Feuchtwarmes Wetter: Experten fürchten Mückenplage

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Viel Regen und hohe Temperaturen: Für Mücken beginnt der Sommer ideal, es droht eine Plage. Wissenschaftler fordern die Bevölkerung nun dazu auf, die Tiere zu fangen und ihnen zuzusenden.

Starke Regenfälle und sommerliche Temperaturen der vergangenen Tage könnten eine Mückenplage zur Folge haben. Forscher bitten nun darum, ihnen möglichst viele Stechinsekten zuzuschicken. „Wir sind dankbar über jede Mücke“, sagt die Biologin Doreen Walther vom Leibniz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung (ZALF) im brandenburgischen Müncheberg. Die Tiere verwenden die Wissenschaftler für den Mückenatlas, mit dem sie Verbreitungsgebiete und neue eingeschleppte Arten kartieren.

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Stechmücken können Krankheiten übertragen – in den vergangenen Jahren gab es auch in Europa Fälle von Dengue-, Westnil- oder Chikungunya-Fieber, sagt Walther. Auch das Zika-Virus, das sich seit einigen Monaten in Amerika verbreitet, wird von Mücken weitergegeben. „Zur Risikoabschätzung benötigen wir dringend Daten zur Verbreitung der in Deutschland vorkommenden invasiven und einheimischen Arten“, so Walther.

Besonders gefährlich: die Asiatische Tigermücke

Mücken nutzen für die Eiablage ruhige Wasseroberflächen in der Natur, aber auch Regentonnen oder andere wassergefüllte Behälter. 2014 und 2015 war die Menge der Stechmücken in Deutschland eher gering. Dieses Jahr könnte es anders aussehen. Bei den derzeitigen Bedingungen benötige die neue Mückengeneration nur rund zwei Wochen bis zum Schlüpfen, teilen die Forscher mit.

An der Kartierung der in Deutschland vorkommenden Mückenarten arbeitet das ZALF, gemeinsam mit dem Friedrich-Loeffler-Institut für Tiergesundheit (FLI) in Greifswald, seit 2012. In diesem Jahr haben Sammler laut Walther bisher rund 600 Mücken eingeschickt. Als besonders gefährlich gilt die Asiatische Tigermücke (Aedes albopictus).

Es sei davon auszugehen, dass diese in Deutschland erfolgreich überwintert habe, sagte Helge Kampen, Leiter der Arbeitsgruppe Medizinische Entomologie am FLI. „Es wurden Eier im Frühjahr gefunden. Auch wurden erste Larven im Mai entdeckt.“ Das sei extrem früh. Das Insekt gelangt schon seit einigen Jahren vereinzelt mit Reisenden aus Südeuropa nach Deutschland, seine Eier sind jedoch nicht sehr kältetolerant.

Von einer anderen Art, der Asiatischen Buschmücke, sind inzwischen vier etablierte Populationen in insgesamt sechs Bundesländern bekannt. Insgesamt wurden in Deutschland seit 2007 vier invasive Mückenarten nachgewiesen.

Wichtig für Mückenjäger: Die Forscher benötigen intakte Exemplare, zerquetschte oder platt geschlagene Tiere sind unbrauchbar. Zum Abtöten gefangener Mücken empfehlen die Forscher, sie für einen Tag ins Gefrierfach zu legen.

Um zur Bestimmung wichtige Schuppen und Borsten an bestimmten Körperstellen zu erhalten, sollten die Tiere zudem nicht direkt in einen Briefumschlag gesteckt, sondern in eine kleine Schachtel, eine flache Dose oder ein Röhrchen gelegt werden. Mit in den Brief kommt ein Formular mit Fundangaben. „Insgesamt können Sie so viele Mücken fangen, wie es Ihrer Motivation und dem Mückenaufkommen entspricht“, heißt es beim Mückenatlas.

Quelle: Spiegel-online vom 06.06.2016

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