Leipzig: Schießerei zwischen Hells Angels und United Tribuns – Ein Toter und zwei Schwerverletzte

Bandenkrieg auf der Eisenbahnstraße? Tödliche Schüsse in Leipzig: Ein Hells-Angel-Mitglied wegen Mordverdacht in Haft

Leipzig: Schießerei zwischen Hells Angels und United Tribuns - Ein Toter und zwei Schwerverletzte

Am Samstag ist es zu einer Massenschlägerei und Schießerei zwischen Mitgliedern der Hells Angels und Untited Tribuns gekommen. Ein Mitglied der United Tribuns wurde getötet und zwei schwer verletzt. In der Leipziger Eisenbahnstraße sollen sich zunächst 20 Hells Angels aufgehalten haben, als plötzlich Mitglieder der United Tribuns auftauchten und sie attackierten. Daraufhin soll einer der Höllenengel eine Waffe gezogen haben und los gefeuert haben.

Drei Männer wurden niedergeschossen. Eines der Opfer verstarb. Zwar konnten der Täter und weitere 14 Hells Angels verhaftet werden, dem Rest gelang allerdings die Flucht.

 

Einer der Festgenommen „Hells Angels“ am Samstag auf der Eisenbahnstraße in Leipzig.

 Einer der Festgenommen „Hells Angels“ am Samstag auf der Eisenbahnstraße in Leipzig.

Quelle: dpa
 

Leipzig. Nach einer folgenschweren Schießerei am Samstag auf der Leipziger Eisenbahnstraße hat die Polizei 14 Personen festgenommen – darunter auch den mutmaßlichen Schützen. Wie Polizeisprecher Alexander Bertram gegenüber LVZ.de sagte, soll der 30-jährige mutmaßliche Haupttäter noch am Sonntag dem Haftrichter vorgeführt werden. Wie auch die 13 anderen Festgenommenen gehöre der Mann zur Rockergruppe „Hells Angels“, so Bertram weiter. Der Ermittlungsrichter hat am Sonntag Haftbefehl gegen einen 30-Jährigen erlassen. Gegen ihn besteht dringender Tatverdacht wegen Mordes. Die übrigen Männer sind mittlerweile wieder auf freiem Fuß. Gegen sie wird unter anderem wegen gefährlicher Körperverletzung und besonders schwerem Landfriedensbruch ermittelt. Das teilten Staatsanwaltschaft Leipzig und die zuständige Polizeidirektion am Abend mit.

Die Auseinandersetzung begann gegen Mittag in einer Bar an der Eisenbahnstraße, hieß es. Auf Höhe des Otto-Runki-Platzes eskalierte der Streit offenbar und der 30-jährige mutmaßliche Täter soll dann auf drei Personen geschossen haben. Alle Opfer gehören zur Straßengang „United Tribuns“, so der Behördensprecher weiter. Die Polizei rückte mit einem Großaufgebot an. Mit Maschinenpistolen bewaffnete Polizisten brachten die Lage schließlich wieder unter Kontrolle.

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Bei einer Schießerei zwischen Mitgliedern der Streetgang „United Tribuns“ und der Motorrad-Gang „Hells Angels“ am Samstagnachmittag sind ein Mann getötet, zwei weitere verletzt worden.

Opfer stirbt im Krankenhaus – zwei weitere Verletzte

Einer der drei Niedergeschossenen verstarb trotz zwischenzeitlicher Reanimation noch am Samstag in einem Leipziger Krankenhaus. Seine Identität ist bisher noch unklar, so die Polizei. Auf der Facebook-Seite der „United Tribuns“ wurde allerdings bereits ein Bild eines Mannes veröffentlicht, der angeblich der Tote sein soll. Dazu heißt es: „Ruhe in Frieden Bruderherz. Möge Gott deiner Familie Kraft geben!!! in der schweren Stunden..“ (Anmerk. der Red.: Fehler im Original)

Die anderen beiden Opfer im Alter von 31 und 34 Jahren erlitten ebenfalls schwere Verletzungen, sind aber am Leben, sagte Polizeisprecher Bertram. Am Sonntagnachmittag kamen mehrere Dutzend Personen auf der Eisenbahnstraße zu einem Trauermarsch zusammen, um an die Opfer der Schießerei zu erinnern.

Zum Stand der weiteren Ermittlungen wurden bisher keine Angaben gemacht. Warum es zur Schießerei kam, bleibt deshalb unklar. Sicher ist aber: Seit Wochen gärt es im Umfeld einer Sporthalle im Stadtteil Neustadt-Neuschönefeld. Anfang Juni waren hier bereits mehrere Dutzend Personen aneinander geraten, standen sich zwei Gruppen drohend im Stadtteilpark Rabet gegenüber.

Auslöser des Drohszenario damals soll ein Streit zwischen zwei Männern an der Sporthalle gewesen. Als die Polizei am Tatort eintraf, verstreuten sich die einander drohenden Personen aber in alle Windrichtungen.

Anwohnervideo: Polizeiaktion nach Schiesserei im Leipzig Osten (2:15) Anschauen aufs Bild klicken

Am Samstag als auch beim Szenario Anfang Juni wurden Personen mit typischen Gangwesten im Umfeld der Auseinandersetzungen gesehen – darunter Mitglieder der „White Lions Leipzig“. Ob diese Gruppe am Samstag ebenfalls eine Rolle gespielt, ließ der Behördensprecher gegenüber LVZ.de offen. Die Ermittlungen seien dazu noch nicht abgeschlossen.

Nach der Schießerei am Samstag hat die Polizei noch einmal ihre Präsenz rings um den Tatort erhöht. Dabei kommen auch Beamte mit automatischen Waffen zum Einsatz, berichten Augenzeugen. Das bestätigte der Polizeisprecher: „Wir haben unsere Streifentätigkeit noch einmal verstärkt und Maschinenpistolen sind ja immer einsatzfähig, werden nur meist nicht offen gezeigt“, sagte Alexander Bertram. Angesichts der Drohsituation im Stadtteil werden die Waffen nun aber auch sichtbar getragen.

Die „United Tribuns“ sind laut Medienberichten ein Zusammenschluss von Bodybuildern und Kampfsportlern und traten erstmals vor zwölf Jahren in Baden-Württemberg in Erscheinung. Seit Anfang dieses Jahres soll es auch in Leipzig einen Ableger mit dem Titel „Iron City Leipzig“ geben. Im April wurde im baden-württembergischen Heidenheim ein Mitglied der „United Tribuns“ niedergeschossen und starb später an den Verletzungen.

Von mpu / nöß / joka

Hinweis: Die Polizei korrigierte die Zahl der festgenommenen Hells-Angels-Mitglieder am Abend von 15 auf 14 nach unten.

Quelle: Russia Today vom 27.06.2016 und Leipziger Volkszeitung (LVZ) vom 26.06.2016

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