Asien: „Zeichen gegen Besatzung“ – Bei Wahlen auf Okinawa gewinnen die anti-amerikanischen Kandidaten

 

"Zeichen gegen Besatzung" - Bei Wahlen auf Okinawa gewinnen die anti-amerikanischen Kandidaten

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Für die japanisch-US-amerikanischen Beziehungen gab es weitere Rückschläge. Von insgesamt 48 Sitzen der Präfektur gingen 31 an anti-amerikanische Kandidaten. Zudem sah sich das US-Militärkommando in Japan nach einem weiteren Vorfall dazu gezwungen, ein zeitlich unbegrenztes Alkoholverbot in und außerhalb der Stützpunkte für alle US-Marinesoldaten in Japan auszurufen.

Nach dem Mord an einer Japanerin durch einen US-amerikanischen Soldaten auf Okinawa kam es zu der Inkraftsetzung eines Verbotskatalogs, der für vier Wochen gelten sollte. Dieser hatte zum Ziel, die heimische Bevölkerung mit den US-amerikanischen Soldaten zu einen.

Doch trotz des vierwöchigen Alkoholverbotes außerhalb der Marinestützpunkte auf Okinawa versursachte am Sonntag eine alkoholisierte US-Militärmatrosin einen Unfall, als sie als Geisterfahrerin unterwegs war. Ihr Alkoholspiegel war sechsmal höher als erlaubt. Während die Matrosin selbst unversehrt blieb, wurden zwei Japaner verletzt. Hieraufhin äußerte sich Konteradmiral Matthew Carter:

„Jahrzehntelang hielten wir gute Verbindungen mit den Japanern. Es ist notwendig, dass jeder Matrose versteht, wie sich unsere Handlungen auf die japanisch-amerikanische Allianz auswirken.“

Bei Wahlen auf Okinawa war das entscheidende Thema die geplante Umsiedlung eines amerikanischen Stützpunktes, gegen welchen Einheimische protestiert hatten. Durch die jüngsten Kriminaldelikte US-amerikanischer Soldaten wurde das Thema zum wahlentscheidenden Politikum. Bereits 2014 hatte der Bürgermeister Okinawas, Takeshi Onaga, mit einer Zusicherung an die Bevölkerung gegen die geplante Verlegung der Basis vorzugehen, gewonnen.

Aus den insgesamt 48 Sitzen der Präfektur gingen 31 an anti-amerikanische Kandidaten. Darunter 27, die den derzeitigen Kurs Onagas unterstützen. 2/3 des gesamten US-Militärs in Japan sind auf Okinawa stationiert. Die zentrale Regierung in Tokyo hält aber weiterhin an den Plänen der Umsiedlung fest. Onaga möchte die Soldaten gänzlich von der Insel verbannen. Der Streit zwischen der zentralen Regierung und Okinawa dürfte noch lange gerichtlich weitergehen.

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Es zeugt von einem großen Entgegenkommen den Japanern gegenüber und zeigt die Ernsthaftigkeit der Lage, dass sich die Unfallverursacherin in japanischer Untersuchungshaft befindet und nicht, wie laut des US-amerikanisch-japanischem Abkommens möglich, in US-amerikanischem Gewahrsam.

Leutnant General John Dolan, Kommandeur der US-Streitkräfte in Japan, sicherte „vollste Zusammenarbeit“ mit den japanischen Behörden zu.

Für die Amerikaner steht viel auf dem Spiel. Der japanische Premierminister Shinzo Abe zeigte sich verärgert, da das US-Militär anscheinend nicht im Stande ist, seine Leute zu disziplinieren.

Nun tritt ein zeitlich unbegrenztes Alkoholverbot inner- und außerhalb der Stützpunkte für alle Marinesoldaten in Japan in Kraft. Darüber hinaus ist das Verlassen des Stützpunktes von jetzt an verboten. Lediglich Einkäufe, Sportstudiobesuche und Fahrten für Kinder sind erlaubt.  Alle anderen Aktivitäten bleiben von nun an auf unbestimmte Zeit untersagt. Zivilpersonen, die nicht innerhalb der Militärzentren leben, werden mit ihren Angehörigen gebeten, sich freiwillig dem Alkoholverbot anzuschließen.

Alkoholverbote werden üblicherweise in Kriegsgebieten ausgesprochen. Doch wird das Verbot oftmals umgangen und die Offiziere zeigen sich großzügig, wenn es um den Alkoholkonsum ihrer Soldaten geht. 2012 erschoss ein betrunkener US-Soldat 17 afghanische Zivilisten. Das Verbot auf Okinawa soll erst dann aufgehoben werden, wenn alle ein verantwortungsvolles Verhalten an den Tag legen.

Als in der letzten Woche eine Delegation des US-Kongresses Okinawa besuchte, verweigerten lokale Politiker eines Treffens mit ihnen. Keiner der Politiker wollte mit den amerikanischen Politikern vor den Wahlen gesehen werden.

Quelle: Russia Today (RT) vom 07.06.2016

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