke-Kreisverbandes Landau/Südliche Weinstraße, Daniel Emmerich, vor kurzem erhalten haben wollte. Ein handschriftliches Schreiben und vier Gewehrpatronen waren in seinen Briefkasten eingeworfen worden. Bedroht wurden in dem Brief der Schatzmeister selbst und drei weitere Parteifreunde, zwei davon Abgeordnete des Stadtrates. Emmerich erstattete Anzeige, während die Partei markige Durchhalteparolen absonderte.
Die Generalstaatsanwaltschaft Koblenz leitete umgehend ein Ermittlungsverfahren ein. Bald gab es auch ein erstes Ergebnis – ein dringend Tatverdächtiger ist ein früheres Mitglied der Linkspartei. In der Erklärung des Generalstaatsanwalts heißt es: „Der 63 Jahre alte Beschuldigte hat nach einer Durchsuchung seines Anwesens in Kandel am Abend des 15. Juni 2020 eingeräumt, das Schreiben verfasst und mit den vier Patronen, die er noch aus seiner Zeit als Sportschütze in Besitz gehabt habe, in den Briefkasten des Anzeigeerstatters eingeworfen zu haben.“ Und weiter: „Als Motiv gab er an, daß die Partei aufgrund der zu erwartenden Berichterstattung wieder mehr in den Blick der Öffentlichkeit gerückt werden könne.“
Bei der Linkspartei haben diese Ermittlungsergebnisse offenbar Ernüchterung hervorgerufen: die kernigen Parolen („(..) lassen uns nicht einschüchtern“) sind inzwischen verstummt. Und relativ kleinlaut wird in der einschlägigen Pressemitteilung vom 16. Juni erklärt, man wolle „den Stand der Ermittlungen nicht durch Mutmaßungen und Spekulationen beeinträchtigen“. (rk)
Quelle: zuerst.de vom 19.06.2020
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